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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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allein unterwegs sind.“
    Jenna stand auf und sagte: „Ich hole sofort meine Tasche.“
    Während des Ritts zu dem Kloster wechselte Jenna nur wenige Worte mit Lieutenant Lord Nelthorpe. Aus der Richtung von Badajoz hörte man immer noch Schreie und Schüsse, und eine Unterhaltung erschien nicht angebracht.
    Als sie sich dem alten Gebäude näherten, sah es, wie Jenna erstaunt feststellte, gänzlich verlassen aus.
    „Sind Sie sicher, dass man die Verwundeten hierherbringen wollte?“
    „Ja. Ganz sicher. Kommen Sie, wir warten drinnen.“ Er streckte die Hand aus, um ihr beim Absteigen vom Pferd zu helfen. „Ich nehme an, dass es länger dauert, einige der Opfer zu … überreden, sich dem Rettungstrupp anzuvertrauen.“
    Nach allem, was passiert war, konnte Jenna ihm das glauben. „Ich kümmere mich um die Vorräte“, sagte sie und folgte ihm in das Gebäude.
    Während Jenna ihre Vorbereitungen traf, lehnte sich Lord Anthony lässig gegen einen Fensterrahmen. „Ich muss gestehen“, sagte er im Plauderton, „ich war ziemlich überrascht, dass Sie sich entschieden haben, den Major zu heiraten. Ich habe Sie für zu intelligent gehalten, um einen Mann zu nehmen, der noch einer anderen Frau hinterhertrauert – selbst wenn Sie offensichtlich in ihn verliebt sind.“
    Völlig überrascht, warf Jenna ihm einen scharfen Blick zu.
    Lord Anthony lachte. „Unser Major ist ein Holzkopf, der natürlich nichts gemerkt hat, im Gegensatz zu mir. Die Seufzer. Die sehnsüchtigen Blicke.“
    Furcht und Ärger stiegen in ihr auf. „Wenn Sie mich beleidigen wollen, sollten Sie jetzt sofort gehen.“
    „Oh, ganz im Gegenteil, ich schließe mich der allgemeinen Meinung an, dass Sie heiraten sollten. Ich fordere Sie nur ganz einfach dazu auf, sich einen anderen Mann auszusuchen.“
    „Sie zum Beispiel?“, sagte sie spöttisch. Seine allzu scharfsinnigen Bemerkungen hatten sie getroffen, und das konnte sie nicht verbergen.
    Statt ihr eine spöttische Antwort zu geben, schlenderte der Lieutenant lässig zu ihr herüber. „Ja, meine Süße. Mich.“
    „Sollte ich jetzt dankbar sein, dass Sie eine sonnengebräunte, unmodisch gekleidete Person wie mich für würdig halten, Ihre Frau zu werden?“
    Er grinste. „Das hat Sie wohl gekränkt, oder?“
    „Ich fürchte nur, dass wir ganz und gar nicht zusammenpassen würden“, sagte sie, aber dann ging ihr plötzlich ein Licht auf. „Und ich kann mir nur einen Grund für Ihr unerwartetes Interesse vorstellen – dass ich ein Vermögen geerbt haben soll.“
    Er verbeugte sich. „Das ist natürlich der Hauptgrund. Ich habe meine militärische Karriere aus einer dringenden finanziellen Verlegenheit heraus aufgenommen. Aber nach Badajoz …“
    Seine Worte verklangen, und er starrte ins Leere. „Wir waren direkt hinter dem Himmelfahrtskommando, als die Franzosen einen Hagel von Kartätschen und Musketenkugeln auf uns herabregnen ließen. Hunderte von unseren Soldaten sind einfach … vom Erdboden verschwunden.“
    Dann kehrte sein spöttischer Tonfall zurück. „Dieses Erlebnis hat in mir viel von dem Reiz des Soldatenlebens zerstört. Seitdem sehne ich mich nach meinem Heimatland – anständiges Essen, saubere Betten, die von willigen Mädchen gewärmt werden, Straßen, die man entlanggehen kann, ohne erschossen zu werden. Aber dafür … brauche ich Geld.“
    „ Mein Geld.“
    Er zuckte die Achseln. „Ihres genügt. So schlecht schneiden Sie auch gar nicht bei dem Handel ab. Ich führe Sie in die Vergnügungen ein, die London zu bieten hat, und gebe Ihnen jede Freiheit, sie nach Belieben zu genießen – wenn die notwendigen Erben einmal produziert sind. Und das , meine Süße, wird Ihnen gefallen.“
    Er musterte ihre Figur mit feurigem Blick. „Ich erkenne eine leidenschaftliche Natur, wenn ich sie sehe – auch wenn sie in der respektablen Kleidung der Tochter des Colonels daherkommt.“
    Alle Alarmglocken erklangen in ihr, und sie schauderte. Sie steckte eine Hand in die Manteltasche. „Mein Vater hat mich gelehrt, dass mein zukünftiger Ehemann von Begriffen wie Ehre und Pflicht geleitet sein sollte. Ich fürchte jedoch, dass beides Fremdworte für Sie sind. Daher werde ich Sie nicht heiraten.“
    Sein Gesicht rötete sich – ob aus Ärger oder Enttäuschung, konnte sie nicht unterscheiden. „Ja, Ihr Vater – ein achtbarer Mann, aber naiv. Ehre ist ein Ideal nur für Schuljungen und Einfaltspinsel, meine Liebe. Der Stärkere besiegt den Schwächeren, das ist
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