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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel
Autoren: Colin Forbes
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Fluten. Dann kehrte Stille ein.

Epilog
    Im Büro am Park Crescent hatte sich Tweeds gesamtes Team versammelt. Nur Vanity wartete in Newmans am Bürgersteig vor der Eingangstür geparktem Auto.
    »Ich hatte eine lange Unterredung mit Vanity«, erklärte Tweed. »Sie sagte, es wäre ihr lieber, draußen zu warten. Eine sehr bescheidene junge Dame, finde ich. Außerdem ist sie wirklich eine Dame. Die ganze Geschichte, wie sie angeblich kreuz und quer durch die Staaten gezogen ist und sich einen reichen Mann nach dem anderen an Land gezogen hat, beruht auf reiner Erfindung. Das diente ihr nur zur Tarnung und verlieh ihr auch das nötige Charisma, um die Stelle als Molochs Assistentin ergattern zu können. Cord Dillon hat uns dabei nach Kräften unterstützt. Er war auch dafür verantwortlich, daß sie anscheinend keine hieb- und stichfeste Identität hatte. Cord und ich waren einhellig der Ansicht, sie so am besten schützen zu können.«
    »Sie schützen zu können?« fragte Paula verwundert.
    »Genau. Sie ist in Wahrheit eine der mutigsten Undercoveragentinnen, mit denen ich je zusammengearbeitet habe. Ihr Vater war Engländer, ihre Mutter Französin, und so kam sie auch zu ihrer Spionagetätigkeit in Paris. Ich habe sie mir ausgeliehen, weil sie in Amerika weitgehend unbekannt war. Bei ihr handelt es sich um ›Reibeisenstimme‹. Wie sie es fertigbekommt, ihre Stimme so zu verstellen, weiß ich selbst nicht so genau.«
    »Wollen Sie damit sagen«, sagte Monica in einem Tonfall, der höchstes Erstaunen verriet, »daß Sie sie bewußt in Molochs Unternehmen eingeschleust haben?«
    »Mit Cords Hilfe ist mir genau das gelungen. Deswegen habe ich sie auch jedesmal, wenn ich sie traf, so wenig wie möglich beachtet und durchblicken lassen, daß ich sie nicht sonderlich mag. Es geschah zu ihrer eigenen Sicherheit. Cord hat inoffiziell dafür gesorgt, daß uns Alvarez auch weiterhin zur Seite steht. Vanity warnte mich neben vielen anderen Dingen auch vor der Xenobiumbombe.«
    »Die nun hoffentlich nicht mehr existiert«, meinte Marler gedehnt.
    »Ganz recht. Sie sagten mir doch, Moloch habe einen mit einer Kette an seinem Handgelenk befestigten Aktenkoffer bei sich gehabt, als er an Bord des Sikorsky ging. Ich bin sicher, daß sich darin die Unterlagen zum Bau der Bombe befanden.«
    »Was ist mit Grenville?« wollte Paula wissen. »Warum war das Verteidigungsministerium im Hinblick auf seine Person so zurückhaltend?«
    »Mein Kontaktmann dort entschloß sich, doch noch den Mund aufzumachen. Grenville bekleidete den Rang eines Majors in der englischen Armee, wurde aber unehrenhaft entlassen, weil er große Geldsummen unterschlagen hatte. Die Armee hat ihre schmutzige Wäsche eben noch nie gern in aller Öffentlichkeit gewaschen.«
    »Und der geheimnisumwobene Maurice?« bohrte Paula weiter.
    »Nach außen hin hat er seinen Abschied genommen, sein Auftrag lautete jedoch, herauszufinden, was Moloch vorhat. Jetzt nimmt er seinen alten Job wieder auf.«
    »Er hat mich zum Essen eingeladen.«
    »Ich würde die Einladung annehmen«, riet Newman ihr lächelnd.
    »Ich werde darüber schlafen. Wie es wohl Mrs. Benyon gehen mag?«
    »Sie hat sich in Cheltenham schnell wieder eingelebt«, sagte Tweed. »Ich habe lange mit ihr telefoniert. Sie ist wieder in ihren alten Bridgeclub eingetreten und engagiert sich bei vielen Wohltätigkeitsvereinen, denen sie früher einmal angehört hat. Ich glaube, sie ist heilfroh, wieder in England zu sein.«
    »Damit ist die Angelegenheit dann wohl endgültig erledigt.« Butler meldete sich zum erstenmal zu Wort.
    »Nicht ganz. Vanity übergab mir eine Liste mit den Namen von Parlamentsmitgliedern und ähnlichen hohen Tieren dieses Landes, die alle Bestechungsgelder von Moloch angenommen haben. Es existiert auch noch eine Namensliste von Senatoren in den Staaten, die sogar mit noch größeren Summen geschmiert wurden. Ich habe sie an Cord weitergeleitet. All diese Leute werden bald einige sehr unangenehme Fragen beantworten müssen. Des weiteren hat Cord Beweise dafür gefunden, daß Joel Brand Molochs verschwundene Assistentinnen ermordet hat.«
    »Aber was geschieht denn jetzt mit der AMBECO?« erkundigte sich Newman.
    »Wie ich hörte, sind schon Schritte eingeleitet worden, um den gesamten Konzern zu entflechten. Vermutlich werden die einzelnen Sektoren an verschiedene Firmen verkauft, wobei allerdings keine einen allzu großen Brocken bekommt. Sowohl in Washington als auch in London hat man die
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