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Highlander meiner Sehnsucht

Highlander meiner Sehnsucht

Titel: Highlander meiner Sehnsucht
Autoren: Monica McCarty
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»Was?«
    »Das Halskettchen. Du berührst es immer, wenn du sie erwähnst.«
    Flora lächelte leicht, sie hatte nicht bemerkt, dass sie das Amulett umklammert hielt. Das Amulett, das ihre Mutter niemals abgelegt hatte, das jetzt seit sechs Monaten Flora gehörte. Seit dem Tag, an dem das Elend ihrer Mutter endlich ein Ende gefunden hatte. »Ja.«
    »Es ist ungewöhnlich. Woher stammt es?«
    Sie zögerte. Aus irgendeinem Grund wollte sie die Geschichte der Halskette nicht mit ihm teilen. Es erschien ihr zu persönlich. Doch ihr war klar, dass das lächerlich war, wenn man bedachte, dass dieser Mann bald ihr Ehemann wäre. Die mit dem Amulett verbundene Legende und der Fluch waren wahrlich kein Geheimnis. Dennoch zögerte sie.
    »Sie wurde der Mutter meiner Mutter von ihrer Tante vererbt, die«, sie stockte kurz, »kinderlos starb. Danach meiner Mutter als der jüngsten Tochter und dann mir. Doch ursprünglich gehörte sie den Macleans.«
    »Dem Clan deines Bruders?«
    Sie nickte.

    Die Kutsche rumpelte über eine weitere Bodenwelle. Flora hielt den Atem an, denn das Gefährt neigte sich für einen Augenblick weit zur Seite und kippte dann auf alle vier Räder zurück. Als die Kutsche urplötzlich zum Stehen kam, glaubte sie, dass irgendetwas beschädigt worden war.
    »Dafür bezahlt der Kutscher mir mit seinem Kopf …«
    Doch Lord Murrays Drohung ging im ohrenbetäubenden Donnern von Hufen und den unvermittelt ausbrechenden lauten Rufen unter, die von draußen hereindrangen.
    Von einer heftigen Welle der Erkenntnis erfasst, fing ihr Herz an zu rasen: Sie wurden angegriffen!
    Dem fragenden Ausdruck auf Williams Gesicht nach zu schließen, war offensichtlich, dass er noch nicht erkannt hatte, was gerade geschah. Er war durch und durch Lowlander  – ein Höfling, kein Kämpfer. Einen Augenblick lang versetzte es Flora einen Stich der Enttäuschung, doch dann schalt sie sich dafür, dass sie ungerecht war. Sie wollte es gar nicht anders. Doch in dieser Situation war er eindeutig keine große Hilfe.
    Das gelegentliche Aufeinanderschlagen von Stahl gegen Stahl kam näher. Ihnen blieb nicht mehr viel Zeit. Sie packte ihn am Arm und zwang ihn, sie anzusehen. »Wir werden angegriffen.« Ein Schuss erklang und unterstrich ihre Worte. »Hast du irgendeine Waffe?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Verwendung für Waffen, meine Männer sind gut bewaffnet.«
    Flora machte sich gar nicht erst die Mühe, ihre Zunge im Zaum zu halten, und stieß einen heftigen Fluch aus.
    Er runzelte erneut die Stirn. »Wirklich, meine Liebe. Du solltest solche Dinge nicht sagen. Sobald wir verheiratet sind, muss damit Schluss sein.«
    Ein weiterer Schuss peitschte auf.
    Sie schluckte die sarkastische Erwiderung hinunter, die ihr auf der Zunge lag. Verheiratet? Sie waren in einer Stunde
vielleicht nicht mehr am Leben! Verstand er denn nicht, in welcher verzweifelten Lage sie sich befanden? Schottland war voll von Räubern, die das Land durchstreiften. Gesetzlosen. Gebrochenen Männern ohne Clan, die nicht für ihre Barmherzigkeit bekannt waren. Flora hatte geglaubt, sie wären einigermaßen sicher, wenn sie in der Nähe von Edinburgh blieben. Sie hatte sich geirrt.
    Lord Murray zeigte diese arrogante Borniertheit, die für viele Höflinge typisch war – das Vertrauen darauf, dass Rang und Reichtum ihn beschützen würden. Doch ein paar Musketen könnten das Schwert oder den Bogen eines Highlanders nicht lange aufhalten. Sie brauchten etwas, um sich damit zu verteidigen.
    »Ein Schwert«, drängte sie und versuchte, ihre Ungeduld zu verbergen. »Du hast doch sicher ein Schwert?«
    »Natürlich. Jeder Mann bei Hofe trägt eines. Doch ich wollte während der Reise nicht dadurch behindert werden, also hat der Fahrer es an die Kiste mit deinem Kleid geschnallt. Aber ich habe noch meinen Dolch.« Er zog die Klinge aus der Scheide an seiner Seite und hielt sie ihr hin. An dem üppig mit Juwelen verzierten Griff erkannte Flora, dass die Waffe eher zur Zierde als zum Kämpfen gedacht war. Doch die sechs Zoll lange Klinge musste genügen.
    Die ungeschickte Art, wie er den Dolch hielt, als wäre er etwas Widerwärtiges, ließ deutlich erkennen, dass er nicht wusste, wie man damit umging.
    »Ich fürchte, ich habe nicht viel Erfahrung …«
    Sie schon. »Ich nehme ihn.« Flora ließ den Dolch gerade noch in den Falten ihres Umhangs verschwinden, bevor die Tür mit einem Krachen aufflog.
    Alles geschah gleichzeitig.
    Bevor sie schreien oder sich
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