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Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans

Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans

Titel: Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Desert-Masters und von dem Auge schwer getroffen in seinen Kavernen tief im Bauch der Sandrose lag und auf den Tod wartete. Auf wessen Tod? Auf seinen eigenen? Auf Sills? Oder auf meinen?
    Auf den Tod von uns allen, wurde mir mit eisigem Schrecken klar. Doch das, was in mir erwacht war und mich mit seinen magischen Klauen packte, das wollte leben.
    Es suchte die Kraft, die das Verderben verursachte, und spürte es auf. Es war der Zauber des Yighhurat, den der Desert-Master geweckt und gegen den eigenen Schöpfer gerichtet hatte.
    Die Parallelen zu den Ereignissen in der Festung des Dschinn erschreckten mich. Ich fühlte mich sterbenselend und schwach, doch das Erbe meines Vaters, meine magische Kraft, erwachte zu eigenem Leben. Verschmolzen mit Sills Geist und dem Herren der Burg, fasste sie nach dem Auge und dämpfte seine zerstörerische Kraft. Doch ich wusste, dass damit die endgültige Vernichtung der Burg und meiner Existenz nur hinausgezögert wurde, solange der Desert-Master das Yighhurat in Händen hielt.
     
    ICH blickte durch die massiven Felswände, als bestünden sie aus Glas.
    ICH sah überlebende Templer und Mamelucken in panischer Flucht dem Ausgang zustreben. Und ICH sah den Desert-Master, der sie anführte.
    Er erschien MIR wie eine dunkle Wolke der Arroganz und Selbstzufriedenheit – und war doch nur ein Narr, der Kräften den Kampf angesagt hatte, derer er niemals Herr werden konnte.
    Er hatte jene Geschöpfe vernichtet, die ICH als Wächter gegen die Handlanger Der Dreizehn ausersehen hatte, und damit die Macht des Verderbens, die er brechen wollte, nur noch gestärkt.
    Mit einem Schritt stand ICH vor ihm und sah das Entsetzen, ja den Irrsinn in seinen Augen glühen.
    Dann sah ICH mich in de Valois’ Gedanken selbst. Und hatte Mühe, nicht im selben Augenblick dem Wahnsinn zu verfallen, obwohl ICH wusste, dass ICH nicht MICH selbst sah, sondern den Geist, mit dem ICH verschmolzen war. Und dem de Valois’ Gedanken nach seiner eigenen, ganz persönlichen Hölle Gestalt verliehen.
    Das Aussehen, das ICH angenommen hatte, war der Schrecken, das ultimative Grauen selbst. ICH überragte de Valois um mehr als eine Körperlänge. Meine dunkle Haut war von einem dichten, drahtähnlichen Fell bedeckt, das nur das Gesicht mit der scharf gebogenen Nase, dem spitzen Kinn und den glühenden, roten Augen frei ließ.
    Eines meiner Beine endete in einem wuchtigen Pferdehuf und ICH schlug meinen in einer buschigen Quaste endenden Schwanz erregt auf den Boden.
    Das Auffälligste an MIR waren jedoch die unterarmlangen, gebogenen Hörner, die auf meinem Kopf wuchsen und die ICH jetzt gegen den Desert-Master senkte.
    Sein Gesicht wurde bleich wie Kalk. Seine Augenlider zitterten und sein Mund formte lautlose, irre Worte, während er die Hände auf sein Herz presste.
    Das Yighhurat fiel zu Boden und erlosch mit einem letzten Flackern, als ICH es ergriff und seine Kräfte gierig den meinen einverleibte.
    »Weiche, Satanas!«, schrie de Valois mit überschlagender Stimme und streckte mir das Kreuz entgegen.
    Er hätte mich sicher auch mit Weihwasser bespritzt, wenn er welches bei sich geführt hätte. So blieb ihm zumindest die Enttäuschung erspart, auch dieses Mittel versagen zu sehen.
    ICH hob das Auge hoch über den Kopf und stimmte ein meckerndes Gelächter an, das den Desert-Master heulend zurückweichen ließ.
    »Komm her, du bist mein!«, dröhnte meine Stimme durch die Wüstenburg und brachte ihre Wände zum Erzittern. Der Desert-Master wand sich wie ein Wurm am Boden und flehte um Gnade, doch ICH beachtete ihn nicht mehr, sondern sammelte alle magische Energie, derer ICH habhaft werden konnte, und setzte sie mit einem Schlag frei.
    Meine Gedanken vibrierten vor Anstrengung, als ICH die Wüstenburg in eine glühende, magische Aura hüllte.
    Für einen Augenblick überstrahlte dieses Feld sogar das Licht der Sonne.
    Dann implodierte es mit einem donnernden Knall und riss die Burg, die Templer und MICH mit sich.
     
    Hendrik van Rettens Gesicht war von Grauen verzerrt. Sein Verstand weigerte sich, als Tatsache anzuerkennen, was seine Augen sahen. »Wo ist die Wüstenburg, wo meine Ordensbrüder? Und wo ist der Feind?«, fragte er sich beim Anblick der leeren, endlosen Wüste verzweifelt. Die Angst, allein und hilflos in diese Öde verschlagen zu sein, brachte ihn schier um den Verstand. Dann entdeckte er in der Ferne einige Reiter auf schnellen, arabischen Pferden, die in vollem Galopp auf ihn zuhielten.
    Er
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