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Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)
Autoren: Bernd Franzinger
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Interna auszuplaudern. Für solche Auskünfte müssen Sie schon den Weg über die Staatsanwaltschaft nehmen.«
    Sabrina seufzte. »Ja, das werden wir wohl tun müssen.«
    »Über persönliche Verfehlungen des Herrn Basler werde ich Ihnen allerdings gerne Auskunft geben.«
    »Das freut mich.«
    »Man soll ja bekanntlich nicht schlecht über Tote reden«, sagte Doris König-Meininger in den ausströmenden Rauch hinein. »Aber in diesem konkreten Fall sollten wir schon mal eine Ausnahme machen, finden Sie nicht auch?«
    »Doch, doch«, beeilte sich Sabrina, ihr beizupflichten. »Da bin ich ganz Ihrer Meinung.«
    »Das habe ich mir doch glatt gedacht«, sagte die Personalratsvorsitzende augenzwinkernd. Sie ging zum Fenster und öffnete es sperrangelweit. »Entschuldigen Sie bitte meine elende Qualmerei.«
    »Kein Problem«, erwiderte Sabrina Schauß, obwohl sie eine militante Nichtraucherin war. Aber sie wollte es sich unter keinen Umständen mit ihrer auskunftsfreudigen Informantin verscherzen.
    »Basler, dieser alte, geile Sack, stellte hier in unserer Bank für viele Frauen eine regelrechte Landplage dar. Immer diese anzüglichen Bemerkungen, zotigen Witze, sexistischen Anspielungen. Das hat uns Frauen unheimlich genervt. Vor allem bei Betriebsfesten oder -ausflügen, wenn er zu viel Alkohol getrunken hatte, war er so was von widerlich, kann ich Ihnen sagen.«
    Angeekelt schüttelte Doris König-Meininger den Kopf. »Bäh, das war so abstoßend! Wie überaus peinlich muss es wohl für seine Frau gewesen sein, wenn sie ihn sturzbesoffen irgendwo abholen musste. Ich hab sie so oft bedauert, aber anscheinend wollte sie sich nicht von diesem Kotzbrocken scheiden lassen.« Sie breitete ihre Arme aus. »Verstehe das, wer will. Ich hab es jedenfalls nicht verstanden.«
    »Sie kennen also nicht zufällig den Grund dafür, warum Frau Basler ihren Mann nicht verlassen hat?«
    Doris König-Meininger wiegte den Kopf hin und her. »Nee, das weiß ich leider nicht. Wir waren schließlich keine dicken Freundinnen. Eigentlich kenne ich sie nur vom Sehen.«
    »Ist es bei diesen Festen oder hier in der Bank auch zu sexuellen Übergriffen gekommen?«, wollte die junge Kommissarin wissen.
    Die Personalrätin nickte mit zusammengepressten Lippen. Sie inhalierte tief. »Ja, leider hat es die gegeben. Allerdings konnte diesem Schweinepriester nie etwas Gerichtsverwertbares nachgewiesen werden. Entweder hat man die Kolleginnen massiv unter Druck gesetzt oder ihnen großzügige Abfindungsangebote unterbreitet.«
    Die 60-Jährige sank förmlich in sich zusammen und schluckte hart. »Eine junge Kollegin hat sich wegen ihm sogar das Leben genommen. Margit war mein Patenkind, die Tochter meiner besten Freundin.«
    »Oh je, das tut mir leid.«
    Ein Ruck ging durch Doris König-Meiningers Körper und sie straffte sich. »Na ja, jetzt können die Frauen ja endlich aufatmen. Nun hat dieser Mistkerl seine gerechte Strafe erhalten. Die hat er wirklich mehr als verdient, das können Sie mir glauben.«
    Sie registrierte Sabrinas forschenden Blick. »Ja, ich weiß, dass ich mich durch diese Aussage verdächtig mache. Aber warum sollte ich lügen? Ich habe dieses Schwein gehasst, richtig gehasst.«
    Von der einen zur anderen Sekunde entspannte sich ihr verhärmtes Gesicht und ein Lächeln umspielte ihre Lippen. »Ich gebe sogar zu, dass ich mir bestimmt tausendmal vorgenommen habe, ihn umzubringen.«
    Doris König-Meininger tippte sich an die Stirn. »Aber eben nur hier drinnen. Um ihm tatsächlich etwas anzutun, war mir mein Leben dann aber doch zu schade.« Sie schüttelte energisch den Kopf. »Nee, wegen so einem Stück Dreck gehe ich doch nicht ins Gefängnis. Der Kerl hat mich schon genug Zeit und Energie gekostet.«
    »Trotzdem werden Sie verstehen, dass ich Sie nach Ihrem Alibi fragen muss«, sagte die Kriminalbeamtin.
    Die Personalratsvorsitzende der Pfalzbank drückte die Zigarette aus. »Natürlich verstehe ich das, Frau Schauß«, entgegnete sie. »Ich war gestern Abend ab 17 Uhr mit meinen Freundinnen zusammen. Zuerst waren wir walken und anschließend haben wir in Dansenberg in einem Biergarten zu Abend gegessen.«

4
    »Ach Gott, Wolfi, du bist ja immer noch ganz schief«, stieß Margot Tannenberg entsetzt aus, als ihr jüngster Sohn in gekrümmter Körperhaltung die elterliche Wohnküche betrat. »Ist denn dein Hexenschuss immer noch nicht besser?«
    »Nee, leider nicht wirklich«, kam es stöhnend zurück.
    Schwer atmend legte die alte Dame
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