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Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft
Autoren: Elizabeth Lowell
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Verletzungen keinen mehrtägigen Ritt zumuten«, fuhr sie ruhig fort. »Ute würde mit seinem Knie ebenfalls Schwierigkeiten haben.«
    »Wovon redest du eigentlich?« verlangte Case zu wissen.
    »Ich werde eine Reise machen.«
    »Wenn du dir Sorgen darüber machst, das Silber auf eine Bank zu bringen, dann werde ich es persönlich hinschleppen.«
    »Danke. Das erspart mir eine Menge Mühe.« Sie wandte sich wieder an Hunter. »Wenn Sie so schnell wieder nach Nevada zurückwollen, wie Sie hergekommen sind, kann ich auch im Sattel schlafen. Ich werde Sie in keiner Weise aufhalten.«
    Hunter warf Case einen prüfenden Blick zu. Obwohl das Gesicht seines Bruders völlig ausdruckslos war, waren seine Augen zu Schlitzen verengt, als ob er zornig wäre oder Schmerz fühlte.
    »Sprechen Sie die Sache mit Case durch«, erwiderte Hunter. »Wenn Sie danach immer noch mit mir reiten wollen, werde ich Sie sicher an jeden Ort bringen, wohin Sie wollen.«
    »Das wird nicht nötig sein«, meinte Sarah. »Nur bis zur nächsten ...«
    »Überallhin«, unterbrach Hunter sie. »Das ist das mindeste, was ich für die Frau tun kann, die meinem Bruder das Leben gerettet hat.«
    »Ich bin schon reichlich dafür entschädigt worden.«
    »Ute, Conner, kommt mit«, sagte Hunter brüsk. »Wir sind hier nur im Weg.«
    Sarah wollte Einwände erheben, dann zuckte sie die Achseln.
    »Schwester?«
    »Geh mit Ute und Hunter«, sagte sie zu ihrem Bruder. »Ich werde bald nachkommen.«
    »Ich werde eines der Maultiere für Sie satteln«, erklärte Hunter. »Aber wenn Sie damit von der Ranch reiten, ist mein Bruder ein Narr.«
    Sie beobachtete, wie die drei Männer im Gänsemarsch zur Tür hinausgingen, um sie allein zu lassen mit dem Mann, den sie liebte.
    Einem Mann, der ihre Liebe nicht erwiderte.
    »Was zum Teufel hast du eigentlich vor?« fragte Case barsch.
    »Ich will Land kaufen und Pferde züchten. In Kalifornien, denke ich. Oder vielleicht auch in Oregon.«
    »Das ist doch Unsinn.«
    »Für mich ergibt es durchaus Sinn. Ich mag Rancharbeit.«
    Er machte eine ungeduldige, wegwerfende Geste.
    »Du weißt genau, was ich meine«, erwiderte er. »Du hast hier den Grundstock einer guten Ranch, aus der du eine Menge machen kannst. Wenn du Pferde züchten willst, ist Cricket ein ebenso guter Zuchthengst, wie du ihn westlich des Mississippi finden wirst.«
    Sarah atmete tief durch und stählte sich innerlich für die Konfrontation, die sie zu vermeiden gehofft hatte.
    Hunter soll sich zur Hölle scheren, dachte sie müde. Was geht es ihn eigentlich an, ob Case und ich uns gegenseitig anbrüllen, bevor wir uns trennen ?
    »Die Lost River Ranch gehört nicht mir«, sagte sie.
    »Die Hälfte der Ranch ...«
    »... gehört dir«, unterbrach sie ihn. »Die andere Hälfte gehört Conner.«
    »Was?«
    Unter anderen Umständen hätte sie der schockierte Ausdruck auf Cases Gesicht amüsiert. Jetzt versetzte er ihr ganz einfach einen schmerzlichen Stich.
    »Ich habe die Hälfte der Ranch an Conner überschrieben, nachdem er ... nachdem Hal tot war«, erklärte sie.
    »Du hast gewußt, daß er deinen Ehemann getötet hat?«
    Sarahs Augenlider zuckten.
    »Das einzige, was ich wußte, war, daß nur einer von ihnen zurückkehrte«, sagte sie. »Und ich danke Gott jeden Tag dafür, daß Conner derjenige ist, der überlebt hat.
    Hal versuchte, ihn mit seiner Pistole zu verprügeln. Conner schlug zurück. Aus der Pistole löste sich ein Schuß. Es war ein Unfall.«
    Sie schwankte auf den Füßen und holte zitternd Luft.
    »Danke«, flüsterte sie. »Ich hatte immer gehofft, daß mein Bruder nicht meinetwegen zum Mörder geworden war. Aber Gott helfe mir, ich war so unendlich dankbar, als ich erfuhr, daß Hal tot war ...«
    Case trat vor und packte Sarah bei den Schultern, hielt sie fest, als befürchtete er, daß sie fallen würde.
    »Vergiß deinen unsinnigen Plan und bleib hier«, sagte er schroff. »Conner und ich werden uns jeder mit einem Drittel der Ranch zufriedengeben.«
    »Nein.«
    Er blinzelte, dann starrte er sie aus schmalen, graugrünen Augen an.
    Die Augen, die seinem Blick begegneten, hatten die Farbe von Gewitterwolken. Wenn Sarah einen Moment zuvor noch kraftlos ausgesehen hatte, so wirkte sie jetzt alles andere als schwach.
    »Warum nicht?« fragte er. »Conner wäre der erste, der dir das anbieten würde.«
    »Was für eine Art von Zukunft schwebt dir eigentlich vor?« fragte sie scharf. »Alle die ... Annehmlichkeiten eines gesicherten Heims und
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