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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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musste.
    „Micheil!“
    Sie blickte zur Stiege und sah Crisdean MacDuncan heraufwanken. Sein linkes Auge war zugeschwollen, und er blutete am Mund.
    „Ich habe versucht, Niall aufzuhalten“, äußerte er keuchend, „weil du ihn lebend haben wolltest, Micheil. Er hat sich jedoch losgerissen und sich mit meinem Dolch entleibt.“
    „Dämpfe deinen Kummer durch Vergebung, Micheil“, flüsterte Seana. „Es ist vollbracht. Neues Leben erwartet uns. Komm und sieh dir unseren Sohn an.“
    Micheil wandte sich zu ihr und murmelte: „Du strahlst eine innere Kraft aus, gegen die ich machtlos bin, Seana.“
    „Komm mit Seana in die Halle, Micheil“, warf James ein. „Wir alle möchten deinen Sprössling bewundern. Es ist an der Zeit, dass wieder Fröhlichkeit in diesen Mauern Einzug hält. Das Trauern kann warten.“
    Mit dem Kind auf den Armen, folgte Seana Micheil in die Hofstube und nahm neben ihm an der Credenz Platz.
    „Ich kann mir denken, dass du jetzt lieber ungestört mit mir wärst. Der Geruch des Todes und Verrats hängt indes noch hier im Herrengemach. Daher möchte ich die Freude über unser Kind und die mit ihm verbundenen Verheißungen mit allen Mitgliedern meiner Sippschaft teilen.“
    Seana schaute Micheil an und entsann sich des Traums, in dem sie mit ihrem Kind vor ihm aus Halberry Castle geflohen war. Sie würde nie wieder Anlass haben, vor ihm wegzulaufen. Und sie konnte ihm nicht verwehren, allen Versammelten zu verkünden, dass sie seinen Stammhalter auf den Armen hielt. „Bist du willens, diesen Knaben als den Spross deiner Lenden anzuerkennen, Liebster?“, fragte sie lächelnd.
    Er betrachtete ihn, für den er sein Leben geben würde, um ihn zu beschützen, nahm ihn ihr dann behutsam ab und küsste ihn auf die Stirn. „Ein Sohn!“, flüsterte er bewegt und hob ihn hoch, damit jeder ihn sehen konnte. „Ich habe einen Sohn!“
    Jubel folgte seinen Worten. Sobald die Hochrufe verklungen waren, sagte Seana: „Gib mir den Kleinen zurück, Micheil. Er weint und muss gefüttert werden.“
    Er winkte die Meierin zu sich und trug ihr auf, sich um Seana und den Jungen zu kümmern. Stolz schaute er ihnen hinterher, als sie den Saal verließen, zechte dann ein Weilchen mit seiner Sippe und zog sich schließlich in das Frauengemach zurück, um bei Seana und seinem Kind zu sein. Sie saß auf dem Lager und gab dem Knaben die Brust. Mit liebevollem Blick ging er zu ihr und nahm sich vor, ihr eines Tages von den Nachtmahren zu erzählen, die ihn früher geplagt hatten. Jetzt war dafür jedoch nicht der richtige Zeitpunkt. Er wollte mit ihr und seinem Sohn allein sein, friedlich vereint.
    Mit freundlicher Geste lud sie ihn ein, sich zu ihr zu setzen. „Ich weiß, dir geht noch viel durch den Sinn, was wir bislang nicht in aller Klarheit ergründet haben und möglicherweise nie genau erfahren werden“, sagte sie lächelnd. „Doch jetzt möchte ich dich ganz für mich haben.“
    Micheil ließ sich an ihrer Seite nieder, legte ihr den Arm um die Schultern und erwiderte weich: „Ich habe mich so danach gesehnt, dich meinen Liebling nennen zu können. Du hast mir einen Stammhalter geboren, und ich schwöre, ihn stets zu behüten, Liebste.“
    Ihr wurden die Augen feucht. Größeres Glück hatte sie nie gekannt. Sie merkte, dass ihr Sohn gesättigt war, wickelte ihn wieder sorgfältig ein und setzte ihn sich auf den Schoß.
    „Wirst du dich mit mir vermählen, Seana? Versprichst du, mir in Liebe und Leidenschaft verbunden zu sein, so wie ich dir gelobe, dich stets zu lieben, in Ehren zu halten und dich und unseren Spross zu beschützen?“
    „Ja“, antwortete Seana bewegt, schlang einen Arm um ihren Sohn, den anderen um Micheil und küsste ihn inniglich.
    – ENDE –
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