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Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft
Autoren: Elizabeth Lowell
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ein paar Stühle zimmern müssen«, sagte Case, der am Feuer stand, einen Teller mit Bohnen in der Hand. »Aber zuerst werde ich die Bretter für den Fußboden sägen, den ich Sarah versprochen habe.«
    Sie hätte beinahe den Teller fallen lassen, den sie Morgan reichen wollte.
    »Vorsicht«, warnte Morgan, während er das Essen mit einem raschen Griff rettete.
    »Entschuldigung. Ich bin gewöhnlich nicht so ungeschickt.«
    »Sie haben jedes Recht darauf. Sie haben in letzter Zeit eine Menge durchmachen müssen.«
    Sie blickte in Morgans dunkle, mitfühlende Augen und lächelte müde.
    »Nicht soviel wie Sie oder Hunter oder ...« Ihre Stimme erstarb. »Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll.«
    »Sie brauchen mir nicht zu danken.«
    »Bitte nehmen Sie die reales.«
    Morgan begann zu protestieren, wie er es bereits die anderen Male getan hatte, wenn das Thema zur Sprache gekommen war, aber Case schnitt ihm das Wort ab.
    »Ich würde das Silber nehmen, wenn ich an deiner Stelle wäre«, sagte er. »Das hübsche Mädchen, das du in Texas zurückgelassen hast, würde sicher liebevollere Gefühle für den Mann hegen, der aufgebrochen ist, um Vieh in den Norden zu treiben, und sich fast ein volles Jahr nicht hat blicken lassen, wenn selbiger Mann bei seiner Rückkehr die Taschen voller Silber hätte.«
    Morgans Grinsen blitzte weiß in seinem dunklen Gesicht. »Es ist nicht Geld, wonach mein Mädchen Ausschau hält, wenn sie den staubigen Pfad entlangschaut und auf meine Rückkehr wartet.«
    »Willst du etwa behaupten, daß ein goldener Ring und eine eigene kleine Ranch sie nicht zum Lächeln bringen würden?«
    »Es gibt andere Möglichkeiten, um Letty zum Lächeln zu bringen.«
    Ute schnaubte verächtlich und erhob sich steif von seinem Platz, um seinen leeren Teller wegzustellen. Er schonte sein rechtes Knie, wo ihn eine abprallende Kugel getroffen und einen Bluterguß von der Größe einer Faust verursacht hatte, als er sich zu Morgan umdrehte.
    »Nueces«, sagte der alte Bandit, »du wirst mich nicht dazu zwingen, den ganzen weiten Weg bis nach Texas zu reiten, nur weil du so ein dickschädeliger alter Hurensohn bist.«
    Morgan blinzelte verständnislos und warf Ute einen mißtrauischen Blick zu.
    »Und das soll heißen?« fragte er milde.
    »Das soll heißen«, fuhr Ute fort, »daß ich dafür sorge, daß Sarah bekommt, was sie will. Entweder du nimmst das verdammte Silber mit, das sie dir anbietet, oder du kannst dich darauf gefaßt machen, daß ich dich in Texas aufspüren werde - mit mächtig viel Wut im Bauch, einer geladenen Kanone und zwei Satteltaschen voller reales.«
    »Nimm das Silber«, riet Hunter seinem Gefährten.
    »Würdest du es nehmen?« gab Morgan zurück.
    »Wenn ich die Wahl hätte zwischen dem Silber und der Aussicht, Ute im Nacken zu haben, würde ich mich für das Silber entscheiden.«
    Morgan grinste. »Sie haben gerade einen Handel abgeschlossen, Herr Oberst. Sie nehmen eine Hälfte, und ich nehme eine Hälfte.«
    »Warte, ich habe doch nicht damit gemeint...«
    Morgan fiel ihm ins Wort. »Oder wäre es dir lieber, wenn ich dir im Nacken sitzen würde?«
    »Jetzt hat er dich«, sagte Case zu seinem Bruder.
    Hunter murmelte etwas Unverständliches vor sich hin und drehte sich dann zu Sarah um.
    »Ma’am, Sie haben sicherlich einen besseren Verwendungszweck für das Silber, als es zu verschenken.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Conner?« fragte Hunter eine Spur verzweifelt.
    »Ich tue immer, was meine Schwester sagt«, erklärte er mit einer großäugigen Unschuldsmiene, die Ute schmunzeln ließ. »Fragen Sie sie nur.«
    »Verdammt«, knurrte Hunter.
    Er warf Case einen glitzernden Blick zu, dann vergaß er plötzlich, was er hatte sagen wollen.
    Case kämpfte gegen ein Lächeln an und verlor den Kampf. Der Anblick erstaunte seinen Bruder derart, daß er Case einen Moment lang schweigend anstarrte.
    »Teil das Silber auf«, sagte Hunter gedankenverloren zu Morgan. »Ich werde mich morgen früh im ersten Tageslicht auf den Rückweg machen. Elyssa wird wissen wollen, daß Case lebt.«
    »Sie wird noch sehr viel erleichterter sein, wenn sie weiß, daß dein jämmerliches Fell heil geblieben ist«, gab Case zurück.
    Hunter grinste nur.
    »Würde es Ihnen zuviel Mühe machen, mich zur nächsten Postkutschenstation oder zum nächsten Endbahnhof zu begleiten?« fragte Sarah.
    Lastendes Schweigen breitete sich im Raum aus.
    »Conner könnte es tun, aber ich möchte ihm mit seinen
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