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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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überhaupt etwas von dieser Frau?“
    Einar lächelte, doch der Blick seiner grauen Augen blieb so kalt wie die Klinge eines Schwerts, das im Schnee gelegen hatte. „Weshalb sollte man sich mit störrischen Weibern abgeben, wenn es Gold zu nehmen gibt? Sklaven bringen einem mehr Ärger als Vorteile.“
    Ull lachte rau auf und betrachtete Einars goldenen Halsringe sowie seinen breiten silbernen Armreif. „Natürlich – zumal es ja auch genug Frauen gibt, die sich danach drängen, das Bett mit dem großen Einar zu teilen, nicht wahr?“
    Unwillkürlich legte Einar die Hand an sein Schwert. „Gegenwärtig bin ich ganz zufrieden mit Ingemar.“
    „Weshalb liegt dir denn dann so viel an dieser Frau?“, wollte Ull wissen. Es war zwar gefährlich, Einar solche Fragen zu stellen, doch Ull war nun einmal entschlossen, herauszufinden, weshalb sie sich so weit auf das Territorium der Sachsen vorgewagt hatten.
    „Es ist nun einmal so. Mehr brauchst du nicht zu wissen.“
    Einar drehte sich um und kehrte zum Bug zurück. Er versuchte, seinen Ärger zu unterdrücken und nur noch an den Raubzug zu denken.
    Er war nicht besonders glücklich damit, sich hier so tief im Land der Sachsen zu befinden. Das war eine gefährliche Angelegenheit, doch sein Häuptling hatte es so befohlen. Diesem den Gehorsam zu verweigern würde als Versuch ausgelegt werden, Svend die Führerschaft über die Siedlungsgemeinde abzunehmen, und danach stand Einar keineswegs der Sinn.
    Es gefiel ihm nicht, dass er sich auf die Wegweisung eines sächsischen Verräters verlassen musste. Der Mann hatte ein vom Fluss her sichtbares Leuchtfeuer versprochen, das sie zu ihrem Bestimmungsort führen würde; ferner hatte er versichert, dass alle sächsischen Krieger abwesend sein würden und das Dorf somit verwundbar sei. Die Wikinger sollten sich alles nehmen, was sie begehrten, vorausgesetzt, sie führten ihren Auftrag aus.
    Ebendieser Auftrag war es, der Einar erzürnte. Eine Frau umzubringen war weder ehrenvoll noch ruhmreich.
    Auch Svend hatte zunächst gezögert, nachdem ihm mitgeteilt worden war, was die Wikinger tun mussten, um sich die Schätze zu verdienen. Dann jedoch war er einverstanden gewesen. Er hatte ursprünglich vorgehabt, diese unehrenhafte Aufgabe selbst zu übernehmen, doch dass ihn sein Pferd abgeworfen hatte, war ein zu unheilschwangeres Omen, als dass man es übersehen durfte. Also hatte er Einar diese Arbeit übertragen.
    Einar blickte finster übers Wasser. Svend hatte sich bestimmt vorgestellt, dass ein Vermögen an Münzen, Vieh und Sklaven seine Männer erwartete. Dagegen hatte er, Einar, eher den Eindruck, als handelte es sich um eine Falle. Wer traute schon einem Mann, der sein eigenes Volk verriet?
    Der alte Wikingerhäuptling war ein kluger und weiser Mann, doch möglicherweise hatte diesmal die Habgier sein Urteilsvermögen getrübt.
    Einar warf einen Blick zum Nachthimmel hinauf. Glücklicherweise war das Schiff nicht in die Stürme geraten, welche die nördlichen Gewässer so kurz vor dem Winter zu überziehen pflegten, und er flüsterte ein kurzes Dankgebet zu Ägir, dem Gott des Meeres.
    Bald würde von Norden her der Regen einsetzen. Der Sachse hatte ihnen eine Zeitspanne von drei Tagen gegeben, um den Überfall auszuführen, und sie hatten diese Zeit auch gut eingehalten. Eine Woche weiter, und es hätte zu gefährlich werden können, auf die offene See hinauszusegeln. Nichtsdestoweniger wünschte Einar, der Raubzug wäre bereits abgeschlossen und sie befänden sich schon wieder auf dem Heimweg.
    Die Mannschaft wurde immer unruhiger; Einar hörte die Leute hinter sich leise, doch aufgeregt reden. Dieses Dorf auszurauben würde für sie eine so einfache Übung sein wie das Rupfen eines geschlachteten Huhns … falls das Ganze sich nicht doch noch als eine Falle herausstellte.
    Er entdeckte ein schwaches Feuer, das auf dem zum Fluss hin abfallenden Hügel brannte. Sofort eilte er zum Heck, wo Lars stand und das Steuerruder führte. Stumm deutete Einar auf das Leuchtzeichen. Lars nickte und lenkte dann das Langschiff nahe ans Ufer heran. Auf Einars Signal hin sprangen die Männer über Bord in das flache Wasser und kletterten so geräuschlos wie möglich die Uferböschung hinauf.
    Plötzlich zerriss ein lauter Warnruf die Stille der Nacht. Einar entdeckte in einiger Entfernung eine hastig flüchtende Gestalt. Er gab seinen Leuten ein Zeichen, und jetzt setzte sich jedermann eilig in Trab.
    Die sächsische Ansiedlung befand
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