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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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nun mal der Lauf der Dinge. Diese Wahrheit habe ich schon als sehr kleiner Junge im Kinderzimmer von meinem Vater gelernt. Er hatte allerdings eine Vorliebe dafür, meine Kindermädchen im Ankleidekabinett zu verführen.“
    Jetzt tat er Jenna sogar fast leid. Lord Anthony Nelthorpe kam zwar aus einer sehr alten adligen Familie und war im Luxus aufgewachsen, aber er hatte nie gelernt, was wirklich wichtig war.
    „Bedauerlicherweise“, sagte er seufzend, „kann ich dir nicht die Wahl überlassen. Egal, ob du nachgibst oder dich wehrst, wenn wir hier herausgehen, wird kein Mann dich mehr haben wollen außer mir.“
    Für einen Moment stockte ihr der Atem vor Angst, aber dann kam Ärger hoch und stärkte ihre Entschlossenheit. Dieser Mann wird meine Zukunft nicht bestimmen, schwor sie sich. Und umfasste den Griff des Dolches in ihrer Tasche.

8. KAPITEL
    G arrett spornte grimmig entschlossen sein Pferd weiter an. Er ritt auf der Straße nach Lissabon, die Lieutenant Lord Anthony Nelthorpe mit Jenna Montague auf dem Weg zu dem verlassenen Kloster genommen hatte. Das wusste er von Sancha. Als er sie aufgeregt nach dem Grund für Jennas Abwesenheit befragte, hatte sie laut gejammert und gemeint, sie hätte ihre Herrin niemals mit diesem bösen Mann gehen lassen dürfen. Er habe Jenna auf Schritt und Tritt beobachtet, seit die dicke Frau des Colonels gesagt hatte, dass der Tod ihres Vaters Jenna zu einer reichen Frau gemacht habe.
    Garrett konnte nicht glauben, dass sein Untergebener der Tochter seines früheren Befehlshabers etwas antun würde. Andererseits hatte Nelthorpe schon von Anfang an auf ihn den Eindruck eines Menschen gemacht, der nur um sein eigenes Wohlergehen besorgt war. Garrett konnte sich durchaus vorstellen, dass er versuchen würde, Jenna zu einer Heirat mit ihm zu „überreden“, wenn er Geld brauchte. Und dass ihm dabei jedes Mittel recht war.
    Wie glühende Lava brodelten Wut und Angst in seinen Adern. Als Garrett um die letzte Kurve bog, erspähte er von Weitem eine schlanke Figur, die aus der Eingangstür des Klosters stolperte.
    Augenblicklich zügelte er sein Pferd, sprang aus dem Sattel und rannte auf sie zu. „Jenna, Gott sei Dank! Geht es dir gut?“
    „Garrett!“, rief sie, lief zu ihm und warf sich in seine Arme.
    Einen Moment lang genoss Jenna es, sich in Garretts Umarmung sicher und geborgen zu fühlen. Dann löste sie sich von ihm, obwohl sie immer noch zitterte. „I…ist in Badajoz die Ordnung wiederhergestellt?“
    Garrett packte ihre Arme so fest, dass es fast schmerzte. „Badajoz ist mir völlig egal! Wo ist Nelthorpe? Wenn er dir wehgetan oder dir auch nur Angst gemacht hat, dann schwöre ich dir, ich bringe den Kerl um!“
    Er sah so erschreckend und Furcht einflößend aus – aus Sorge um sie. Jenna schluckte, um ihre Tränen zurückzuhalten.
    „Wie du siehst, geht es mir gut. Und Lord Anthony … ist in die Stadt zurückgekehrt. Es wundert mich, dass du ihm nicht begegnet bist.“
    „Also hat er dich hierhergebracht? Was hat er dir angetan, Jenna? Sag jetzt die Wahrheit!“
    „Eigentlich nichts. Er wollte nur … mit mir allein sein, um mich zu überreden, seinen Heiratsantrag anzunehmen.“
    „Überreden – oder zwingen?“
    „Er schien mir etwas überrascht zu sein, weil ich mich nicht sofort auf die Gelegenheit gestürzt habe, seine Küsse und mein Geld zu genießen. Aber nach ein paar … Manövern ist es mir gelungen, ihn zu überzeugen, dass ich auf keinen Fall sein schmeichelhaftes Angebot annehmen wollte. Da ist er dann … gegangen.“
    „Ich bringe den Bastard um“, knurrte Garrett.
    „Genau das darfst du nicht tun! General Wellesley wäre höchst verärgert, und außerdem besteht kein Anlass dafür. Außer dir und ihm weiß nur Sancha, dass wir hier waren.“
    „Und du bist wirklich ganz sicher, dass er dir nichts angetan hat?“, fragte Garrett hartnäckig. „Wenn er dich nur bitten wollte, seinen Antrag zu erwägen, hätte er das auch in deinem Quartier tun können.“
    Garrett blickte sie so intensiv an, dass Jenna errötete. „Möglicherweise hatte er … andere Absichten, aber ich kann dir versichern, dass sie gescheitert sind. Du weißt doch, dass ich unter Soldaten aufgewachsen bin. Meinem Vater war bewusst, dass nicht jeder im Lager ein Gentleman ist, und hat mir entsprechend beigebracht, mich selbst zu verteidigen.“
    Garrett sah sie prüfend an. „Willst du damit andeuten, dass ich mir ein bisschen Sorgen um Lord Nelthorpes
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