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Historical Weihnachtsband 1992

Historical Weihnachtsband 1992

Titel: Historical Weihnachtsband 1992
Autoren: ERIN YORKE , BRONWYN WILLIAMS , Maura Seger
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nicht meinen . . .
    Cornelia, die plötzlich merkte, daß sie keinen festen Boden mehr unter den Füßen hatte, schnappte nach Luft. Sie schien zu schweben, als Peter sie aufhob, fest an sich drückte und sie mühelos in seinen Armen wegtrug.
    „Wohin trägst du mich?" erkundigte sie sich.
    „Zu meiner Wohnung in einem Haus hinter der nächsten Straßenecke", erwiderte Peter. Er ging mit langen Schritten, ohne das gutmütige Gelächter der Passanten zu beachten. Genausowenig kümmerte er sich um Cornelias halbherzigen Widerstand.
    Sie wußte, daß sie sich eigentlich heftiger wehren müßte, doch das brachte sie nicht fertig.
    „Das meinen Sie nicht im Ernst."
    „Ich habe niemals etwas ernster gemeint", versicherte er. »Es ist mir klar, daß du aufsässig und widerspenstig bist. Das ist
    vermutlich die Folge dessen, daß du zu viele Romane schreibst. Deshalb riskiere ich nicht, daß möglicherweise neue Mißverständnisse zwischen uns auftreten. Wir werden diese Sache ein für allemal in Ordnung bringen."
    „Und wie gedenken Sie das anzufangen?"
    „Indem ich dich, meine sittsame Miss Cornelia Neville, kompromittiere", antwortete er. Sein liebevoller Blick nahm seinen Worten die Doppeldeutigkeit, die sie vielleicht dahinter vermutet hätte.
    „Und indem ich dich heirate", fügte er hinzu. „Irgendwelche Einwände?"
    „Mir fallen keine ein", flüsterte Cornelia. Sie fand, daß sie sich in Anbetracht dessen, daß ihr Herz wie wild klopfte und ihr das Atmen schwer wurde, sehr gut benahm.
    Vage bemerkte sie, daß ein reichlich verwirrter Portier die Tür für sie aufhielt. Dann ging Peter mit ihr durch eine weitläufige Eingangshalle und fuhr mit seiner bezaubernden Last in einem vergoldeten Aufzug nach oben. Kaum daß er die Wohnungstür geöffnet hatte, verschwand der Diener dahinter mit beeindruckender Geschwindigkeit.
    Im halbdunklen Schlafzimmer wurden bald leise, liebevolle Worte gesprochen und heiße Küsse getauscht. Die beiden gaben sich das Versprechen ewiger Liebe, bevor sie sich einander schenkten.
    Luciana Montrachet wäre sehr zufrieden gewesen. Nicht überrascht, das war sie nie, aber sehr zufrieden, daß es endlich ein Happy-End gab.

EPILOG
    An einem kalten Tag im Januar geleitete Jonathan Withers Cornelia durch das Kirchenschiff der Saint Thomas Kathedrale, die an der Fifth Avenue lag. Die prominentesten Vertreter der New Yorker Gesellschaft waren anwesend.
    Jonathan machte einen etwas geistesabwesenden Eindruck. Er überlegte, wie es weitergehen sollte, nachdem es den Anschein hatte, daß sich Luciana Montrachet frühzeitig in den Ruhestand zurückziehen würde.
    Ob das tatsächlich ihre Absicht war, wußte nur Cornelia, und sie äußerte sich dazu nicht. Immerhin lag in ihrem Zimmer auf dem Schreibtisch ein kleines, noch unberührtes Notizbuch. Außerdem hatte Peter Cornelia ein Reklameprospekt für eine neue Erfindung gezeigt, die als Schreibmaschine bezeichnet wurde und von der er glaubte, sie könnte sie nützlich finden. Nicht zu vergessen die vielen Inspirationen, die auf sie in ihrem neuen Leben einstürmten . . .
    - ENDE -
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