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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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zu Meradyce hinüber und antwortete. Dann senkte er die Stimme und sprach mit der Frau weiter.
    Meradyce beachtete das nicht, sondern betrachtete besorgt die beiden Kinder, die totenblass waren. Sie hoffte, dass gesunder Schlaf und kleine Essensportionen die Sache wieder ins Lot bringen würden.
    Die Blonde warf lächelnd ihr langes Haar zurück, drehte sich um, blickte noch einmal über die Schulter zurück und ging dann fort.
    „Bitte“, sagte Meradyce, als die Frau verschwunden war, „gibt es hier irgendwo einen Platz, wo sie schlafen können?“ Sie wies auf die Kinder.
    Der Wikinger nickte und setzte seinen Weg fort, wobei er es Meradyce überließ, ihm zu folgen, so gut sie es konnte. Er führte sie den steilen Hügel hinauf zu einem Dorf, das von einem niedrigen Erdwall umgeben war. Innerhalb dieser Einfriedung standen mehrere aus Holz errichtete Langhäuser. Aus dem Loch in ihren Dächern stieg langsam Rauch auf.
    Dies war eine recht kleine Siedlung, und Meradyce fragte sich im Stillen, wie ein scheinbar so unbedeutender Ort eine Streitmacht hervorbringen konnte, welche ein ganzes Schiff zu füllen, übers Meer zu segeln und das große Sachsendorf zu vernichten vermochte.
    Wahrscheinlich stimmte es, was sie gehört hatte – dass nämlich viele Wikingerkrieger eigentlich Bauern waren, die während der Sommermonate zur See fuhren. Das hörte sich natürlich unglaubwürdig an, doch falls es tatsächlich so war, und wenn Bauern sich wirklich so aufs Kämpfen verstanden, dann verwunderte es nicht, dass die Sachsen immer danach trachteten, sie mit Geschenken zu besänftigen.
    Unterdessen waren sie bei einem mächtigen Langhaus angekommen. Von draußen hörte Meradyce schon wilde Stimmen, die wie das Geheul eines Wolfsrudels klangen.
    Einar stieß die Tür auf und wartete einen Moment, bis sich seine Augen an das verräucherte Dämmerlicht gewöhnt hatten. Die meisten seiner Männer waren bereits halb betrunken, und einige von ihnen hatten zu singen begonnen.
    Er trat ein und setzte das Mädchen auf die nächste Bank. Der Junge nahm neben der Kleinen Platz. Einar drehte sich um und vergewisserte sich, dass ihm die Sachsenfrau gefolgt war. Er wusste inzwischen, dass sie ihre Empfindungen zu verbergen verstand; jetzt wirkte sie in keiner Weise verängstigt, obwohl er nicht bezweifelte, dass sie sich fürchtete. Als sie ihn anblickte, meinte er sogar, so etwas wie Vertrauen in ihren blauen Augen zu erkennen.
    Doch sie gehörte ja Svend …
    Nein, noch nicht!
    Er ging zu dem großen Wasserkessel, der vom Deckenbalken über einem der beiden Herde in Svends riesigem Langhaus herunterhing. Einar wusch sich rasch und hielt sich dabei immer wieder vor, dass er diese Frau seinem Vater übergeben musste. Es ging wirklich nicht anders.
    „Einar!“, rief Svend und hob sein Trinkhorn zum Gruß. Einar fasste die Sachsenfrau beim Arm und zog sie in die Mitte der Halle.
    „Nun, mein Sohn – ein erfolgreicher Raubzug, doch keine Sklaven, he?“ Svend schaute genauer hin, als er die Frau mit dem Kruzifix um den Hals sah. „Was soll das?“
    Einar ließ die Frau los, die jetzt eigentlich tot sein sollte. Wie jedermann hier, so wusste auch er, dass der Häuptling zwar zu alt und zu fett für den Kampf zu sein schien, dass er jedoch noch immer jeden jungen Kerl zu schlagen vermochte, der dumm genug war, es darauf ankommen zu lassen.
    Einar schritt so weit voran, bis er ganz dicht vor Svend stand, sodass nur diejenigen seine Worte hören konnten, die sich in unmittelbarer Nähe befanden und mithin die Vertrautesten seines Vaters waren. „Dies ist die Frau, die der Sachse getötet haben wollte, doch wie du selbst sehen kannst, wäre das eine unüberlegte Verschwendung gewesen.“
    Er trat hinter sie und fasste ihr Gewand im Rücken so fest zusammen, dass jedermann ihre erregenden Formen bewundern konnte. „Sie ist mein Geschenk für dich, Svend“, fuhr er mit erhobener Stimme fort. „Und für ihre Kinder werden wir Lösegeld fordern.“
    In Svends Augen – und in den Augen aller anderen Männer in dieser Halle – glühte die Wollust. Einar ließ das Gewand los. Svend erhob sich aus seinem Sessel und kam heran. „Bei Odin sie ist tatsächlich ein prächtiges Weib, Einar!“
    Die Sachsenfrau zitterte, doch kein Laut entwich ihren Lippen.
    Svend schlug Einar auf die Schulter und warf ihn dabei fast um. „Ich danke dir für dein Geschenk, mein Sohn, doch ich glaube, meine Ehefrauen werden das nicht tun.“
    Alle Männer
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