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Highlander meiner Sehnsucht

Highlander meiner Sehnsucht

Titel: Highlander meiner Sehnsucht
Autoren: Monica McCarty
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sein, dass sie ihn nicht sehen konnte. Sie hatte auch so schon genug Angst. Das Herz schlug ihr so schnell, dass sie überzeugt davon war, dass er es fühlen konnte.
    »Nehmt, was immer Ihr wollt, und lasst uns gehen«, fügte Lord Murray hinzu. »Wir sind heute Nacht in einer wichtigen Angelegenheit unterwegs.«
    Der Mann hinter ihr versteifte sich, und Flora erkannte warum. Noch nie zuvor war ihr der herablassende Unterton aufgefallen, der in Williams Stimme schwang.
    »Ihr befindet Euch schwerlich in der Position, Befehle zu erteilen, Mylord «, entgegnete ihr Häscher mit unverhohlener Verachtung. Besitzergreifend schlang er den Arm enger um ihre Taille. »Aber es steht Euch frei, zu gehen. Nehmt Eure Männer mit Euch. Ich habe alles, was ich will.«
    Das Blut sackte ihr in die Beine, als ihr klar wurde, was er meinte. Mich . Er meint mich.
    William würde lieber sterben, als zuzulassen, dass ein Barbar
sie bekäme, und Flora wollte nicht die Ursache für seinen Tod sein. Ebenso wenig wollte sie darüber nachdenken, was der Schurke ihr vielleicht antun könnte. Wild schoss ihr Blick hin und her, während sie versuchte, sich einen Plan einfallen zu lassen.
    »Das kann nicht Euer Ernst sein. Wisst Ihr, wer wir sind?« William verstummte einen Augenblick. »Ist es das, worum es geht? Habt Ihr vor, Lösegeld für sie zu erpressen?« Er lachte verächtlich, wodurch der Mann hinter ihr sich noch mehr versteifte. Flora wünschte sich, William wäre endlich still, bevor er sie noch alle umbrachte. »Ihr werdet Euch noch wünschen, dass man euch einfach nur schnell aufhängt, wenn Ihr sie mitnehmt. Man wird Euch hetzen wie einen Hund.«
    »Dazu müssten sie mich erst einmal erwischen«, entgegnete der Wegelagerer ungerührt.
    Seinem Tonfall nach zu schließen, hielt er das offensichtlich für unmöglich. Das war kein Straßenräuber, erkannte Flora. Seiner Stimme und der Gewandtheit im Schottischen, der Sprache der Lowlands nach zu urteilen, musste er zumindest ein gewisses Maß an Bildung genossen haben.
    Am hinteren Teil der Kutsche blitzte wie ein strahlendes Leuchtfeuer ein silbernes Schimmern im Mondlicht auf. Da war sie. Ihre Chance. Sie hoffte nur, dass Williams Männer bereit waren.
    William hatte angefangen, weitere Drohungen auszustoßen. Es hieß jetzt oder nie. Sie hoffte, dass der Mann, der sie festhielt, das plötzliche Rasen ihres Pulsschlags nicht bemerkte, und betete darum, dass sie sich noch daran erinnerte, was sie tun musste. Es war schon viel Zeit vergangen, seit ihre Brüder Alex und Rory und ihr Cousin Jamie Campbell ihr gezeigt hatten, wie sie sich selbst verteidigen konnte.
    Sie holte tief Luft, dann stampfte sie, so hart sie konnte, mit dem Absatz ihres hölzernen Überschuhs auf den Fuß
des Räubers, wodurch sich sein Griff gerade genug lockerte. Mit einer einzigen schnellen Bewegung zog sie den Dolch aus dem Umhang, wirbelte herum und zielte mit der Klinge auf seinen Bauch, doch er drehte sich leicht, und der Dolch drang in seine Seite.
    Er stieß einen schmerzerfüllten Fluch aus, fiel auf die Knie und umklammerte den Griff des Dolches, der ihm aus der Seite ragte.
    Entsetzen schnürte ihr die Kehle zu. Noch nie hatte sie auf einen Mann eingestochen. Hoffentlich …
    Unsinn . Der Unhold hatte vor, sie zu entführen und wahrscheinlich noch Schlimmeres.
    Sie sah ihn gerade lange genug an, um die Überraschung auf seinem Gesicht erkennen zu können. Einem Gesicht, das völlig anders war, als sie erwartet hatte. Ein Gesicht, das sie zögern ließ. Ihre Blicke trafen sich, und ein seltsames Gefühl durchzuckte sie. Gütiger Gott, auf eine raue Art war er der attraktivste Mann, den sie je gesehen hatte.
    Doch er war ein Verbrecher.
    Sie wandte sich von dem Verletzten ab und machte einen Satz auf die Kutsche zu.
    »Kämpft!«, schrie sie Lord Murrays Männern zu, die sie mit offenem Mund anstarrten.
    Mit einem Stoßgebet griff sie nach dem Silberstreif, den sie erspäht hatte, und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als ihre Hand sich um Stahl schloss und sie Lord Murrays Schwert von der Kiste riss.
    Ihr Wagemut hatte die Männer aus ihrer Lethargie gerissen, und der Kampf entbrannte von Neuem.
    Flucht . Sie konnte nicht zulassen, dass sie gefangen genommen wurde. Vielleicht schaffte sie es, die Heide zu überqueren und den Waldrand zu erreichen, der etwa ein paar hundert Schritte entfernt lag. Sie sah sich nach William um und stellte erleichtert fest, dass der Mann, der ihn
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