Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
Vom Netzwerk:
meine Pflicht, die aufmerksame Gastgeberin für unseren Besuch zu spielen. Und wenn ich mich jetzt nicht auf den Weg in die Küche mache, wird Seine Lordschaft aus London nur rohes Kaninchenragout auf den Tisch bekommen“, fügte sie ironisch hinzu.
    Sie mussten beide lachen. „Dann beeilt Euch“, erwiderte er. „Und ich werde zum Dorf reiten. Vielleicht benötigt Mistress Thatcher meine Hilfe.“
    „Aber Jack!“, rief Sarah empört.
    „Ihr habt doch gerade gesagt, dass Ihr mich aus dem Weg haben wollt. Erinnert Ihr Euch nicht?“
    Sarah lächelte widerstrebend. „Gebt nur acht, was Ihr tut, kleiner Bruder.“
    Jack nickte ihr bekräftigend zu. „Kleine Sorge, das weiß ich sehr gut, Sarah.“ Dann wandte er sich von ihr ab und eilte davon.
    Anthony streckte die langen Beine vor dem Kamin aus, der sich im Gesellschaftszimmer von Leasworth Manor befand. Er fühlte sich müde, aber er war mit den Ergebnissen dieses Tages nicht unzufrieden. Oliver, sein Mitarbeiter bei dieser Mission, hatte ihm berichtet, dass seine Männer im Dorf einige Informationen über den „Mondschein-Banditen“ erhalten hatten. Und sein eigener Tag in Leasworth war mehr als erfreulich verlaufen. Zu seiner Überraschung besaß Thomas Fairfax eine Reihe von Pferden, die alle Gestüte in London übertrafen. Vor allem eines hatte es ihm angetan, ein prächtiges Tier, ein rötlich grauer Hengst mit schlanken Fesseln und kraftvollen Beinen. Er sah aus, als könnte er ohne Pause die ganze Breite der britischen Insel durchqueren.
    Und dann diese Frau, die Nichte von Fairfax. Sie wirkte auf den ersten Blick in ihrem grauen Rock wie ein einfaches Landmädchen, aber sie hatte die Gesichtszüge einer klassischen Schönheit, und ihre Figur war einfach atemberaubend. Er hatte sie nur für einen Augenblick in den Armen gehalten, doch das war lange genug gewesen. Sie besaß die üppigen Rundungen einer Frau, fühlte sich jedoch gleichzeitig geschmeidig und kräftig an, sodass sie im Bett sicherlich eine aufregende Gespielin wäre.
    Nur zu schade, dass er heute Abend schon zu erschöpft war, um ihr den Hof zu machen. Anthony mutmaßte, dass er leichtes Spiel mit ihr haben würde. Als er aus dem Pferdestall gekommen war, hatte er sie mit einem Mann zusammen gesehen. Offensichtlich hatte es sich um einen ihrer Geliebten vom Lande gehandelt. Sie hatte den strammen jungen Kerl umarmt und ihn sogar in aller Öffentlichkeit geküsst. Einem erfahrenen Kavalier vom Hofe wie ihm dürfte es leichtfallen, ihre Aufmerksamkeit zu erringen. Schließlich hatte er bereits die schönsten Damen der Gesellschaft umworben und erobert. Natürlich mit Ausnahme derer, für die sich der König interessierte.
    Die Tür zum Kaminzimmer wurde geöffnet. Sie war es, die Nichte – Sarah. Ein einfacher Name, doch er passte zu ihrer schlichten Eleganz. Dasselbe galt auch für ihre Abendrobe. Sie trug einen schwarzen Seidenrock und ein weißes Mieder, das ihre vollen Brüste und die schmale Taille betonte. Das Dekolleté rahmte ein schmaler Spitzenbesatz. Locker trug sie das Haar hochgesteckt, was ihren schlanken Nacken betonte. Ihr fein geschnittenes Gesicht schimmerte im Schein des Feuers. Sie wirkte ernst und würdig, doch sie beobachtete ihn aus den grauen Augen mit der trügerischen Ruhe eines Raubtieres, bevor es zuschlägt.
    Anthony erhob sich. Vielleicht war er trotz allem doch noch nicht zu müde.

2. KAPITEL
    M acht doch keine Umstände, Mylord. Behaltet bitte Platz.“
    „Aber ich stehe doch bereits, Mistress Fairfax.“ Anthony sah sie wie gebannt an. Der Anblick dieser Frau war einfach überwältigend. Dabei trug sie weder Schmuck noch Spitzen oder außergewöhnliche Stoffe, und sie war ungeschminkt.
    „Ich möchte mich nur erkundigen, ob Ihr mit Eurer Unterbringung zufrieden seid.“
    Sarahs Stimme klang leise und einschmeichelnd. Der Blick ihrer Augen wirkte sanft. Anthony war sich nicht mehr sicher, ob er sich ihren herausfordernden Gesichtsausdruck kurz zuvor nicht eingebildet hatte. „Bitte versucht doch, Euren Onkel umzustimmen“, fuhr er fort und kam auf sie zu. „Es ist mir unangenehm, dass der General sein eigenes Schlafzimmer für mich räumen will.“
    „Das ist völlig ausgeschlossen“, antwortete Sarah. Eine Spur von Herausforderung klang in ihren Worten mit. „Onkel Thomas hat feste Vorstellungen über alles, was die Etikette betrifft. Niemals würde er einen Besucher von Eurem Rang in weniger anspruchsvollen Räumlichkeiten schlafen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher