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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)
Autoren: Helmut Radlbeck
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wahr werden zu lassen. Der fünfte Planet hatte dem übermächtigen Gegner nichts entgegenzusetzen und wurde hinweggefegt wie ein Häufchen Asche im Wind. Myriaden seiner Bruchstücke ziehen seit dieser Zeit als Asteroiden ihre Bahn um die Sonne. Bei den größten dieser Vagabunden, Ceres, Pallas, Vesta und Hygiea, handelt es sich um seine einstigen vier Monde, die noch vor der Zerstörung ihres Mutterplaneten aus der Bahn geschleudert wurden. Auf die letzten Verbliebenen unserer Besucher wartete eine beispiellose Herausforderung. Da lediglich männlichen Vertretern ihres Volkes ein Überleben vergönnt war, sahen sie nur eine einzige Möglichkeit, ihre Rasse vor dem Untergang zu bewahren. Unsere Brüder aus dem All versuchten alles, um uns zu retten. Viele von ihnen gaben ihr Leben dafür.
    Nun liegt es an uns, ihr Werk zu vollenden. Und es soll geschehen.

Kapitel 1
Das Foto
    Jet Propulsion Laboratory, La Canada Flintridge, Kalifornien, Oktober 2011.

    Joe traute seinen Augen nicht. Das schon fast gelangweilte Wippen auf seinem Stuhl schlug urplötzlich um in fassungslose Starre. Sein Blick verharrte am Monitor, als das Bild mit der Codenummer pia 14317-43 Zeile für Zeile ein lange verborgenes Mysterium enthüllte. Das Foto zeigte den Grund eines riesigen Kraters auf der Nordhalbkugel des Kleinplaneten Vesta, der seit einigen Monaten von der Raumsonde Dawn in immer enger werdenden Bahnen umkreist wurde. Joe fixierte ein auffällig gleichmäßiges Gebilde, das sich in dessen Zentrum befand. Es war sehr klein, fast hätte er es übersehen. Tausende Bilder waren seit der Ankunft des NASA-Spähers bereits ausgewertet worden.
    Ebenen, tiefe Gräben und Narben unzähliger Einschläge von Meteoriten. Ein Berg, doppelt so hoch wie der Mount Everest. Vertraute, aber auch spektakuläre Gebilde hatten er und seine Kollegen akribisch unter die Lupe genommen.
    Doch nicht nur auf Vesta, schon bei früheren Missionen zum Mars und zu den großen Trabanten der Gasriesen Jupiter und Saturn zeigten sich seltsame Strukturen, deren Existenz den beteiligten Wissenschaftlern arges Kopfzerbrechen bereitete. Selbst die unnatürlichen Formationen, die auf unserem Mond gefunden worden waren, hielten bisher jeglicher rationalen Erklärung stand. Aber was sich ihm nun offenbarte, sprengte alles bisher Dagewesene. Er war aufgewühlt, versuchte seine Emotionen so gut wie möglich zu unterdrücken. Unauffällig winkte er seinen Kollegen Warren zu sich, mit dem er gut befreundet war und dem er volles Vertrauen schenkte. Ein flüchtiger Blick nach hinten, dann huschten seine Augen sofort wieder zum Monitor.
    „Erkennst du das?“ Warren blickte über Joes Schulter. „Was?“

    Erst als Joe auf das kleine, ebenmäßige Gebilde zeigte, bekam Warren große Augen. „Ach du heilige … was zum Teufel ist das?“ Er beugte sich weit nach vorne. „Kannst du weiter ranzoomen?“
    Joes Hände zitterten. Ohne ein Wort zu verlieren, gab er den Befehl dazu in den Computer ein, konnte jetzt das Foto stufenlos vergrößern. Zwar verschlechterte sich die Auflösung dabei erheblich, doch wurde den beiden jetzt bewusst, dass es sich bei diesem Objekt unmöglich um eine Laune der Natur handeln konnte, zumal auch noch undefinierbare Zeichen an einer der Querseiten sichtbar wurden. Eine Schrift? Jetzt schoss auch Warren das Adrenalin in die Adern, obwohl er auf rätselhafte Begebenheiten in der Regel mit Skepsis reagierte. Zum berechnen der Größenverhältnisse erschien ein Raster feiner Linien auf dem Bildschirm. Anhand des Schattenwurfs und des bekannten Winkels zur Sonne ergab sich die Höhe eines dreistöckigen Gebäudes, außerdem bedeckte das exakt rechtwinklige Gebilde die Fläche zweier Fußballfelder.
    Warren mochte das Ganze nicht wahrhaben und schob einen technischen Defekt vor. „Bestimmt ein Fehler in der Optik. Das liegt an der Kamera.“
    Joe schüttelte den Kopf. „Auf keinen Fall, die arbeitet seit Monaten einwandfrei. Wenn sie einen Fehler hätte, müsste das auf den anderen Fotos auch zu sehen sein.“ Mit ernster Miene blickte er zu Warren auf. Hey, das ist echt, es gibt keinen Zweifel.“
    „Aber was kann das sein?“, sagte Warren leise, fast flüsternd, um nicht die anderen Kollegen darauf aufmerksam zu machen. „Keinen blassen Schimmer, aber viel wichtiger erscheint mir die Frage, wer dieses Ding gebaut hat. Wir nämlich nicht.“
    Warren zuckte mit den Schultern. „Die Russen? China?“
    „Unmöglich! Kein Land auf der Erde hat das
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