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Historical Band 303

Historical Band 303

Titel: Historical Band 303
Autoren: Lucy Ashford , Michelle Willingham
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unter dem Kleid aufrichteten.
    Seine Küsse waren fordernd und besitzergreifend. Ihr ganzer Körper reagierte auf seine Liebkosungen. Je länger er sie küsste, desto heftiger begehrte sie ihn. Sie stellte sich vor, wie sie ihr Kleid hochschob und sich an seinen nackten Körper schmiegte.
    Wieso reagiere ich so auf ihn? dachte sie verwirrt. Er ist doch ein Fremder für mich. Gefangen zwischen Vergangenheit und Gegenwart wusste sie nicht, wem sie trauen sollte – ihrem Herzen oder ihrem Verstand.
    Bram streichelte liebevoll ihre Wange. Seine Zärtlichkeit weckte all die Gefühle, die sie versucht hatte zu begraben. Aber in seinem Blick lag etwas Gequältes. So, als hätte er Dinge gesehen, die er besser nicht gesehen hätte. Und wie entsetzlich dünn er war!
    „Bram, wo bist du all die Zeit bloß gewesen?“
    Er antwortete nicht gleich. Dann richtete er sich auf und hob sie dabei auf seinen Schoß. Als müsste er sich ihre Züge für alle Ewigkeit einprägen, umfasste er ihr Gesicht mit beiden Händen. Sie legte ihre Hände auf seine und sah ihm fest in die Augen. So, als wollte sie ihn zwingen, ihr die Wahrheit zu sagen.
    „Ich war Gefangener auf Cairnross.“
    Von dem englischen Earl und seinen Grausamkeiten hatte sie schon gehört. Bei dem Gedanken, dass Bram an einem solchen Ort eine so lange Gefangenschaft hatte erdulden müssen, blutete ihr das Herz.
    „Ich glaubte, du wärst tot“, brachte sie mühsam hervor.
    Er berührte sie mit zitternden Fingern, als hätte er Angst, sie könnte wieder verschwinden. Seine rauen Hände kratzten auf ihrer Haut. „Und ich dachte, du hättest inzwischen einen anderen geheiratet.“
    Das habe ich auch, hätte sie um ein Haar geantwortet. Aber sie hielt noch rechtzeitig inne. Sie wollte ihm nicht wehtun. Sie hatte Iver geheiratet, weil sie sich so verzweifelt nach einem Heim und einer eigenen Familie sehnte. Aber wenn sie jetzt daran dachte, schämte sie sich dafür. Obwohl sie wusste, dass es nicht stimmte, fühlte sie sich jetzt, als hätte sie Ehebruch begangen.
    Nairna errötete und wusste nicht, wie sie ihm von der Heirat erzählen sollte. Eine Träne rann über ihre Wange. Doch sie hätte nicht sagen können, ob sie vor Freude oder vor Kummer weinte.
    Bram wischte die Träne mit dem Daumen fort. Seine Hände glitten über ihre Schultern, über ihre Taille, und dann zog er sie in seine Arme und streichelte ihren Rücken. „Du bist zur Frau geworden, seitdem ich dich das letzte Mal sah.“
    Nairnas Haut prickelte. Ein verborgenes, wollüstiges Feuer loderte in ihr auf und schien ihr Fleisch zu verzehren. Bram legte die Lippen auf ihre Kehle. Bei dem Gefühl, das die Berührung in ihr weckte, unterdrückte Nairna ein lustvolles Stöhnen. Mit den Daumen zeichnete er langsam und genüsslich kleine Kreise auf ihrem Rücken.
    Aber als er ihr die Hände auf die Brüste legen wollte, drehte sie durch.
    „Bram, warte.“ Sie schob ihn von sich und erhob sich. „Ich muss wissen, was passiert ist, seitdem du …“
    „Morgen“, flüsterte er und stand vom Bett auf.
    Etwas Wildes lag in seinen Augen. Eine zügellose Begierde brannte in ihnen, und er erinnerte sie an einen Stammeshäuptling, der gekommen war, um endlich seine Frau einzufordern.
    Eine ganze Weile stand er nur da und starrte sie an. So, als wüsste er nicht recht, was er als Nächstes tun sollte. Aber bevor sie ihm noch eine Frage stellen konnte, wandte er sich zur Tür. Die Hand gegen den Türrahmen gestützt, drehte er sich noch einmal um. Einen Herzschlag lang betrachtete er sie, als müsste er einen Entschluss fassen.
    Dann ging er ohne ein Wort der Erklärung.

2. KAPITEL
    Sieben Jahre zuvor
    U m Himmels willen, Bram, schau auf deinen Gegner!“, brüllte sein Vater.
    Bram blinzelte und starrte auf Malcolm, der versuchte, ihn mit dem Langdolch niederzustechen. Es war ein Trainingskampf. Zwar waren sie beide sechzehn Jahre alt, aber Malcolm reagierte aus dem Bauch heraus und war daher oft im Vorteil.
    Bram stürzte sich wild auf ihn, wurde allerdings prompt selbst getroffen. Doch die Klinge rutschte an dem Kettenhemd ab, das er auf Befehl seines Vaters trug, und verletzte ihn nicht.
    Bram korrigierte seine Position und versucht aufs Neue Malcolms Schwachstellen herauszufinden. Eine Weile gelang es ihm ganz gut, sich zu verteidigen und vorauszusehen, von welcher Seite der nächste Angriff kommen würde. In der Vergangenheit hatte er schon oft solche Kämpfe ausgetragen, aber noch nie vor so vielen
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