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Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
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entschuldigen.“
    Der Baron griff nach ihrer Hand. „Bleibt noch, Mistress Fairfax. Leistet mir doch ein wenig Gesellschaft am Kamin. Ich verspreche, dass ich Euch nicht noch einmal beleidigen werde.“
    Seine Stimme klang bittend. Sarah musterte ihn eingehend. Das Haar fiel ihm in wilden schwarzen Locken auf die Schultern, im Unterschied zu der gestutzten puritanischen Haartracht, die die jungen Männer auf dem Lande zu tragen pflegten. Er wirkte jedoch alles andere als feminin. Im Gegenteil. Diese Haartracht betonte vielmehr noch die überwältigende Männlichkeit, die er ausstrahlte. Obwohl sie ihr ganzes Leben lang mit Männern zu tun gehabt hatte, war ihr der Unterschied der Geschlechter noch nie so bewusst geworden wie in diesem Moment. Einerseits drängte es Sarah zur Flucht in ihr kleines Zimmer, das sich im Westflügel des Herrschaftshauses befand. Andererseits fühlte sie sich wie gebannt von diesem Mann.
    „Ich bleibe gern noch einen Augenblick“, erwiderte sie schließlich. „Aber ich kann mir gut vorstellen, dass Ihr heute nach dieser Reise erschöpft sein müsst.“
    Mit dem geübten Blick eines erfahrenen Frauenhelden beobachtete Anthony ihren wechselnden Gesichtsausdruck. Er sah ihr Zögern, ihr wachsendes Interesse, ihre Neugier. Sie hatte noch kein Verlangen nach ihm, aber das würde sich ergeben. Er hatte sehr viel Zeit.
    „Ich bin niemals zu müde, die Gesellschaft einer schönen Frau zu genießen.“ Ohne ihre Hand freizugeben, führte er sie durch den Raum zu den Ledersesseln vor dem Kamin.
    „Diese Art von Komplimenten bin ich nicht gewöhnt, Mylord“, wandte Sarah ein, zog die Hand zurück und wählte einen Platz, der so weit wie möglich von dem Stuhl entfernt stand, in dem sich der Baron niedergelassen hatte.
    „Es fällt mir schwer, das zu glauben.“ Anthony rückte seinen Sessel an den ihren heran und beugte sich vor, sodass er Sarah noch näher war. „Und ich habe keine Nachrichten darüber erhalten, dass eine Epidemie alle Edelmänner von Yorkshire erblinden hätte lassen.“
    Er lächelte so schalkhaft und herzlich, dass Sarah einstimmen musste. „Es hängt nicht damit zusammen, dass die Männer hier blind sind, Sir. Sie haben nur keine Zeit für Schmeicheleien.“
    „Die Wahrheit zu sagen ist doch keine Schmeichelei.“ Anthony zögerte kurz, ehe er lässig hinzufügte: „Der junge Verehrer, der Euch heute einen Besuch abgestattet hat, wird Euch sicher solche Dinge sagen.“
    „Ein Verehrer?“
    „Ein großer blonder junger Mann. Ich sah Euch zusammen mit ihm, als ich mit Eurem Onkel die Pferdeställe verließ.“
    Sarah überlegte angestrengt. Wie sie vermutet hatte, war Jacks Abwesenheit beim gemeinsamen Mahl am Mittag und Abend nicht aufgefallen. Ihr Besucher wusste nicht, dass sie einen Bruder hatte, und Sarah wollte, dass er auch in Zukunft nichts von seiner Existenz erfuhr. „Ach … Henry“, meinte sie beiläufig. „Er ist nur ein Freund. Seine Familie besitzt ein Grundstück in einem Nachbarort.“
    Anthony war überrascht. Er wusste sofort, dass sie ihn anlog. Aber was bezweckte sie damit? Wollte sie nur ihre Gefühle für diesen Mann vor ihm verheimlichen? Oder gab es einen tieferen Grund für ihre Doppelzüngigkeit? Er hatte trotz allem noch nicht vergessen, mit welchem Auftrag ihn der König nach Leasworth gesandt hatte. Die Lady versuchte offensichtlich, ihn zu täuschen. Diese Tatsache gab diesem Abend eine völlig neue Wendung.
    „Ich würde gern seine Bekanntschaft machen. Seine Familie besitzt vielleicht Pferde, die für mich von Interesse sein könnten.“
    Sarah lachte gezwungen. „Sicher nicht. Sie sind nicht gerade wohlhabend. Ich bin mir sicher, dass sie höchst verlegen über einen Besuch eines Abgesandten des Hofs wären.“
    Es war unübersehbar, dass sie etwas vor ihm verbarg. Zu seiner eigenen Überraschung war er darüber betrübt. Er hatte vorgehabt, Mistress Fairfax zu verführen und seine Liebeskünste unter Beweis zu stellen – zu ihrer beiderseitigen Befriedigung. Anthony hatte sogar daran gedacht, ein paar Tage mit ihr verliebt zu tändeln. Denn er hatte die Erfahrung gemacht, dass eine gefühlsmäßige Bindung die körperliche Empfindsamkeit noch steigerte. Es hatte ihn schon längere Zeit keine Frau mehr betört. Doch es fiel ihm schwer, sich in die süße Nichte von General Fairfax zu verlieben, wenn er gleichzeitig hinter ihr herspionieren musste. Das war zwar kein Grund, sie nicht zu verführen. Aber er musste auf der Hut
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