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Heyne Galaxy 09

Heyne Galaxy 09

Titel: Heyne Galaxy 09
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Energiestrahlern ausgerüstet sein. Der AAA waren schon ganz andere Dinge passiert.
    »Hat es schon früher Schwierigkeiten mit den Siegs gegeben?« fragte Gregor.
    »Natürlich. Aber sie waren eigentlich keine größere Plage als die fliegenden Hangs oder die Skegels oder die Mulchs. Sie waren vielmehr durchaus erträglich.«
    »Und warum hat ihre Gefährlichkeit nun so plötzlich zugenommen?«
    »Wie soll ich das wissen?« gab der Seerianer ungeduldig zurück. »Akzeptieren Sie nun den Auftrag oder nicht?«
    »Aber natürlich akzeptieren wir«, sagte Arnold, »und wir könnten eigentlich sofort …«
    »Mein Partner und ich werden zuerst einmal eine kleine Konferenz abhalten«, unterbrach Gregor und zog Arnold auf den Korridor hinaus.
    Arnold war klein, pausbäckig und unheilbar begeisterungsfähig. Er hatte in Chemie promoviert, doch seine Interessen waren unglaublich vielfältig. Sein Wissen war gewaltig und erweiterte sich durch die Lektüre zahlreicher Fachjournale, die eine beträchtliche Belastung des AAA-Budgets darstellten, von Tag zu Tag.
    Doch größtenteils war das, was er sich da anlas, nicht von praktischer Bedeutung, denn leider interessierten sich zu wenig Leute für die Frage, warum die Eingeborenen auf Deneb X nach einer wirksamen Methode des rassischen Selbstmords suchten, oder warum sich auf den Drea-Welten bisher nur Vogelleben entwickelt hatte.
    Trotzdem, wenn zufällig jemand Bedarf nach ausgefallenen Daten hatte – Arnold hatte sie parat.
    »Ich wüßte ganz gern, auf was wir uns da einlassen«, sagte Gregor. »Worum handelt es sich bei der Spezies ›Alphyx Drex‹ eigentlich?«
    »Es sind Nagetiere«, erwiderte Arnold prompt, »etwas kleiner als Erdratten und scheuer. Sie sind Vegetarier und leben von Körnern, Gras und weichem Holz. Ganz und gar nichts Ungewöhnliches.«
    »Hmm. Aber wenn wir es nun plötzlich mit zehn Millionen Exemplaren zu tun haben.«
    »Um so besser!«
    »Nun hör endlich auf!«
    »Ich mein's ernst! Wenn er uns beauftragt hätte, nur jede fünfzigste Ratte umzubringen, würde ich den Job glatt ablehnen. Es würde uns wahrscheinlich die letzten Jahre unseres Lebens kosten, die Ratten auszuzählen. Dem Seerianer liegt aber nur daran, daß die Siegs auf seiner Farm gehörig dezimiert werden. Und das liegt in unserer Macht, und ich werde eine entsprechende Klausel bestimmt nicht vergessen.«
    Gregor nickte. Sein Partner konnte gelegentlich durchaus einen gesunden Geschäftssinn an den Tag legen – was leider nur sehr selten geschah.
    »Aber werden wir mit der Zeit hinkommen …?«
    »Absolut. Es gibt mehrere moderne Methoden, mit denen man Nagetiere bekämpft, zum Beispiel das Morganisieren. Auch das Tournier-System ist eine Möglichkeit. Wir werden die Rattenbevölkerung also in wenigen Tagen ausreichend dezimiert haben.«
    »In Ordnung«, sagte Gregor. »Und wir werden im Vertrag festlegen, daß wir uns ausschließlich um die Alphyx Drex zu kümmern haben. Dann wissen wir wenigstens, wo wir stehen.«
    »In Ordnung.«
    Sie kehrten ins Büro zurück und machten sich sofort an die Abfassung des Vertrages. Demnach hatte die AAA-Gesellschaft einen Monat Zeit, um die Farm von der Siegplage zu befreien. Ein Bonus wurde vereinbart für jeden Tag, den die Arbeit früher fertig werden würde, und eine Strafgebühr für jeden die Vertragszeit überschreitenden Tag.
    »Ich werde Ferien machen, bis die Angelegenheit erledigt ist,« sagte der Seerianer. »Glauben Sie wirklich, daß Sie meine Ernte retten können?«
    »Machen Sie sich deswegen nur keine Sorgen«, sagte Arnold zuversichtlich. »Wir haben eine Morganisierausrüstung auf Lager und nehmen sicherheitshalber auch Apparate für das Tourniersystem an Bord. Beides sind sehr wirksame Methoden.«
    »Ich weiß«, erwiderte der Seerianer. »Ich habe sie beide ausprobiert. Ich muß aber etwas falsch gemacht haben. Guten Tag und viel Glück, meine Herren.«
    Gregor und Arnold starrten auf die Tür, die sich hinter dem Seerianer schloß.
    Am nächsten Morgen beluden sie ihr Schiff mit unzähligen Handbüchern, Fallen, Apparaten und anderen Gegenständen, die einem Nagetier das Leben schwermachen sollten, und nahmen Kurs auf Seer.
    Nach vier ereignislosen Tagen leuchtete der hellgrüne Planet unter ihnen. Sie schwebten herab, und bald kam die Küstenlinie von Bitter Lug in Sicht. Schließlich stellten sie die endgültigen Koordinaten ein und setzten zur Landung an.
    Mit seinen säuberlich gepflügten Feldern und großen Wiesen war
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