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Hier, jetzt und vielleicht für immer

Hier, jetzt und vielleicht für immer

Titel: Hier, jetzt und vielleicht für immer
Autoren: Trish Milburn
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und sich anschließend den Fragen eines Reporters von der Lokalzeitung stellen.
    Adam sah aus, als wäre er lieber mit einem Fallschirm aus Blei eine Klippe runtergesprungen, und Sara sehnte sich danach, sich zu Hause mit warmem Wasser abzuduschen, das nicht nach Fisch roch.
    „Willst du jetzt vielleicht doch einen Drink?“, fragte Adam.
    „Ich bin immer noch im Dienst, leider.“
    Außerdem bezweifle ich, dass Adam Canfield auf der Getränkekarte steht.
    Adam nahm einen großen Schluck Limonade und wünschte sich dabei einen kräftigeren Drink. Gedankenverloren beobachtete er, wie Detective Sara Greene über die Dünen davonging. Sie hatte sich das Schulterhalfter wieder umgeschnallt; es war das Einzige an ihr, das nicht tropfnass war.
    Er konnte nicht nachvollziehen, warum Frauen sich für eine so gefährliche Branche wie den Gesetzesvollzug entschieden. Weshalb sie sich freiwillig in die Schusslinie begaben. Wieso begreifen sie nicht, dass es keinen Sinn macht, ein Gutmensch zu sein, der die Welt von allem Übel befreien will? Es gibt einfach zu viel Böses auf der Welt, um es beseitigen zu können.
    Er schüttelte den Kopf. Das war nicht sein Problem. Sicher, Sara war hübsch anzusehen und beachtlich gebaut, wie das nasse T-Shirt erahnen ließ. Aber es gab so viele reizvolle Püppchen am Strand von Horizon Beach, dass es nicht lohnte, einer Frau nachzustellen, die seine Lebensphilosophie absolut nicht teilte. Er brauchte keinen Doktortitel, um zu wissen, dass sie rein gar nichts von dem Kodex hielt, nach dem er lebte: so sorglos wie möglich, nicht mehr Verantwortung als nötig.
    In der Bar auszuhelfen, die er normalerweise als Gast frequentierte, grenzte für ihn bereits an Zumutung. Er tat es nur aus Gefälligkeit für seinen besten Freund Zac, der gerade mit seiner Braut Randi auf Hochzeitsreise war.
    Adam konnte es kaum erwarten, dass sie zurückkehrten, damit er wieder eine ruhige Kugel bei seinem regulären Job schieben konnte. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, saß er stundenweise im Kassenhäuschen am Pier seines Wahlheimatortes und knöpfte den Besuchern die Eintrittsgebühr ab.
    Selbst nachdem Sara längst seiner Sicht entschwunden war, spukten ihm ihre dunklen Augen und Haare immer noch im Kopf herum.
    Suz, die während Zacs Abwesenheit die Strandbar leitete, schob ihn beiseite. „Hör auf, nach ihr zu gieren. Das ist schlecht fürs Geschäft.“
    Er wandte sich von den Dünen ab und bewarf sie mit einem Geschirrhandtuch. „Ich habe nicht gegiert . Ich habe nur an das verschwundene Kind gedacht.“
    „Ja, ja“, entgegnete sie in spöttischem Ton. „Ich gebe dir keine vierundzwanzig Stunden, bevor du sie unter irgendeinem Vorwand anrufst.“
    Er schüttelte den Kopf. „Sie ist viel zu ernst für mich.“ Doch er wusste, dass die Dinge ganz anders gestanden hätten, wenn Sara Sekretärin oder Verkäuferin in einer Eisdiele gewesen wäre.
    Suz ging an das andere Ende der Bar, um dem älteren Paar Limonade nachzuschenken und drei Jugendliche zu bedienen, die vom Bodyboarding hereingekommen waren.
    Adam ging ins Lager und kramte nach der Kleidung, die Zac dort zum Wechseln aufbewahrte, um seine nasse Hose gegen trockene Shorts zu tauschen.
    Eine Getränkelieferung traf ein. Also schleppte Adam einen Kasten nach dem anderen in den Kühlraum. Dann setzte er sich auf die letzte Kiste, um sich von der Anstrengung zu erholen.
    Und während er so dasaß, malte er sich aus, mit Sara an diesem kühlen dunklen Ort zu sein und sie zu küssen.
    Fluchend strich er sich durch das Haar. Er musste da draußen unter Wasser den Verstand verloren haben. Hatte er es etwa nötig, von einer Frau zu träumen, die sich nicht für ihn interessierte? Er konnte scharenweise weibliche Wesen an Land ziehen. Dabei war er nicht unbedingt auf hirnlose, aber auf unbefangene und entspannte Gespielinnen aus.
    Seit er nach Horizon Beach gekommen war, ging er sein ganzes Leben bewusst locker an. Nachdem er zwölf Jahre lang in der Armee gedient und von einem ungastlichen heißen Ort zum nächsten verfrachtet worden war, hatte er ein sorgloses Dasein verdient.
    Ein Leben am Meer mit Bikinischönheiten, so weit das Auge reichte, kam ihm da gerade recht. Nichts, was ihm abverlangte, zu denken oder sich zu erinnern oder sich um jemanden zu kümmern.
    Abrupt sprang Adam auf und trat gegen eine Bierkiste. Eigentlich sollten die Albträume ihn nur attackieren, wenn er schlief. Aber die Erinnerung an den Jeep, der in die Luft flog, war
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