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Hingebungsvoll

Hingebungsvoll

Titel: Hingebungsvoll
Autoren: Natalie Rabengut
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geredet, nachdem du den Ring gefunden hast?“
    Sie drehte sich zu ihm um und sagte mit ernster Miene: „Weil ich wütend war. Und zwar richtig. Was denkst du dir eigentlich dabei, alles über meinen Kopf hinweg zu entscheiden? Dass wir zusammenziehen, monogam leben und offensichtlich heiraten?“
    Erbost verschränkte sie die Arme und Edgar rang nach den richtigen Worten. „Das hast du vollkommen falsch verstanden. Ich wollte dich fragen und dir einen Antrag machen – einen richtigen. Aber in diesem Irrenhaus kommt man ja zu nichts. Nie würde ich irgendwas tun, ohne dich zu fragen. Also wirklich, als ob ich dich einfach zum Standesamt schleifen würde.“
    Aus irgendeinem ihm unerklärlichen Grund grinste Erica ihn an, in ihren Augen lag ein warmer Ausdruck. „Das weiß ich doch. Aber es ist schön, es ausnahmsweise mit mehr als drei Worten zu hören.“ Sie schlang die Arme um seinen Nacken und presste ihm einen Kuss auf die Lippen. Obwohl er noch immer leicht verwirrt war, zog er sich dicht an sie und starrte konzentriert an den Horizont. Die Erleichterung verursachte ein übles Gefühl in seinen Eingeweiden. Er hatte für einen kurzen Moment in der Halle wirklich gedacht, sie würde ernst meinen, was sie gesagt hatte.
    Nachdem er sich sicher war, dass seine Stimme nicht zittern würde, fragte er: „Willst du wirklich einen zweiten Meister?“
    An seiner Brust konnte er spüren, wie sie den Kopf schüttelte und dann lachte. „Danke, aber lass mal gut sein. Ich habe so schon genug zu leiden.“ Dabei schlüpften ihre warmen Finger unter sein Hemd und legten sich auf seinen Rücken.  
    Selten hatte er ein so beruhigendes Gefühl verspürt. „Gut. Ich dachte schon, Dale hätte dich auf den Geschmack gebracht.“
    „Nein. Es war zwar aufregend und interessant, aber ich liebe dich. Nur dich.“ Sie hob den Kopf und starrte ihn aus ihren endlos tiefen, schwarzen Augen an.  
    Er presste ihr einen Kuss auf die Lippen und murmelte: „Ich dich doch auch.“
    Nach einer Weile ruckte sein Kopf hoch. „Moment, wenn du gar keinen anderen Mann willst, warum hast du das gerade unten vor allen gesagt?“
    „Julian hat mir geraten, dich eifersüchtig zu machen“, antwortete Erica und er hörte die Verlegenheit in ihrer Stimme.  
    Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. „Frau, du machst mich fertig. Der gleiche Julian, der nur zwei Jahre gebraucht hat, um zu durchschauen, dass sich Katie nach ihm verzehrt? Von dem Julian nimmst du Beziehungstipps an?“  
    Erica hatte wenigstens den Anstand, rot zu werden und nach unten zu sehen. Doch dieser Zustand hielt nicht lange an. Grinsend blickte sie ihn an und fragte: „Wäre es dir lieber gewesen, ich hätte Vivian gefragt?“
    Gegen seinen Willen musste Edgar lachen und zog Erica in seine Arme.
    „Du, Edgar?“
    „Hm?“
    „Ich habe noch nicht Ja gesagt.“
    Er schmunzelte an ihrem Haar. „Wenn du den Ring siehst, wirst du ihn sowieso haben wollen.“
    „Blödmann!“
    „Zicke!“ Sein Lächeln wurde immer breiter. Sie schwieg einen Moment und presste sich dicht an ihn.  
    „Wolltest du mich wirklich überraschen?“
    „Ja. Ich hatte alles so schön geplant, aber dann ist Dale verschwunden und ich konnte ihn nicht wegen der Wohnung fragen. Danach ist dann alles den Bach runtergegangen, als du deine hübsche Nase in meinen Kalender gesteckt hast.“
    „Oh.“ Erica zog die Nase kraus. Sie trat einen Schritt zurück und sah in die Ferne. „Zeigst du mir den Ring eigentlich heute noch?“
    Während er eine Hand auf seine Hosentasche legte, deutete er mit dem anderen Finger auf Erica und sagte: „Wenn du den Ring haben willst, musst du ,Ja‘ sagen.“
    „Aber ich kann doch nicht die Katze im Sack kaufen.“
    Statt zu antworten, sah er sie nur an.  
    Erica gab sich größte Mühe, so auszusehen, als müsse hart mit sich selbst verhandeln. „Einverstanden.“
    Er holte die kleine Schatulle hervor und hielt sie Erica hin. Als sie die Hand ausstreckte, griff er nach ihrem Handgelenk und zog sie zu sich. Sein Arme legte sich um ihre Taille und er küsste sie hungrig. Hungrig und überglücklich, weil sie endlich zugestimmt hatte, seine Frau zu werden. Es war zwar nicht ganz so romantisch, wie er es sich gewünscht hätte, aber wenigstens hatte er es jetzt hinter sich gebracht.  
    Ungeduldig schob Erica ihn von sich und griff nach der Schatulle. Gebannt sah sie darauf und hob den Deckel ab. Sie schnappte nach Luft, Tränen standen in ihren Augen. „Oh, Edgar, er
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