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Heyne Galaxy 09

Heyne Galaxy 09

Titel: Heyne Galaxy 09
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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möglich, daß er mit einem Tank zuwenig losgefahren war?
    Und – wenn er wirklich alles bis ins letzte Detail durchgeplant hatte – wie wollte Alf an Carters Tank herankommen, wenn Carter bei seinen nächtlichen Sprüngen Schiffbruch erlitt?
    Wenn Carter nun seinen Buggy versehentlich gegen den Hügel steuerte, jetzt, im nächsten Augenblick, bei seinem zweiten Sprung! Wie wollte Alf rechtzeitig davon erfahren? Eigentlich blieb ihm keine andere Möglichkeit, als bis um neun Uhr zu warten und dann aus Carters Ausbleiben zu schließen, daß sein Gegner irgendwo verunglückt war.
    Aber dann war es auch für ihn zu spät!
    Es sei denn, Alf hatte gelogen!
    Und in diesem Augenblick fiel es Carter wie Schuppen von den Augen. Das war es! Das stimmte nicht an dem Bild des Buggys in der Luftschleuse!
    Tat man einen O-Tank in das Gestell eines Buggys, ragte das einzelne Gefäß deutlich sichtbar hervor. Füllte man dagegen das ganze Gestell und nahm einen Behälter wieder heraus, fiel die so entstandene Lücke gleichermaßen ins Auge. Wenn Alf also einen Lufttank zu wenig gehabt hätte, wäre Carter die Lücke in der Reihe der Tanks bestimmt aufgefallen.
    Aber da war keine Lücke gewesen.
    Wenn Carter jetzt irgendwo Schiffbruch erlitt, hatte Alf also immer noch vier Stunden Zeit, um seinen Gegner zu suchen und sich dessen Luftvorrat anzueignen.
    Carter brachte seine Scheinwerfer in die Normalstellung zurück und zog den Buggy im Halbkreis rückwärts herum. Das Fahrzeug schwankte bedrohlich, blieb jedoch auf den Rädern. Jetzt konnte er langsam den Hang hinabfahren …
    Er hatte sich entschlossen, auf dieser Seite des Gebirges zu bleiben …
     
     
    6
     
    Neun Uhr. Wenn Carters Vermutung falsch war, war er jetzt ein toter Mann. Vielleicht griff sich Alf eben in diesem Augenblick im Todeskampf an seinen Helm und fragte sich, wo Carter geblieben war.
    Aber wenn er recht hatte …
    Dann saß Alf sicherlich zufrieden nickend in seinem Buggy und behielt die Uhr im Auge. Jetzt überlegte er vielleicht gerade, ob er noch fünf Minuten warten konnte, falls sich Carter etwas verspätet hatte, oder ob er sofort mit der Suche beginnen sollte.
    Carter saß in seiner dunklen Kabine am Fuß der Berge, und seine linke Hand umklammerte einen Schraubenschlüssel, während er die erleuchtete Nadel des Richtungsanzeigers nicht aus den Augen ließ.
    Er hatte sich den schwersten Schraubenschlüssel herausgesucht, den er in seinem Werkzeugkasten finden konnte. Der Schraubenzieher wäre in mancher Beziehung eine bessere Waffe gewesen, hätte jedoch nicht ausgereicht, um das Material eines Raumanzuges zu durchdringen.
    Die Nadel war direkt auf Alf gerichtet.
    Aber sie bewegte sich nicht.
    Alf hatte sich zum Warten entschlossen.
    Wie lange würde er warten?
    Carter stellte plötzlich fest, daß er leise vor sich hin flüsterte. Beweg dich doch, du Idiot! Du hast beide Seiten des Gebirges abzusuchen! Beide Seiten und den Kamm! Beweg dich! Los doch!
    Himmel! Hatte er auch das Funkgerät abgeschaltet? Ja, der Schalter war unten.
    Los doch!
    Die Nadel bewegte sich. Sie bewegte sich um den Bruchteil eines Millimeters nach links und stand sofort wieder still.
    Etwa sieben oder acht Minuten lang tat sich nichts. Dann sprang der kleine Zeiger plötzlich in die entgegengesetzte Richtung. Alf suchte auf der falschen Seite der Berge.
    Und dann erkannte Carter plötzlich den Nachteil seines Planes. Alf mußte inzwischen annehmen, daß er tot war. Und wenn er, Carter, nicht mehr lebte, verbrauchte er auch keinen Sauerstoff mehr. Alf dachte also, er hätte vier Stunden Luft extra – dabei waren es nur zwei!
    Die Nadel erzitterte und bewegte sich erneut. Carter seufzte und schloß die Augen. Alf kam endlich herüber. Er hatte sich freundlicherweise entschlossen, zuerst auf dieser Seite zu suchen, denn wenn Carter hier war, wenn auch tot, dann mußte Alf das Gebirge erneut überqueren, um zur Kuppel zurückzukehren.
    Die Nadel bewegte sich.
    Jetzt mußte er den Kamm erreicht haben.
    Dann kam die endlose, langsame Fahrt nach unten.
    Scheinwerfer. Sehr schwach noch, in nördlicher Richtung. Wollte Alf sich nach Norden wenden?
    Er schlug die südliche Richtung ein. Bestens. Die Scheinwerfer wurden heller … und Carter wartete. Sein Buggy war bis zur Windschutzscheibe im Sand vergraben.
    Alf hatte noch immer seine Pistole. Trotz seiner Gewißheit, daß Carter nicht mehr leben konnte, fuhr er wahrscheinlich mit der Waffe in der Hand. Aber er hatte die Lichter
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