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Heyne Galaxy 04

Heyne Galaxy 04

Titel: Heyne Galaxy 04
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Gesicht. Er schüttelte den Kopf. Vielleicht dachte er zuviel nach und bildete sich alles nur ein.
    Es dauerte nicht lange, da war die Hälfte aller Pastaner mit terranischen Mädchen verheiratet. Kein Wunder, denn nur unverheiratete Männer durften an einem Eroberungsfeldzug teilnehmen, abgesehen von höheren Offizieren wie General Prani und anderen.
    Seltsam aber war, daß die Terraner über die Heiraten spotteten.
    Als bekannt wurde, daß Gouverneur Breeli Margo Day heiraten würde, erschienen in allen Zeitungen Karikaturen von den beiden. Man konnte sie nicht als obszön oder unanständig bezeichnen, aber der Spott war nicht zu übersehen.
    Breeli fand Margo an diesem Morgen neben dem Schwimmbecken, eine Zeitschrift in der Hand und aus vollem Halse lachend. Die Karikatur zeigte eine wunderschöne Margo, zu ihren Füßen ein nicht ganz so schöner Breeli, und zu dessen Füßen wiederum die Erde.
    »Ist das so komisch?« fragte Breeli.
    »Und ob! Findest du nicht?«
    »Ich habe bisher immer angenommen, Humor zu besitzen.«
    »Der Hereingelegte freut sich nie darüber.«
    »Bin ich denn hereingelegt worden, wenn ich dich heirate?«
    Sie wurde plötzlich ernst.
    »Ehrlich, du nimmst das doch nicht ernst, oder?«
    »Natürlich nicht, aber ich bin doch überrascht, daß du darüber lachen kannst.«
    »Nun – du zu meinen Füßen, die Erde zu deinen … jedes Mädchen möchte einen Prinzen heiraten, und du bist so etwas wie ein Prinz. Oder hast du es dir inzwischen anders überlegt?«
    Er betrachtete sie. Sie trug einen engsitzenden Badeanzug, dessen Grün herrlich zu ihrem roten Haar kontrastierte. Warum sollte er es sich anders überlegt haben? Er würde sie niemals leid werden. Er bückte sich und streckte die Hände nach ihr aus.
    Er sah, daß sie zusammenzuckte und ihm über die Schulter blickte. Schnell drehte er sich um. Dorothy Green näherte sich in einem weißen Bikini. Sie lächelte. Jetzt erinnerte sie noch mehr an eine Bohnenstange als je zuvor.
    »Kann ich mit Ihnen sprechen?« fragte sie Breeli.
    »Ich habe nichts dagegen!« rief Margo eingeschnappt, sprang auf und spazierte wütend davon.
    Breeli sah hinter ihr her.
    »Was ist denn in sie gefahren?«
    Dorothy setzte sich auf den Beckenrand, dort, wo eben noch Margo gesessen hatte.
    »Sie ist eine Patriotin und kann mich daher nicht leiden.«
    »Aber sie wird mich doch heiraten, und ich bin Pastaner. Wie kann sie denn Sie hassen, weil Sie für uns arbeiten?«
    »Ich glaubte immer, Gouverneur, Sie verstünden etwas von den Menschen. Wer liebt schon den Verräter? Selbst der nicht, der ihn benutzt.«
    »Sie sind aber kein Verräter … na, lassen wir das Thema. Sie wollten mich sprechen?«
    Es ging um die Heirat, um die Hochzeitszeremonie und die Sicherheitsmaßnahmen. Breeli erklärte sich damit einverstanden, daß die Feier in einer hiesigen Kirche stattfand und später auf Pasta nach dortigen Gebräuchen wiederholt würde. Sie sprachen zehn Minuten miteinander, und dann fand Breeli Dorothy auf einmal viel sympathischer als vorher. Er fragte:
    »Wie war eigentlich Ihre Hochzeit, Dorothy?«
    Ihr Gesicht wurde abweisend.
    »Bitte, Sir. Wir wollen nur über die Hochzeit zwischen Ihnen und Margo reden.«
    »Ich kann dafür sorgen, daß Ihr Gatte an den Feierlichkeiten teilnehmen darf.«
    Sie sprang auf und wollte davonrennen, aber Breeli war schnell genug. Er griff sie um die schmale Taille und zog sie zu sich herab. Sie war leicht wie ein Kind.
    »Dorothy, ist da irgend etwas hinsichtlich Ihres Mannes, das ich nicht weiß? Wurde er im Kampf verwundet? Hat man ihn schlecht behandelt? Was ist los, ich will es endlich wissen.«
    Sie starrte ihn an, und ihr Atem ging wieder ruhiger.
    »Sie wissen es nicht?« Sie flüsterte nur noch. »Ich habe geglaubt … verzeihen Sie, Gouverneur. Das konnte ich nicht ahnen. Es hat nichts mit dem Krieg zu tun. Lange vorher schon war Jack krank.«
    »Krank?«
    »Sein Gehirn … er ist verrückt, um es ganz deutlich zu sagen. Nein, man behandelt ihn nicht schlecht, im Gegenteil. Ich habe den Posten als Verbindungsoffizier nur deshalb übernommen, damit mein Mann Geisel wird und so besser behandelt werden kann, als ich es jemals hätte tun können.«
    »Warum wurde er nie geheilt?«
    »Unheilbar, Sir.«
    »Gehirnschaden?«
    »Ich verstehe nichts davon, aber Dr. Morn im Lager ist sein Arzt. Vielleicht fragen Sie ihn.«
    Breeli ließ Dorothy los und stand auf.
    »Das werde ich auch tun. Und wenn ich etwas sagte, das Sie verletzte,
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