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Historical Saison Band 09

Historical Saison Band 09

Titel: Historical Saison Band 09
Autoren: M Moore
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ehrgeizigen Müttern und ihren heiratsfähigen Töchtern verfolgt zu werden – was ihn entsetzlich langweilte.
    „Diese Sophia Langford behauptet, sie sei mit uns verwandt“, erklärte er seiner Schwester. „Sie schreibt, ihre Eltern seien verstorben, weshalb sie vorübergehend in Neapel im Haushalt einer Freundin lebe. Vermutlich möchte sie, dass ich ihr ein Dach über dem Kopf anbiete.“
    Harriet runzelte die Stirn. „Ich glaube, eine von Papas Nichten hat einen Langford geheiratet.“
    „Ach?“
    „Ja, sie muss Onkel Roberts Tochter gewesen sein. Louise hieß sie, glaube ich. Die Familie war mit der Ehe nicht einverstanden, denn dieser Langford soll ein Spieler gewesen sein. Um seinen Gläubigern zu entkommen, ist er irgendwann ins Ausland geflohen.“
    Lady Harriet Harley war einige Jahre älter als der Duke, und nach dem viel zu frühen Tod ihrer Mutter hatte sie sich fürsorglich um ihn gekümmert. Auch als sie heiratete, war sie seine Vertraute geblieben. Gelegentlich bat er sie selbst jetzt noch um Rat, denn er trug schwer an der Verantwortung, die er zusammen mit dem Titel geerbt hatte. Da er auch gewisse Aufgaben im Auftrag der Krone wahrzunehmen hatte, erschien ihm jede weitere Verpflichtung als ungebührliche Last.
    „Ich kann mich als Junggeselle unmöglich um ein Kind kümmern“, stellte er fest. „Ich verstehe überhaupt nichts von Kindern.“
    „Das würde sich schnell ändern, wenn du dich nur entschließen könntest zu heiraten“, gab Harriet zurück.
    Lachend schüttelte er den Kopf. Bisher war er keiner passenden Ehekandidatin begegnet. Die jungen Damen waren entweder zu unerfahren, zu dumm, zu steif oder zu hässlich, um seinen Ansprüchen zu genügen. „Ein Mädchen kann unmöglich mit mir unter einem Dach leben, ohne dass es unerfreuliche Gerüchte gibt. Im Übrigen wissen wir nichts über diese Sophia Langford. Sie könnte eine Hochstaplerin sein.“
    „Mit ein paar gezielten Fragen können wir ihre Identität klären.“
    „Wir?“
    „Ja, natürlich. Wie du schon sagtest: Als Junggeselle kannst du keine junge Dame in deinen Haushalt aufnehmen. Andererseits können wir das Mädchen unmöglich seinem Schicksal überlassen.“
    „Du meinst, wir sollen Miss Langford mit offenen Armen aufnehmen, wann immer es ihr behagt, hier aufzutauchen?“
    „Zuerst solltest du ihr schreiben. Bestimmt wartet sie sehnsüchtig auf eine Antwort auf ihren Brief.“
    Unzufrieden brummte er vor sich hin.
    „James“, redete Harriet ihm ins Gewissen, „die Arme hat ihre Eltern verloren. Sie ist allein und fürchtet sich gewiss vor der Zukunft. Du solltest sie in Dersingham Park unterbringen. Dort hast du so viel Platz, dass du ihre Anwesenheit vermutlich nicht einmal bemerkst.“
    Das war zweifellos richtig. Dennoch zögerte er. Es würde Probleme geben, so viel stand fest. Das Mädchen wusste nichts über das Leben in England. Es würde womöglich eine Gouvernante oder eine Gesellschafterin oder sonst irgendetwas brauchen. Später würde die junge Dame erwarten, auf seine Kosten in die Gesellschaft eingeführt zu werden. Dabei spielte Geld natürlich keine Rolle. Davon besaß er genug. Aber er war einfach nicht bereit, diese neuen Pflichten zu übernehmen.
    Andererseits … Ein Gentleman war für das Wohlergehen seiner Verwandten verantwortlich. Auch besaß der Duke ein erstaunlich weiches Herz und eine lebhafte Fantasie. Im Gegensatz zu den meisten anderen Männern konnte er sich vorstellen, was es für ein junges Mädchen bedeutete, allein und ohne männlichen Schutz in der Welt zu stehen.
    Seine graublauen Augen blitzten auf, und ein Lächeln erhellte sein Gesicht. „Also gut, Harriet. Schreib ihr, dass sie uns willkommen ist. Ich kann mich wirklich nicht darum kümmern. Prinny hat es sich in den Kopf gesetzt, den König von Frankreich in Dover zu begrüßen. Mir ist die Aufgabe zugefallen, alles für dieses Treffen vorzubereiten. Ich weiß nicht recht, ob ich mir wünschen sollte, das Wetter wäre weniger schön. Bei Regen würden jedenfalls nicht so viele Neugierige die Straßen säumen, und die Sicherheit des Regenten und seines königlichen Gastes wäre leichter zu gewährleisten.“ Mit gerunzelter Stirn schaute er zum Fenster hin, durch das ein Stück des strahlend blauen Himmels zu sehen war. „Ich muss mich auf den Weg machen. Man erwartet mich in Carlton House.“
    Sophie freute sich über das herrliche Frühlingswetter. Die Überfahrt war ruhig verlaufen, kein Sturm aufgezogen.
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