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Hier, jetzt und vielleicht für immer

Hier, jetzt und vielleicht für immer

Titel: Hier, jetzt und vielleicht für immer
Autoren: Trish Milburn
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Gedanken an Adam und betrachtete das gerahmte Foto von ihren Töchtern, das auf ihrem Schreibtisch stand. Ihre Priorität war nach wie vor, die bestmögliche Mutter für Lilly und Tana zu sein und einen soliden liebevollen Vater für sie zu finden.
    „Ist Ihre Schicht noch nicht vorbei?“
    Sara schreckte aus ihren Gedanken auf und blickte zu Captain Pierce hoch, der auf dem Weg zum Ausgang war.
    „Eigentlich schon. Ich sortiere nur noch schnell die Post, bevor ich gehe.“ Und ich versuche, dabei nicht davon zu träumen, wie Adam Canfield mit glitzernden Wassertropfen auf der nackten Brust aussieht.
    Captain Pierce ging, aber Sara blieb noch eine Weile, bis ihr Verstand wieder korrekt arbeitete. Dann nutzte sie die zehnminütige Fahrt nach Hause, um in den Mommy-Modus zu schalten und unangemessene Fantasien abzuschütteln.
    Sie stellte das Auto vor ihrem kleinen gelben Bungalow ab, überquerte die Straße und betrat das Haus von Ruby Phelps, der großmütterlichen Babysitterin der Mädchen.
    „Mommy!“, kreischte die dreijährige Lilly und lief zur Tür, um sich Sara in die Arme zu werfen und ihr einen feuchten Schmatzer auf die Wange zu drücken.
    Sara wurde es nie leid, das Kosewort von ihren Adoptivtöchtern zu hören. „Wie geht’s denn meinem kleinen Krümel?“
    „Super.“
    Ruby erschien in der Tür zur Küche. „Wir essen gerade Rosinenkekse. Komm doch rein und iss mit.“
    „Gern. Ich bin total erledigt.“ Plötzlich war Sara froh, dass Freitagnachmittag war und ihr zwei freie Tage bevorstanden, die sie mit den Mädchen verbringen konnte.
    „Ich habe reichlich gemacht. Also bedien dich nur.“
    Sara folgte der älteren Frau in die fröhlich bunt gestrichene Küche und nahm sich einen Keks von dem Teller, der mitten auf dem Tisch stand.
    Liebevoll musterte sie Tana, die über ein Schulheft gebeugt am Kopfende saß, mit einem Keks in einer Hand und einem Kugelschreiber in der anderen. Die Adoptionspapiere für die Dreizehnjährige waren noch nicht rechtskräftig, aber in Saras Augen waren sie bereits eine richtige Familie. „Hallo! Wie war’s in der Schule?“
    „Gut. Ich muss übers Wochenende für ein Projekt in Biologie zum Pier.“
    Sara stöhnte insgeheim bei der Erinnerung an den kleinen Jungen, der beinahe gestorben wäre. „Kannst du das nicht irgendwo anders erledigen?“
    „Nein.“
    Sie seufzte. Der letzte Ort, an den sie sich an ihrem freien Tag begeben wollte, war der Pier, an dem Adam Canfield Eintrittsgelder von Touristen wie Einheimischen kassierte, die am Golf von Mexiko fischen oder spazieren gehen wollten. Der Pier, der sich zufällig beim Beach Bum , seinem zweiten Zuhause, befand. Der Pier, an dem sie besonders lebhaft und unangemessen von ihm zu fantasieren pflegte.
    Hätte sie nicht schon lange die Überzeugung vertreten, dass das Schicksal einen verdrehten Sinn für Humor aufwies, wäre sie spätestens jetzt zu dieser Erkenntnis gekommen. „Was ist das für ein Projekt?“
    Tana hob den Kopf. Ihre dunklen Augen wirkten ernst. „Ich muss eine Stunde lang alle Meerestiere auflisten, die von den Fischern gefangen werden. Dann muss ich Details über ihre Population und Migrationsmuster recherchieren.“
    „Die siebte Klasse hat sich gewaltig verändert, seit ich sie absolviert habe.“
    „Tja, das ist ja auch eine Ewigkeit her.“
    „So lange nun auch wieder nicht, du Frechdachs“, widersprach Sara mit gespielter Empörung.
    Tana grinste nur und biss in den Keks.
    „Am besten gehen wir ganz früh hin, bevor es zu heiß wird.“ Vielleicht war Adam dann noch zu verschlafen oder zu verkatert, um ihre Anwesenheit zu bemerken.
    „Wenn’s sein muss“, murmelte Tana wenig begeistert, weil sie ein ausgesprochener Morgenmuffel war.
    Sara plauderte ein paar Minuten mit Ruby, bevor sie die Mädchen über die Straße zu ihrem eigenen Haus scheuchte. Sie wünschte sich nichts sehnlicher als ein ausgedehntes warmes Bad. Nun, vielleicht gab es etwas, das ihr noch lieber gewesen wäre. Aber ihr ausgeprägter Sinn für Realität veranlasste sie, ein duftendes Schaumbad ganz oben auf die Wunschliste zu setzen. Vorher musste sie allerdings das Abendessen zubereiten und wollte ein paar schöne Momente mit den Mädchen verbringen.
    Kaum hatte sie in der Küche zu hantieren begonnen, da klopfte es an die Haustür. Es war Ruby mit Lillys Winnie-Pooh-Kuscheldecke. „Die hat sie bei mir vergessen. Ohne die schläft sie bestimmt nicht ein.“
    „Danke.“
    Ruby neigte den Kopf zur Seite
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