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Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans

Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans

Titel: Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Sandrose.
    Sill nickte. Mit einem Male sah sie sehr ernst aus. »Die Templer dürfen nicht siegen. Doch du brauchst eine Waffe, denn wir werden kämpfen müssen!«
    Ich nickte abermals, hob das Schwert wieder auf und drehte es Grimassen schneidend in den Händen. Das Ding wog mindestens einen Zentner.
    Sill drehte sich ohne ein weiteres Wort um und lief zu den Pferden, wo die Mamelucken das Gepäck aufgeschichtet hatten. Schon nach wenigen Augenblicken kehrte sie zurück, nahm mir das Schwert ab und legte mir stattdessen meinen Stockdegen in die Hand.
    Wir sprachen kein Wort mehr, während wir uns der Stelle näherten, an der Guillaume und die anderen verschwunden waren.
    Aber ich hatte das Gefühl, vor Angst schlichtweg im Boden zu versinken …
     
    Der Kampf wurde immer härter. Hendrik van Rettens Arme waren taub von den vielen Schlägen, die er geführt hatte, doch die Armee der Felstrolle schien unerschöpfliche Reserven zu besitzen. Zwar tat der Desert-Master sein Möglichstes, um die Ungeheuer zu vernichten, bevor sie seinen Leuten gefährlich werden konnten, doch die Schwerter Hendriks und seiner Gefährten bekamen noch genug Arbeit, da de Valois mit seinen magischen Kräften immer nur ein paar Felstrolle auf einmal bekämpfen konnte.
    Van Retten hatte längst begriffen, dass es absolut kein Zufall war, dass sie so tief in die gigantische Sandrose hatten eindringen können. Es war eine Falle – eine teuflische, ausweglose Falle, in die sie blindlings gestolpert waren. So viele Ungeheuer sie auch vernichteten, es kamen immer neue; und so gering ihre Verluste waren – sie hatten Verluste und ihre Zahl war geschrumpft; fast unmerklich, aber unaufhaltsam. Sie konnten nicht mehr siegen. Alles, was ihnen jetzt noch blieb, war, ihr Leben so teuer wie möglich zu verkaufen.
    Hendrik führte einen wuchtigen Schlag gegen einen kantigen Troll, der eher einem Felsbrocken als einem menschenähnlichen Geschöpf glich. Die Klinge prallte an dem Sandstein ab und klirrte gegen den Boden. Bevor er sie wieder vollends heben konnte, hatte ihn der Troll gepackt.
    Schon spürte er die steinernen Klauen an seiner Kehle, da ließ ihn das Ungeheuer plötzlich wieder los und er stürzte zu Boden. Als die roten Schleier von seinen Augen gewichen waren, sah er in das grinsende Gesicht de Saint Vires, der eben sein Schwert aus den Überresten des Felstrolles zog.
    »Ein Franzose begleicht stets seine Schulden, mein Freund!«, lachte er. Dann, als er Hendriks suchenden Blick bemerkte: »Das war der letzte Troll! Wir sind die Sieger!«
    Doch Hendrik war sich da gar nicht so sicher. Irgendwie war es ihm, als würde der Satan lediglich all seine Kräfte für den entscheidenden Angriff sammeln. Aus diesem Gefühl heraus nahm er sein Schwert mit einem Ruck vom Boden auf.
    Ein feines kristallines Klirren erfüllte den Gang, schwoll an, bis die Trommelfelle zu dröhnen begannen – und erlosch mit einem Schlag. Im nächsten Moment war ein Geräusch zu hören, das wie das Kratzen vieler kleiner, krallenbewehrter Pfoten klang.
    Sehr vieler Pfoten.
    Entsetzlich vieler Pfoten!
    »Mon-Dieu!«, schrie de Saint Vire auf, als sich Wände und Boden des Ganges in eine Unzahl dunkler Leiber von Rattengröße auflösten, die sich wie eine steinerne Flutwelle auf die Templer zuwälzten.
    Der Desert-Master streckte der dunklen Woge in einer raschen, hastigen Geste beide Hände entgegen. Hunderte der kleinen Felsgeschöpfe zerfielen zu Sand und Staub. Doch für jede vernichtete Steinratte stürmten sechs andere heran. Innerhalb weniger Sekunden hatten sie de Valois erreicht, schnappten nach seinen Beinen und wurden von der Wucht der nachdrängenden Tiere an seinem Körper hochgetragen.
    Nur wenige Augenblicke später kämpften die Templer wieder um ihr Leben. Ihre Schwerter zuckten den kleinen Teufeln entgegen und zertrümmerten sie zu Dutzenden. Doch dafür hingen Hunderte an jedem Mann und verbissen sich in seinen Körper. Hendrik sah, wie de Saint Vire neben ihm von der Woge zu Boden gerissen wurde. Ein entsetzter, überschnappender Schrei klang auf. Dann sank die Schwerthand des Franzosen nieder und er lag still, während seine Mörder weiterstürmten.
    Hendrik warf sein in diesem Kampf nutzloses Schwert beiseite, pflückte sich die Steinratten mit den gepanzerten Handschuhen vom Leib und schleuderte sie zu Boden, um sie unter seinen Füßen zu zerstampfen.
    Einige andere Templer folgten seinem Beispiel. Ihre Rüstungen schützten sie größtenteils vor
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