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Hier, jetzt und vielleicht für immer

Hier, jetzt und vielleicht für immer

Titel: Hier, jetzt und vielleicht für immer
Autoren: Trish Milburn
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Frauen gesehen und wollte sich gewiss nicht zu einer seiner Gespielinnen und danach Ex-Gespielinnen degradieren lassen.
    „An einem richtigen Fall mithelfen“, schwärmte Tana vom Beifahrersitz aus, „das finde ich echt cool.“
    „Nichts da! Du wirst mit Lilly beim Auto bleiben.“
    „Aber ich will sehen, was du machst.“
    „So aufregend ist das gar nicht“, wehrte Sara ab, während sie nach den Hausnummern Ausschau hielt. „Ich streife nur durch einen Garten und sehe nach, ob jemand etwas verloren hat.“
    „Dabei kann ich dir ja helfen“, bot Tana eifrig an. Seit Sara sie vor zwei Jahren zu sich geholt hatte, zeigte sie reges Interesse an der Polizeiarbeit.
    „Nein.“
    „Warum nicht?“
    „Weil du nicht dafür ausgebildet bist und nicht weißt, wonach du suchen musst. Du könntest wertvolle Spuren zerstören. Außerdem würde es dem Dezernat gar nicht gefallen, dass ich zwei Kinder mit zur Arbeit nehme.“
    „Du bist doch heute gar nicht im Dienst“, konterte Tana. „Du kannst ja sagen, dass wir bloß einen Freund besuchen.“
    „Das wäre aber nicht die Wahrheit.“
    „Adam könnte doch ein Freund sein.“
    Sara verdrehte wortlos die Augen und suchte weiter nach seiner Adresse, bis sie die Hausnummer 715 entdeckte. Es überraschte sie nicht, dass es sich um eine völlig schmucklose Junggesellenresidenz handelte.
    Das kleine weiße Haus war umgeben von einer unscheinbaren Rasenfläche, auf der lediglich ein windschiefer Briefkasten und vereinzelte wuchernde Sträucher standen. Auf dem Nachbargrundstück gediehen dagegen leuchtende Bougainvilleen in prachtvollen Farben.
    Sie bog in die Auffahrt ein. „Du bleibst beim Auto und passt auf deine Schwester auf.“
    „Okay“, murmelte Tana mit einem Seufzen.
    Das klang gar nicht nach Einverständnis, aber Tana war ein braves Kind. Man konnte sich darauf verlassen, dass sie sich um Lilly kümmerte, auch wenn die beiden keine leiblichen Geschwister und von Rechts wegen noch nicht einmal Adoptivschwestern waren.
    Sara streckte eine Hand aus und zauste ihr das Haar. „Ich beeile mich, und anschließend gehen wir was essen.“
    „Lass das“, murrte Tana und schlug die Hand fort – typisch für einen normalen verärgerten Teenager.
    Schmunzelnd stieg Sara aus. Ihre Heiterkeit verflog jedoch abrupt, sobald sie Adam durch eine Seitentür aus dem Haus kommen und zu seinem kleinen schwarzen Sportwagen im Carport gehen sah. So früh hatte sie ihn nicht erwartet. Es war gerade erst ein Uhr.
    Sie wappnete sich für die Begegnung und rief sich in Erinnerung, dass sie momentan eine Kripobeamtin bei der Arbeit an einem Fall war – nicht etwa eine Frau, die die reizvollen Attribute eines Mannes zu schätzen wusste.
    Er deutete mit dem Kopf zu den Mädchen. „Wie ich sehe, hast du Verstärkung mitgebracht. Sind die beiden nicht noch etwas zu jung für eine Polizeiausbildung?“
    Er sagte es mit einem Anflug von Humor; trotzdem fühlte sie sich, als hätte sie als Mutter eine falsche Entscheidung getroffen. Nicht, dass ihr eine andere Wahl geblieben war. Ruby weilte in Panama City zu Besuch bei ihrer Schwester, und Zeit war ein wesentlicher Faktor für die Ermittlungen im Fall eines vermissten Kindes.
    „Ihr Babysitter ist heute nicht in der Stadt.“ Sie ging ein paar Schritte in Richtung Garten. „Erzähl mir genau, was du gehört und gesehen hast.“
    Er befolgte die Aufforderung und zeigte ihr die Stelle, an der er jemanden auf das Nachbargrundstück verschwinden gesehen hatte.
    Sie durchsuchte den Carport und prüfte Fenster und Tür an der Rückseite des Hauses auf Anzeichen eines versuchten Einbruchs. Nachdem sie den gesamten Garten hinter dem Haus durchgekämmt hatte, gab sie sich geschlagen.
    Adam lehnte sich an den Pfosten einer alten Wäscheleine. „Siehst du? Nada. Hab ich doch gleich gesagt.“
    Noch einmal ließ sie den Blick über das Grundstück schweifen. Es frustrierte sie, dass die Person so gar keinen Hinweis auf ihre Identität zurückgelassen hatte. „Es könnte jeder gewesen sein. Jemand, der das Viertel nach lohnendem Diebesgut durchkämmt oder ein Teenager, der eine Abkürzung nach Hause nimmt.“ Ihr fiel auf, dass Adam sie fragend ansah. „Was ist denn?“
    „Ich bin nur neugierig.“
    „Worauf?“
    „Als ich dich kennengelernt habe, wäre ich nicht auf die Idee gekommen, dass du bei der Kripo sein könntest. Aber wenn du in den Ermittlungsmodus schaltest, wird es offensichtlich.“
    „Ist das positiv oder negativ
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