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Hilfe, die Googles kommen!

Hilfe, die Googles kommen!

Titel: Hilfe, die Googles kommen!
Autoren: Tobias Mann
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zur »Grande Dame« des Internets mit letztem Atem sagen können: »Hey E-Mail, toll siehst du aus. Bleib so, wie du bist!«
    Auch ich füge ihr oft Leid zu und überstrapaziere sie maßlos, aber, liebe Brüder und Schwestern, es ist noch nicht zu spät für eine Umkehr und ihre Rettung:
    Wahrlich, ich sage euch: Erst wenn das letzte Spam gelöscht, der letzte Stuss vernichtet, der letzte Phisher gefangen ist, werdet ihr merken, dass man den Wert der E-Mail in Geld nicht messen kann.
    Wenn wir uns also diese Kommunikationsform nachhaltig bewahren wollen, müssen wir anfangen, sie wieder besser zu behandeln. Ich überlege, eine Organisation zu gründen, eine Art PETA für E-Mails. Sie könnte » PETE « heißen: People for the Ethnical Treatment of E-Mails.
    Ich wüsste sogar ein paar Slogans:
    1. Auch E-Mails brauchen Feierabend!
    2. Stoppt die Grußformel-Amputation von elektronischer Post!
    3. Schützt das CC-Feld vor Missbrauch!
    4. Spam ist Mail-Mord!

    # 154 Es handelt sich dabei um ein Filtersystem, das ungewollte Werbe-E-Mails und leider auch jede Menge gewollter Nicht-Werbe-E-Mails aus dem Posteingang entfernt. Viele Spam-Filter verhalten sich wie mein Vater beim Kartoffelschälen: Im Bemühen, das Ungenießbare zu entfernen, geht auch jede Menge essbare Substanz über die Wupper. Ich hatte in meiner Kindheit eigentlich von allem genug, aber immer viel zu kleine Kartoffeln.
    # 155 Man kann sich das heute überhaupt nicht mehr vorstellen, aber es vergingen damals tatsächlich manchmal Tage, bis neue Post in den Eingang flatterte.
    # 156 Wobei Gerüchten zufolge manche Hundebesitzer ihre Bestien tatsächlich auf den Postboten hetzen.
    # 157 Um den Gedanken meines alten EDV-Profs zu aktualisieren: Wer heute keine E-Mail-Adresse hat, kann sich nicht einmal immatrikulieren.
    # 158 Diese Informationen stammen aus der Internetbibel »Das ganz neue Testament«, die ich dringend mal schreiben sollte.
    # 159 Handelt es sich um einen sympathischen Zeitgenossen, ist es nicht ausgeschlossen, dass er im letzten Willen bedacht wird. So wird ein »Erbschleicher« im Zug zum »Erbraser«.
    # 160 Abkürzung für »Hab dich ganz doll lieb.« Fairerweise muss man aber sagen, dass es auch »Halt die Gosche, du Lutscher!« heißen könnte. Dünnes Eis also!
    # 161 Schließlich bin ich verheiratet. Wobei ich gehört habe, dass das für manche Menschen kein Argument dagegen sein soll. Tststststs!
    # 162 Am Ende verlangen die noch von einem, dass man sich schriftlich per Post und mit Einwilligung der Eltern abmeldet.
    # 163 Bei Langschlitztoastern hingegen würde vielleicht sogar ich schwach werden.
    # 164 Der Name ist ein Platzhalter für jeden derzeit angesagten weiblichen Star.
    # 165 Gut, sollten Sie nun ein großer Anne-Hathaway-Fan sein und Ihr Intellekt bei dem Gedanken an scharfe Fotos von ihr in die Lendengegend rutschen, retten Sie sich doch bitte wenigstens noch schnell auf Google und geben »Anne Hathaway nackt« ein. Das ist gesünder für Sie und Ihren Rechner.
    # 166 Noch. Änderungen in der Rechtsprechung sind wohl in Planung.
    # 167 Wobei das zugegebenermaßen in Zeiten von Finanz- und Eurokrise auch nicht mehr selbstverständlich ist.
    # 168 Mal ganz abgesehen davon, dass die Übertragung oft mehrfach abgebrochen wurde. Selten war das Betrachten eines Statusbalkens frustrierender. Als schlim­mer habe ich das bisher nur bei Installationen unter Windows XP empfunden, aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Ich durfte in den nun hinter uns liegenden Kapiteln ausführlich beschreiben, wie ich mir langsam, aber sicher den Weg ins Internet gebahnt habe und immer weiter in die tiefsten Tiefen des Netzes vorgedrungen bin, in die noch nie ein Mensch zuvor … na ja … so tief nun auch wieder nicht. Aber wenn auf der Enterprise der Warp-Antrieb klemmt, hat Scotty mindestens genauso große Probleme im Maschinenraum wie unsereins zu Hause, wenn der Router kein DSL -Netz finden will.
    Dennoch war es wahrscheinlich nie so einfach, das Internet zu konsultieren, wie heute. Mobile und drahtlose Netze arbeiten Hand in Hand mit netzgebundenen Alternativen, um uns jederzeit den Klick ins WWW zu ermöglichen. Selbst bei Boris Becker sollte mittlerweile das Erstaunen darüber, »drin« zu sein, einer selbstverständlichen Nüchternheit gewichen sein. Wahrscheinlich wundert er sich heute nur noch darüber, dass er zumindest bei Google immer noch in der Besenkammer drin ist.
    Die größte Schwierigkeit ist es mittlerweile also nicht
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