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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)
Autoren: Helmut Radlbeck
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Know-how dazu, geschweige denn die nötigen Mittel. Außerdem ließe sich ein derartig gewaltiges Projekt niemals verheimlichen.“
    Warren zögerte einen Moment, bevor er weitersprach. „Du glaubst doch wohl nicht etwa …? Du weißt, wie ich darüber denke.“
    Joe zeigte ein gezwungenes Lächeln. „Wer sonst? Ein riesiges Gebäude auf einem Asteroiden? Ich weiß nicht, wer das errichtet hat. Aber definitiv keine Menschen!“ Joes Herz raste. Allerlei Gedanken schossen durch seinen Kopf, während er wie gebannt auf den Monitor starrte. Wie im Zeitraffer ließ er die letzten Jahre Revue passieren, die er bei der NASA beschäftigt war. Er hatte schon allerhand seltsames Zeug gesehen. Dann diese Gerüchte, die manchmal die Runde machten, über Verschwörungstheorien und manipulierte Fotos.
    Gab es tatsächlich etwas da draußen? Fremdes, intelligentes Leben? Wurde das alles vertuscht?
    Hatten er und Warren endlich einen unwiderlegbaren Beweis für Aktivitäten einer außerirdischen Intelligenz in unserem Sonnensystem vor Augen?
    Lautes Durcheinandergerede holte ihn zurück in die Realität. Inzwischen hatten mehrere Mitarbeiter das fremdartige Gebilde entdeckt und scharten sich wie Trauben um die Monitore. Geistesgegenwärtig holte Joe sein Handy heraus, schaute um sich, ob ihn jemand beobachtete. Aber alle Augen waren auf dieses Objekt fixiert. Ein günstiger Moment, um ein Foto davon zu machen. Er rollte mit seinem Sessel ein Stück nach hinten und drückte auf den Auslöser.

    Besorgt erinnerte Warren ihn, dass dies ausdrücklich verboten sei und rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen könnte. Doch das war Joe in diesem Moment egal. Eine solche Gelegenheit bekäme er vielleicht nie wieder geboten. Er sah sich noch mal um, wählte die Nummer seiner besten Freundin Grace und schickte ihr das brisante Foto. Um keine Spuren zu hinterlassen, löschte er anschließend die Daten aus dem Speicher und steckte sein Handy wieder ein. Genau in diesem Moment wurde der Monitor schwarz. Ein Raunen ging durch die Menge. Was war passiert? Stromausfall? Hatte es noch nie gegeben, schließlich war die empfindliche Computeranlage des Instituts mit Notstromaggregaten abgesichert. Kurz darauf betrat Dr. Keeth den Raum. Er war Projektleiter der Dawn-Mission und zeigte sich außergewöhnlich angespannt.
    „Für heute ist erst mal Schluss“, rief er seinen Mitarbeitern zu. „Es gibt Probleme bei der Übertragung der Daten.“
    Alle wussten, dass dies nur ein Vorwand war. Schließlich befanden sich die Fotos, die zurzeit ausgewertet wurden, schon seit mehreren Tagen im Hauptspeicher.
    Einer der Techniker trat einen Schritt vor. „Hat es etwas mit diesem Objekt zu tun?“
    Dr. Keeth schüttelte den Kopf, suchte offensichtlich nach den richtigen Worten. „Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen. Es gibt einfach nur technische Probleme. Sollten Sie irgendetwas Ungewöhnliches gesehen haben, war das eine Folge der Störung und ich möchte Sie darum bitten, dies für sich zu behalten. Wir dürfen auf gar keinen Fall riskieren, dass uns wegen technischer Mängel das Budget gekürzt wird. Es gab zu viele Pannen in den letzten Jahren. Ich hoffe, wir haben uns verstanden. Weitere Informationen erhalten Sie später, Sie können jetzt nach Hause gehen.“ Ohne auf weitere Fragen zu reagieren, verließ er eilig die Zentrale.
    Joe drehte seinen Blick zu Warren, sah ihn für einen Moment wortlos an. Die Augen zur Tür, dann wieder zu Warren. „Glaubst du etwa dieses dumme Gelaber? Hast du nicht bemerkt, wie aufgeregt der war? Da soll was verheimlicht werden, verdammt noch mal!“ Er lehnte sich zurück und wischte mit dem Handrücken über seine feuchte Stirn. „Nur gut, dass ich das Foto gemacht habe, endlich habe ich einen handfesten Beweis.“
    Warren zeigte eine ernste Miene, zog dabei die Augenbrauen nach oben. „Sei mir bitte nicht böse, aber ich hoffe, dass es doch nur ein Fehler war. Und ich hoffe auch, dass niemand deine Aktion bemerkt hat. Das könnte nämlich ein böses Nachspiel haben.“
    Er sollte recht behalten.

Kapitel 2
GRACE
    Harrisburg, Pennsylvania, 9. Oktober 2012.
    Zäh tropfte der letzte Rest aus dem Beutel, den Grace über ihrer Tasse auspendeln ließ. An die Marmorplatte der Küchenzeile gelehnt, inhalierte sie genüsslich das Aroma ihres Kräutertees. Da ihr der kondensierte Dampf auf den Gläsern die Sicht erschwerte, spähte sie über den Rand ihrer Brille aus dem Fenster und erkannte in verschwommenen Bildern, wie
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