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Heyne Galaxy 01

Heyne Galaxy 01

Titel: Heyne Galaxy 01
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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vorhaben.«
     
    Hautamaki wartete, bis ihre Geschwindigkeit sich der des Planetoiden angepaßt hatte, dann wandte er sich wieder dem Fremden zu, deutete mit der Hand auf den kleinen Bildschirm, auf dem die Geschütze zu sehen waren, zeigte dann auf sich und zeigte die leeren Hände. Das Wesen beobachtete ihn aufmerksam mit seinen schimmernden, goldenen Augen. Dann zeigte es auf die Geschütze und auf die eigene Brust.
    »Er hat verstanden«, sagte Gulyas. »Sehen Sie, Kommandant, die Geschütze versinken in den Kuppeln!«
    »Ausgezeichnet. Wir gehen jetzt näher heran. Nehmen Sie auch alles auf?«
    »Ton und Bild sowie alle Instrumentenmessungen, Sir. Die Geräte laufen, seit wir im System sind. Die Rollen werden automatisch im Panzerschrank gespeichert. Bin gespannt, was nun geschieht.«
    »Ist bereits geschehen – sehen Sie …«
    Der Fremde war vom Schirm verschwunden, dafür entstand ein anderes Bild: die Hand des Fremden, die eine Kugel hielt. Ein Finger drückte auf einen Hebel. Ein Zischen ertönte.
    »In der Kugel muß Gas sein, das nun herausströmt. Was soll das denn bedeuten? Nein – es ist kein Gas! In der Kugel ist ein Vakuum. Man sieht es an dem Staub, der eingesogen wird.«
    Der Fremde ließ den Hebel erst los, als das Zischen aufhörte.
    »Phantastisch!« sagte Hautamaki. »Nun wissen wir, daß eine Probe ihrer Atemluft in dem kleinen Kugelbehälter ist.«
    Wie es geschah, konnten sie nicht feststellen, aber die kleine Kugel schoß plötzlich von dem Asteroiden weg und näherte sich ihnen. Sie umkreiste das Schiff und hielt vor der Luke an. Dort schwebte sie und zog langsam einige Schleifen.
    »Wahrscheinlich ein Kraftfeld«, vermutete Hautamaki. »Unsere Instrumente registrieren allerdings nichts. Nun, das werden wir auch noch herausfinden. Bleiben Sie hier. Ich öffne die Hauptschleuse und versuche, die Kugel ins Schiff zu holen.«
    Er betätigte ein paar der Kontrollen. Die Außenluke am Leib des Schiffes schwang auf. Die Kugel verschwand aus ihrem Sichtbereich. Der Interkom verriet, daß sie in die Schleusenkammer schwebte und dort leicht zu Boden fiel. Dort blieb sie liegen. Hautamaki schloß die Luke. Er sagte:
    »Gulyas, nehmen Sie die Kugel und bringen Sie sie ins Labor. Untersuchen und analysieren Sie den Gasinhalt. Sobald Sie alle Elemente haben, füllen Sie die entleerte Kugel mit einer Probe unserer eigenen Atmosphäre und werfen Sie sie aus der Schleuse.«
     
    Die Analyse dauerte lange. Inzwischen würden die Fremden sich mit dem gleichen Problem abgeben und die Atemluft der Terraner untersuchen. Als Gulyas mit dem Ergebnis in die Zentrale kam, verriet sein Gesicht Erstaunen und Enttäuschung.
    »Nicht atembar – wenigstens nicht für unsere Lungen. Sauerstoff ist genügend vorhanden, fast zuviel. Aber auch genug Schwefelwasserstoff, um unseren Brustkorb zu zerfressen. Müssen die einen Metabolismus haben, wenn sie das Zeug einatmen können! Eins also steht fest: wir werden uns niemals mit ihnen um einen Planeten streiten müssen.«
    »Das Bild auf dem Schirm ändert sich wieder«, sagte Tjond.
    Der Fremde war verschwunden, dafür entstand ein Raum, wahrscheinlich in einem der Gebäude auf dem goldenen Asteroiden. Eine durchsichtige Kuppel, vielleicht aus Glas, wölbte sich darüber. Aus einer gegenüberliegenden Tür betrat der Fremde den Raum. Langsam schritt er ungefähr bis zur Mitte und blieb stehen. Dann lehnte er sich gegen etwas, das anscheinend nicht vorhanden war.
    »Eine unsichtbare Wand trennt den Raum – jetzt begreife ich!« Gulyas war aufgesprungen und starrte verwundert auf den Schirm.
    Die Kamera, die das Bild aufnahm, schwenkte herum. Sie zeigte die leere Hälfte des Kuppelraumes. Eine Tür war an der Außenseite eingelassen. Sie war offen und ging ins All hinaus.
    »Das ist ja auch offensichtlich genug«, stellte Hautamaki fest. Er stand langsam auf. »Die durchsichtige Wand ist luftundurchlässig. In dem Kuppelraum können sich die Fremden und wir zugleich aufhalten. Ich werde gehen, Gulyas.«
    »Sieht aus wie eine Falle«, flüsterte Tjond und ließ die geöffnete Tür in den Kuppelraum nicht aus den Augen. »Es ist ein Risiko …«
    Hautamaki lachte. Es war das erstemal, daß sie ihn lachen hörten, seit sie auf sein Schiff gekommen waren. Er kletterte in seinen Raumanzug.
    »Eine Falle! Glauben Sie wirklich, daß sie sich solche Umstände gemacht haben, nur um jetzt eine Falle zuschnappen zu lassen? Das ist ja lächerlich.«
     
    Er stieß sich von der Hülle
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