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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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den Titel “, sagte er mit einem schiefen Lächeln, „aber er ist ein reicher Earl. Meiner Frau wird es an nichts fehlen, und sollte ich in der Schlacht fallen, wird meine Witwe …“
    „Bitte, sag so etwas nicht!“, rief Jenna und legte einen Finger auf seine Lippen. Ihre Hände zitterten. Fast hätte sie ein Kreuzzeichen über ihm gemacht, um das Unglück abzuwehren, wie Sancha es getan hätte. „Du weißt doch, dass ich keinen Wert auf Geld und wohlklingende Titel lege.“
    „Was ist es denn sonst? Ich dachte, wir sind Freunde. Es ist schon etwas niederschmetternd für mein Selbstbewusstsein, wenn zum zweiten Mal eine Dame, der ich die Treue schwöre, die Verlobung löst.“
    „Aber wir sind doch nicht wirklich verlobt“, wandte sie ein. „Und es ist nicht so, dass ich dich nicht ehren und respektieren würde. Ich hege auch f…freundliche Zuneigung für dich. Es ist nur … Nun ja, du magst ‚Liebe‘ als Grundlage für eine Ehe unwichtig finden, aber ich … ich wollte eigentlich schon immer dieses Gefühl mit dem Gentleman teilen, den ich heirate. So war es jedenfalls bei meinen Eltern.“
    „Vielleicht will es bei manchen Paaren der Zufall und sie sind glücklich und zufrieden auch noch nach der ersten Verliebtheit“, gab er zu, „obwohl meine eigene unglückliche Erfahrung dagegensteht und ich fürchte, dass solch eine Leidenschaft wohl häufig in Kummer endet. Ganz sicher möchte ich diese Qualen nicht noch einmal durchmachen. Eine gegenseitige Freundschaft wie die unsere ist eher eine Garantie für dauerhafte Harmonie. Außerdem, wenn du Liebe brauchst, können wir sicher sein, dass unsere warme Zuneigung sich im Laufe der Zeit vertiefen wird. Ich gelobe dir, dass ich alles tun werde, um dich glücklich zu machen. Das glaubst du mir doch, oder?“
    „J…ja“, stotterte sie und suchte krampfhaft nach überzeugenden Einwänden, um seine Argumente zu widerlegen, bevor er ihre wahren Beweggründe aufspürte. „Aber … was wäre, wenn wir heiraten und du dann e…eine F…frau triffst, in die du dich leidenschaftlich verliebst? Ich möchte niemals ein Hinderungsgrund für dich sein, wenn du deinem Herzen folgen willst.“
    Garrett schüttelte den Kopf. „Das Letzte, was ich will, ist, noch einmal so einen schmerzvollen Gefühlsüberschwang zu erleben. Außerdem – wenn ich dir erst den Treueschwur abgelegt habe, werde ich nie wieder eine andere Frau ansehen. Also … soll ich jetzt vor dir niederknien und um dich anhalten, wie es sich gehört?“
    Nein, weil ich doch schon einen ‚schmerzvollen Gefühlsüberschwang‘ für dich empfinde! hätte sie gern gerufen, aber das konnte sie ihm natürlich nicht sagen. Da er sich bei seiner Ehre verpflichtet fühlte, sie zu heiraten, würde sie seine Überzeugung damit eher noch verstärken.
    Ihr vorschnelles Geständnis, dass sie sich einen Ehemann wünschte, der sie liebte, verschaffte ihr einen überzeugenderen Grund, ihn abzuweisen. Wenn sie heirateten, wie konnte sie dann jemals sicher sein, dass es wirklich Liebe war, wenn er später einmal beteuerte, dass sich so ein Gefühl in ihm entwickelt habe. Er wusste ja nun, wie sehr sie sich Liebe in der Ehe wünschte, und es war auch gut möglich, dass er ihr seine zärtlichen Gefühle nur aus Ritterlichkeit gestehen würde, weil er sie glücklich machen wollte.
    Sie könnte es nicht ertragen, sich ihr Leben lang zu fragen, ob die Gefühle, die er beteuerte, auch echt waren. Und sie würde sich jedes Mal, wenn er unaufmerksam oder reizbar war, fragen, ob er nicht gut aufgelegt war – oder ob er eine andere Frau kennengelernt hatte, die er liebte, jedoch aus Pflichtgefühl abgewiesen hatte.
    Oder die er heimlich traf.
    Sie fühlte sich unwohl dabei. Nein, sie konnte Garrett nicht heiraten.
    Aber sie war jetzt so nervös und ermattet von ihren heftigen Emotionen, dass ihr kein Einwand zu seiner soldatisch-zielstrebigen Argumentation mehr einfiel. In ihrer Verzweiflung schob sie Erschöpfung als Entschuldigung vor.
    „Bitte, Garrett, nicht jetzt! Ich kann vor Müdigkeit kaum die Augen offen halten, und Papa ist doch gerade erst unter der Erde …“ Ihren Kummer musste sie nicht heucheln. Ihre Stimme war rau, ihre Kehle wie zugeschnürt. „Ich will jetzt keine schnelle Entscheidung treffen, und im Moment kann ich nicht klar denken.“
    Obwohl er ein wenig gekränkt wegen ihrer Abweisung aussah, gab er besorgt nach. „Natürlich nicht. Es tut mir leid, ich wollte dich nicht unter Druck setzen. Du
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