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Hier, jetzt und vielleicht für immer

Hier, jetzt und vielleicht für immer

Titel: Hier, jetzt und vielleicht für immer
Autoren: Trish Milburn
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Häuschen. Es enthielt einen kleinen Fernseher, einen Tisch mit Zeitschriften und einen Barhocker, auf dem Adam in T-Shirt und Shorts saß. Er sah aus wie ein Faulenzer – aber der attraktivste, der ihr seit Jahren untergekommen war.
    Diese Erkenntnis bedrückte sie. Warum erforderte Tanas Biologieprojekt nicht einen Besuch im Aquarium statt am Pier?
    „Wenigstens ist dieser Job noch weniger anstrengend, als hinter einer Bar zu stehen“, bemerkte sie.
    „Genau so, wie ich es mag. Leicht und anspruchslos.“
    Dass es ihm an Ehrgeiz mangelte, war ihr nicht neu. Trotzdem wirkte sich seine Nähe äußerst prickelnd auf ihren Körper aus.
    Demnach sollte ich Rubys Rat annehmen und mir tatsächlich bald ein Date verschaffen. Aber wenn sie noch mehr Zeit fort von Zuhause und den Mädchen zu verbringen gedachte, musste sie sich einen geeigneten Kandidaten suchen. Jemanden, der sich zu einem festen Bestandteil in ihrem wie im Leben ihrer Kinder entwickeln konnte. Die Vorstellung von Adam Canfield als Familienmensch war geradezu lächerlich.
    „Ich nehme an, dass ihr nur spazieren gehen wollt, da du keine Angelausrüstung dabeihast.“
    Sara nickte und bezahlte die Gebühr. „Tana muss hier an einem Schulprojekt arbeiten.“
    „Aha.“ Er legte das Geld in die Kasse. „Ich kann mich nicht an Hausaufgaben erinnern, die mir erlaubt hätten, einen wunderschönen Tag draußen zu verbringen.“
    Bevor Tana eine bissige Bemerkung über sein hohes Alter von sich geben konnte, erwiderte Sara hastig: „Offensichtlich hat sich die Schule seit unserer Zeit ziemlich verändert.“
    Adam beugte sich vor und stützte die Hände auf die Theke der kleinen Bude.
    Sara heftete den Blick auf seine gebräunten sehnigen Arme und malte sich unwillkürlich aus, wie sie ihren Körper umschlangen und an seinen zogen. Im Beisein der Mädchen hätte sie eigentlich nicht so sinnliche Gedanken hegen dürfen, aber sie konnte es nicht verhindern. Weil er wie ein Geschenk des Himmels an sexhungrige Frauen aussieht.
    Er nickte beiden Mädchen zur Begrüßung zu und fragte Tana: „Was für Hausarbeiten macht man denn an einem Angelsteg?“
    Sie erklärte ihm ihre Aufgabe, und er zeigte ihr die Fischer, die ihr am besten Auskunft geben konnten. Dabei schenkte er ihr wirklich Beachtung und sprach mit ihr wie mit einer Erwachsenen.
    Das überraschte Sara und veränderte ein wenig ihre durchweg negative Einstellung ihm gegenüber.
    Lilly, die es stets hasste, angebunden zu sein, begann zu zappeln und verlangte: „Ich will runter!“
    Sara ließ sie hinuntergleiten, bis die kleinen Füße in den pinkfarbenen Sandalen den Sand berührten, hielt sie aber vorsichtshalber an einer Hand fest. Da sie nicht wusste, was sie sonst noch zu Adam sagen sollte, dirigierte sie die Mädchen zum Ende des Stegs, wo die Fischer bereits ihren ersten Fang einholten.
    Tana machte sich gleich ans Werk und fragte die Männer nach den verschiedenen Fischsorten aus. Mit gezücktem Kugelschreiber und Notizbuch wirkte sie wie eine kleine Reporterin.
    Eifrig nahm Lilly alles in sich auf, was ringsumher geschah. Sara schärfte ihr ein, in Sichtweite zu bleiben, setzte sich auf eine Bank und genoss die salzige Luft.
    Manchmal erschien es ihr, als ob sie schon eine Ewigkeit am Meer wohnte und nicht erst seit drei Jahren. Die beiden Male, die sie nach Memphis zurückgekehrt war, hatte sie sich ohne die Seeluft und das Rauschen der Wellen verloren gefühlt. Seltsam, da sie die ersten fünfundzwanzig Jahre ihres Lebens in der Heimat von Elvis, dem Blues und dem mächtigen Fluss Mississippi verbracht hatte. Doch die weißen Strände und das blaugrüne Meer von Horizon Beach hatten es ihr auf Anhieb angetan.
    Sie liebte ihr Zuhause, ihren Job, ihre Mädchen. Nur eines fehlte: der richtige Mann. Unwillkürlich spähte sie zum Kassenhäuschen hinüber. Adam war nirgendwo zu sehen. Sie wusste nicht, ob sie erleichtert oder enttäuscht auf seine Abwesenheit reagieren sollte.
    Sie wandte sich wieder dem Meer zu. Am fernen Horizont glitt ein Schiff vorüber, und eine Welle der Einsamkeit erfasste Sara.
    Ein Blick zur Uhr verriet ihr, dass sie noch siebenundvierzig Minuten ausharren musste. Wie kam es, dass erst dreizehn Minuten vergangen waren? Erneut wandte sie sich zum Steg um. Nun war Adam wieder da und redete mit einer Familie, die mit einer umfangreichen Angelausrüstung beladen war.
    Wäre er potthässlich, dachte sie missmutig, hätte ich den Morgen bestimmt viel leichter ertragen. Doch
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