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Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)
Autoren: Steve Hamilton
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müssen …«
    »Nein, Vinnie. Ich habe gewartet, bis Alex und Maskwa hier waren und sich die ganze Geschichte anhören konnten. Nun ist es an der Zeit, daß Sie und ich zur Polizei gehen.«
    »Ich glaube nicht, daß Sie das wollen«, sagte Vinnie.
    »Ich will nicht weglaufen«, sagte sie. »Ich will ihnen alles erzählen, was passiert ist.« Sie zögerte. »Nur das mit Claude nicht. Es gibt keinen Grund, ihn da reinzuziehen. Er ist als Held gestorben. Ein Held soll er bleiben.«
    »Sie werden es vielleicht selbst herausfinden.«
    »Mag sein, mag auch nicht sein. Aber ich muß das denen nicht erzählen.«
    »Helen …«, sagte Vinnie. Er versuchte Worte zu finden, aber es gelang ihm nicht.
    »Gehen wir«, sagte sie. »Gehen wir und bringen es hinter uns.«
    Sie versuchten noch, es ihr auszureden, aber es war offensichtlich, daß sie sich entschlossen hatte. Ein paar Minuten später standen wir draußen in dem kalten toten Hof und sahen zu, wie Vinnie und Helen wegfuhren. Helen sah uns durch ihr Fenster an, dann hob sie die Hand und preßte sie flach gegen das Glas.
    Ich verabschiedete mich dann selber von Maskwa, diesem unglaublichen Mann, und von Guy und seiner Mutter. Ich stieg in meinen Wagen und fuhr die Straße entlang. Es waren Schneeflocken in der Luft. Ich fuhr über den leeren Highway, den ganzen Weg bis zur Polizeistation in Hearst und parkte neben Vinnies Wagen. Ich wußte, es würde eine lange Warterei werden, so machte ich es mir bequem und schlief.
    Ein paar Stunden später hob ich den Kopf hoch und sah Vinnie aus der Wache kommen. Er war allein, und er sah so müde und elend aus, wie ich es noch nie bei einem Menschen gesehen hatte.
    Er nickte mir zu und stieg in seinen Wagen, und dann folgte ich ihm, den ganzen Weg nach Hause.

Kapitel 27
    Der Winter kam, als sei er sich seines Auftrags nicht sicher. Es schneite einige Zentimeter, dann hörte es wieder auf. Eingeschneit waren wir nie. Nachts sanken die Temperaturen auf minus zwanzig Grad, aber wir hatten keine von diesen Nächten an die minus vierzig, wo man dann doch Sorgen hat, daß einem die Wasserleitungen einfrieren.
    Thanksgiving verbrachte ich mit Jackie und seinem Sohn, nur wir drei allein im Glasgow. Das Restaurant hatte offen, aber bis nach neun kam niemand. Ich ging dann und fuhr rüber zum Haus von Vinnies Mutter und beendete den Thanksgiving-Abend mit meiner neuen Adoptivfamilie.
    Anfang Dezember hatten wir einmal heftigen Schneefall, aber abgesehen davon blieb der Winter mild und einige der Snowmobilfahrer sagten sogar ihre Reservierungen ab. Das bedeutete etwas weniger Lärm und weniger betrunkene Idioten, die sich wechselseitig umfuhren. Irgendwie wurde ich damit fertig.
    Als Weihnachten kam, hatte ich das geschäftigste Fest seit Jahren. Diesmal fing ich mit dem Haus von Vinnies Mutter an, aß mit Jackie zu Mittag und fuhr zum Abendessen in Leons Haus. Ich schenkte den Kindern Spielsachen und Eleanor eine Flasche Wein, und diesmal schien es ihnen wirklich Spaß zu machen, mich dabeizuhaben. Daß ich Leon dieses Mal nicht um seine Hilfe als Privatdetektiv gebeten hatte, mag dazu beigetragen haben.
    Bis nach dem Essen.
    Eleanor brachte gerade die Kinder ins Bett, als ich ihm erzählte, was ich vorhatte. Ich hatte gesehen, was Vinnie für Helen getan hatte. Nun überlegte ich mir, daß ich auch für jemanden etwas tun könnte.
    »Und vielleicht auch ein bißchen was für dich?« fragte Leon.
    »Okay, vielleicht. Ganz wenig.«
    Zwei Tage später rief er mich an. Zwei weitere Tage brütete ich noch über der Idee. Vielleicht versuchte ich ja auch, mich davon abzubringen. Silvester erwachte ich mit der Überzeugung, es sei eine schlechte Idee.
    Irgendwann am späten Nachmittag änderte ich meine Meinung.
    Ich hatte eine Flasche Sekt im Kühlschrank. Ich hatte ihn für Gott weiß was aufgehoben, um ihn beispielsweise allein an einem anderen Silvesterabend zu trinken. In diesem Jahr hätte ich ihn mir mit Vinnie und seiner Familie teilen können. Oder mit Jackie und Leon. Ich hatte jetzt mehr Familie, als ich jemals zuvor gehabt hatte.
    Aber das reichte nicht. Aus irgendeinem Grunde hatte ich das Gefühl, nachdem ich so viel durchgemacht hatte, brauchte ich etwas mehr.
    Ich legte die Sektflasche in den Lastwagen und fuhr in den kalten Tag hinaus. Vorne hatte ich den Schneepflug montiert, auf der Ladefläche hinten lag der Zementblock, um die Bodenhaftung zu erhöhen. Auch wenn kein Schnee lag, ich war bereit. So bin ich nun einmal.
    Ich
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