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Hier stinkt's!

Hier stinkt's!

Titel: Hier stinkt's!
Autoren: David Lubar
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zum Museum kamen, gab ich Mr Murphy die Tüte mit den Handyteilen.
    »Ich werde es wieder zusammenbauen lassen«, versprach er.
    »Keine Extrateile«, sagte ich. »Keine Überraschungen. Ich will nicht, dass es beim nächsten Klingeln in meiner Hosentasche explodiert.«
    Er nahm die Tüte und stieg aus. Ich hatte erwartet, dass er sich bei mir bedanken würde, dass ich ihn gerettet hatte, aber er ging einfach.
    Dr. Cushing fuhr um die Ecke und hielt dann an. Wir liefen nach hinten zum Kofferraum. Abigail sah fast so schlimm aus wie Mr Murphy eben. Sie war leichenblass, ihr Haar war zerzaust, und sie hatte ihr Mittagessen auf ihrem Kleid und überall im Kofferraum verteilt. Sie warf Mookie einen bösen Blick zu, als sie herauskletterten.
    »Tut mir leid«, sagte er. »Ich hab versucht, es zurückzuhalten, aber es wurde immer mehr. Vielleicht ist es besser, wenn ich es nach und nach in kleinen Mengen rauslasse.«
    »Das Wort besser hat in einer Diskussion über dein Flatulenzproblem nichts verloren«, schimpfte Abigail.
    »Flatulenzproblem?«, sagte Mookie. »Es ist nicht nett, dich über mein Gewicht lustig zu machen.«
    Abigail stöhnte. Dann drehte sie sich zu mir um. »Was ist in der Zwischenzeit passiert?«
    Ich brachte sie auf den neuesten Stand, während wir durch East Craven nach Norden fuhren, zu der alten Kläranlage. Während ich erzählte, sah Abigail die Dateien auf dem Laptop durch.
    »Oh Mann«, sagte sie. »Ich hab die Pläne von dem Gelände gefunden. Die Kreatur befindet sich in einem riesigen Bottich auf der untersten Ebene. Aber die ganze Anlage ist mit Todesfallen bestückt. Wahrscheinlich wollten sie verhindern, dass jemand der Kreatur zu nahe kommt, bevor sie groß genug ist, um den Bottich zu überschwemmen.«
    »Wie tödlich sind die Fallen?«, fragte ich.
    »Giftgas.Heißer Dampf. Kolbenstöße«, zählte sie auf.
    »Cool«, rief Mookie. »Hört sich an wie ein Videospiel.«
    »Das hört sich echt gefährlich an«, sagte Abigail. »Du kannst da nicht reingehen.«
    »Was passiert, wenn ich es nicht mache?«
    »Ein Haufen Leute wird krank werden«, erklärte sie. »Es wird sich anfühlen wie ein ganz fieser Magen-Darm-Virus. Das Schlimmste daran ist, dass eins der ersten Symptome ein extremes Durstgefühl ist. Also werden die Leute noch mehr von dem verseuchten Wasser trinken und so immer kränker werden.«
    »Kein Problem«, sagte Mookie. »Dann trinken wir eben Limo.«
    »Die wird aus Leitungswasser gemacht«, klärte Abigail ihn auf.
    »Dann muss ich es wohl machen.« Ich dachte an den letzten Magen-Darm-Virus, den ich gehabt hatte. Es war schrecklich gewesen. Und eine ziemliche Sauerei.
    Abigail widersprach nicht. Dr. Cushing auch nicht.
    Wir fuhren auf den Parkplatz der alten Kläranlage. Hohes Gras wuchs um den Zaun herum, und der Asphalt war an mehreren Stellen aufgerissen. Dr. Cushing rümpfte die Nase. Etwas weiter weg war ein offenes Abwasserbecken.
    »Ich glaube, wir haben deinen Bruder gefunden«, sagte ich zu Mookie.
    Er schnupperte. »Nö. Höchstens ein Cousin.«
    Das Gebäude war auf der anderen Seite vom Parkplatz. Ich war froh, dass ich nicht durch Abwasser oder sonst irgendetwas Schmieriges waten musste.
    »Haben Sie irgendein Radio?«, fragte Abigail Dr. Cushing. »Es wäre gut, wenn wir mit Nathan in Kontakt bleiben könnten.«
    »Nur mein Handy«, antwortete sie. »Hast du eins?«
    »Es ist bei mir zu Hause«, sagte Abigail. »Erinnern Sie sich?«
    »Meins ist kaputt«, seufzte ich.
    »Meine Eltern kaufen mir keins«, sagte Mookie.
    »Ich habe eine Idee«, verkündete Abigail. »Aber sie wird dir nicht gefallen.«
    Sie erklärte, was sie vorhatte. Und sie hatte recht: Es gefiel mir nicht.

20

SPRUNG INS UNGEWISSE

    »Vielleicht könnte ich stattdessen den Laptop mitnehmen«, sagte ich.
    »Du kannst ihn nicht tragen«, wandte Abigail ein. »Du musst die Hände frei haben, um das Gleichgewicht zu halten. Außerdem würde es bei den Bedingungen, die in der Anlage herrschen, ohnehin nicht funktionieren. Laptops mögen keinen Wasserdampf. Du hast keine andere Wahl.«
    »Der Kleber ist aber für Knochen«, wandte ich ein.
    »Er funktioniert auch bei Knorpel«, sagte sie. »Schließlich repariert er auch das Fleisch um die gebrochenen Knochen herum. Ich sehe keinen Grund, warum es nicht funktionieren sollte.«
    Ich wusste, dass sie recht hatte. Es hatte keinen Zweck, noch länger zu zögern – zumal sich dort drüben ein Schleimmonster befand, das von Minute zu Minute
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