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Hingebungsvoll

Hingebungsvoll

Titel: Hingebungsvoll
Autoren: Natalie Rabengut
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saß auf der Bettkante und hob den Kopf. Ihre Augen weiteten sich und ihre Finger krallten sich ins Laken.
    Dale konnte sich partout nicht entscheiden, ob er mit ihr reden oder direkt über sie herfallen wollte. Schweren Herzens entschied er sich für letzteres.
    „Dein Bruder wird Vater.“
    Vivian schlug die Hand vor den Mund und schüttelte ungläubig den Kopf. Plötzlich merkte Dale, dass er keine Lust mehr auf Spielchen hatte.
    „Wir heiraten also?“
    „Warum nicht?“ Mit flammend rotem Gesicht wandte Vivian den Blick ab und malte mit dem Zeigefinger Kreise auf das Laken unter ihr.
    „Dann sollten wir zusehen, dass wir das schnell tun, bevor es mit der Geburt des Babys kollidiert.“ Er zwinkerte ihr zu und Vivian sprang vom Bett auf. Noch bevor er seine Arme ganz ausgestreckt hatte, lag sie an seiner Brust und presste sich an ihn. Er beugte sich nach vorne und küsste sie. „Nur eine Frage noch: Was ist denn jetzt mit den anderen Frauen? Da es dich ja nicht stört-“
    Mit einem schmerzerfüllten Laut knickte Dale dort ein, wo Vivian ihren Finger in seine Seite gestochen hatte. Warnend sah sie ihn an. Er lachte, umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und küsste sie, bis sie nach Atem rang.
    Auf einmal wurde sie ernst und sah ihn eindringlich an. „Es tut mir leid. Ich will, dass du das weißt. Ich hätte niemals-“
    Er unterbrach sie, indem er den Zeigefinger auf ihre Lippen legte. „Schon gut. Ich weiß.“ Sein Herz krampfte sich zusammen, während gleichzeitig Erleichterung wie eine Welle über ihn hereinbrach. Die ganze Zeit hatte er geglaubt, er würde hören müssen, wie sie es aussprach und sich entschuldigte. Jetzt merkte er, dass er es nicht wollte. Im Grunde war nichts passiert: Es war nur ein Missverständnis gewesen und er wollte da anknüpfen, wo sie unterbrochen worden waren. Sie hob ihm bereits den Mund entgegen und er küsste sie hungrig. Ihre Finger legten sich um seinen Nacken, fuhren in seine Haare und sorgten dafür, dass sein ganzer Körper prickelte.  
    Mit großem Bedauern schob er sie von sich. „Ich würde gern weitermachen, aber auf mich wartet das merkwürdigste Vorstellungsgespräch der Welt.“
    „Meinst du wirklich, sie ist noch da? Wie war noch ihr Name?“
    „Isabelle. Ich denke schon. Ich habe wirklich nicht nachgedacht, bevor ich sie nach oben geschickt habe. Hoffentlich hat sie nicht mein Büro demoliert.“
    Er legte die Hand auf den Türknauf und drehte sich noch einmal um. „Ach ja: Wenn ich gleich wieder komme, liegst du besser nackt auf deinem Bett.“
    Vivian deutete einen kleinen Knicks an. „Ja, Sir.“  
    Mit schnellen Schritten durchquerte er den Flur und blieb vor der Tür zu seinem Büro stehen. Sollte er jetzt tatsächlich an seine eigene Tür klopfen? Er entschied für ein schnelles Klopfen, wartete nicht auf Antwort und trat sofort ein. Der Sessel vor seinem Schreibtisch war leer, aber die Lederjacke, die die Frau unten getragen hatte, hing ordentlich gefaltet über der Lehne. Auf dem Tisch lagen die Papiere und ihr Führerschein daneben.  
    Dale hob ihn auf und betrachtete das Foto. Die Frau auf dem Bild war blond und trug keinen Undercut, auch von dem Piercing in ihrer Nase war nichts zu sehen. Irritiert drehte er sich um. Isabelle lag auf seinem Sofa, hatte die Schuhe ausgezogen und schlief – sehr tief und fest, so wie es aussah. Direkt vor dem Sofa auf dem Boden lag Tuco mit geschlossenen Augen und atmete ebenfalls friedlich.
    Dale lächelte. Noch einmal betrachtete das Gesicht der Frau, die er gerade ohne ausführliches Gespräch einen Vertrag für das Management des Alacritas hatte unterschreiben lassen – doch, es war definitiv ihr Führerschein. Er überlegte, was er jetzt tun sollte. Sie sah dermaßen erschöpft aus, dass er es nicht übers Herz brachte, sie zu wecken. Er nahm das Telefon und verließ mit dem Führerschein das Zimmer.

    Nachdem er den Anruf erledigt hatte, betrat er wieder Vivians Zimmer. Sie zuckte zusammen und blickte ihn schuldbewusst an, da sie noch immer bekleidet war. „Also, so schnell hatte ich jetzt nicht wieder mit dir gerechnet.“
    „Isabelle liegt auf meinem Sofa und schläft; Tuco hält davor Wache.“
    „Was?“
    „Das ist noch nicht alles. Hier, guck dir das Foto an.“ Er reichte Viv den Führerschein. Sie nahm ihn und guckte genauso überrascht wie er selbst.
    „Da hat aber jemand eine Generalüberholung hinter sich gebracht.“
    „Dazu das, was sie gesagt hat: ,Ich brauche diesen
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