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Hier, jetzt und vielleicht für immer

Hier, jetzt und vielleicht für immer

Titel: Hier, jetzt und vielleicht für immer
Autoren: Trish Milburn
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das war er leider nicht. Ganz im Gegenteil.
    Sie wandte sich ab und betrachtete die Menschen auf dem Steg. Männer waren deutlich in der Überzahl. Vielleicht war ja einer dabei, mit dem es sich auszugehen lohnte. Sie nahm einen nach dem anderen näher unter die Lupe. Die meisten waren ihr glattweg unsympathisch. Nur einige wenige wirkten attraktiv auf sie, aber sie wusste nicht, wie sie sich mit ihnen bekannt machen sollte.
    Vielleicht war es an der Zeit, es mit Online-Dating zu probieren. Doch der Gedanke daran veranlasste sie zu einem frustrierten Seufzen.
    „So gelangweilt?“
    Adams Stimme wirkte ebenso sexy auf sie wie alles andere an ihm. Sie deutete zu den Fischern. „Das ist überhaupt nicht mein Ding.“
    „Hast du es denn schon mal versucht?“
    „Nicht im Meer. Aber ich war mit meinem Vater an mehreren Flüssen und Seen.“
    „Das kann man überhaupt nicht vergleichen. Hier bietet der Fisch eine weit größere Herausforderung und das Einholen braucht wegen der hohen Wellen viel mehr Kraft.“
    „Mit etwas zu kämpfen ist das Letzte, was ich mir für meinen freien Tag wünsche.“
    „Das ist verständlich.“ Einen Moment lang musterte er sie nachdenklich. Er wurde ungewöhnlich ernst. „Vielleicht ist es unbedeutend, aber auf meinem Grundstück hat sich letzte Nacht jemand herumgetrieben.“
    „Für Diebstahl ist normalerweise die Streife zuständig.“
    „Es wurde nichts gestohlen und nicht mal ins Haus eingebrochen. Aber ich habe jemanden aus meinem Garten laufen sehen und aus irgendeinem Grund an den Jungen gedacht, den du suchst.“
    Als ob Lilly durch das Gespräch über ein abgängiges Kind verschwinden könnte, rief Sara instinktiv: „Honey, komm mal zu mir!“
    „Wird er immer noch vermisst?“, wollte Adam wissen.
    „Ja.“ Sara hob sich Lilly, die sich an ihre Beine warf, auf den Schoß und drückte sie an sich. „Wie groß war er denn? Hast du ihn richtig gesehen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich bin mir nicht mal sicher, ob es überhaupt eine männliche Person war. Weil ich total erledigt war, habe ich sie nicht verfolgt. Wahrscheinlich hätte ich nicht mal eine Schildkröte eingeholt.“
    „Außerdem ist es keine gute Idee, als Laie nächtlichen Eindringlingen nachzustellen.“
    „Da könntest du recht haben.“
    „Ich möchte mich gern mal bei dir umsehen.“
    „Ich habe heute Morgen schon den ganzen Garten abgesucht, aber nichts gefunden.“
    „Ich würde mich lieber selbst überzeugen.“
    „Von mir aus.“
    Sein Achselzucken verriet ihr, dass er es für sinnlos hielt. Trotzdem blieb sie hartnäckig. „Irgendwann im Laufe des Tages?“
    Ihre Blicke begegneten sich. Obwohl es sich um eine äußerst ernste Angelegenheit handelte, spürte sie ein berauschendes Kribbeln im Innern.
    Einige Sekunden lang sagte Adam nichts. Schließlich brach er den Blickkontakt ab und trat von einem Fuß auf den anderen. „Sicher. Ich arbeite bis eins, aber du kannst dich auch ohne mich umsehen. Die Adresse ist Conch 715.“
    „Okay.“
    „Dann bis später.“
    Lilly schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und winkte ihm eifrig zu. „Bye-bye!“
    Einen Moment lang wirkte er verdutzt, doch dann erwiderte er – wenn auch zurückhaltend – das Lächeln und das Winken.
    Sara atmete tief durch, um sich zu beruhigen, während sie durch die Conch Avenue fuhr. Immer wieder sagte sie sich, dass sie lediglich eine potenzielle Spur bei einer Routineermittlung verfolgte. Mit etwas Glück fand sie einen Hinweis, der ihr bei der Suche nach David Taylor weiterhalf und ihre Gedanken von Adam ablenkte, der ihr nicht aus dem Kopf gehen wollte.
    Seit ihrer wilden Schwärmerei für Steve Dane in der neunten Klasse hatte sie nie mehr eine so verzehrende Sehnsucht nach jemandem verspürt wie derzeit nach Adam. Und diesmal waren ihre Gefühle ausgereifter und dadurch noch mächtiger als damals. Das machte ihr Angst. Sie hatte einen ausgeklügelten Lebensplan für sich und ihre Töchter aufgestellt, in den ein wenig ehrgeiziger Mann so gar nicht passte – wie eindrucksvoll und verführerisch er in körperlicher Hinsicht auch sein mochte.
    Obwohl sie zugeben musste, dass sie eine verborgene Seite an Adam witterte, die abgesehen von seinen äußerlichen Vorzügen attraktiv wirkte. Unlängst hatte er sich sogar als Held erwiesen. Er und sein mutiges Verhalten am Pier waren inzwischen stadtbekannt und füllten die Titelseite der Lokalzeitungen.
    Aber was dachte sie sich nur? Sie hatte ihn mit unzähligen
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