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Hexer-Edition 03: Das Haus am Ende der Zeit

Hexer-Edition 03: Das Haus am Ende der Zeit

Titel: Hexer-Edition 03: Das Haus am Ende der Zeit
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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erraten. »Ich habe dir einmal in einem Brief gesagt, dass du mich eines Tages hassen wirst, Robert«, sagte er leise. »Und ich hasse mich selbst für das, was geschehen ist. Aber es gab keinen anderen Weg. Es gibt keine Entschuldigung und keine Rechtfertigung für das, was ich getan habe, und doch musste ich es.« Er schwieg einen Moment, starrte an mir vorbei auf den Ozean hinaus und seufzte. »Ich werde gehen, Robert. Endgültig.«
    »Heißt das, dass du jetzt … dass du jetzt wirklich stirbst?«
    Er lächelte, als hätte ich etwas furchtbar Dummes gesagt. »So etwas wie einen endgültigen Tod gibt es nicht, Robert«, sagte er. »Aber es wird lange dauern, ehe wir uns wiedersehen. Ich werde dir nicht mehr helfen können.«
    »Mir helfen? Dann warst du …«
    »Ich war es, der den Dämon vertrieb, der von dem Mädchen Besitz ergriffen hatte«, sagte er. »Es war meine Macht, die du gespürt hast, Robert. Aber ich werde dir nicht mehr beistehen können, in Zukunft. Du hast jetzt nur noch dich. Dich und die Macht, die ich dir vererbt habe. Übe dich darin, Robert, und nutze sie gut.« Er schwieg, trat auf mich zu und hob die Hand, als wolle er mich berühren, tat es aber dann doch nicht. »Und verzeih mir, wenn du kannst«, sagte er, sehr leise und sehr traurig.
    Dann verschwand er.
    Aber ich stand noch lange da und starrte reglos auf die Stelle, an der er gestanden hatte. Eines Tages wirst du mich hassen, hatte er in seinem Brief geschrieben. Ich versuchte, mich dagegen zu wehren, aber ich konnte es nicht. Ich versuchte mir einzureden, dass er getan hatte, was er tun musste, dass er keine andere Wahl gehabt hatte, und ich wusste, dass es wahr war, aber alles, was ich in meinem Inneren fand, war die Erinnerung an die unschuldigen Menschen, die hatten sterben müssen, die geopfert worden waren, um seinen Plan zum Erfolg zu führen.
    Ich wollte es nicht.
    Ich wehrte mich mit aller Kraft dagegen, aber es war so, wie er es vorausgesagt hatte. Ich versuchte, ihm zu verzeihen, aber ich hasste ihn für das, was er hatte tun müssen. Und ich schwor, mich an denen zu rächen, die ihn zu dem gemacht hatten, was er geworden war. Die Welt war nicht groß genug für Wesen wie Yog-Sothoth und mich.
    Und ich würde nicht eher ruhen, bis einer von uns tot war.

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