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Hexen-Horror

Hexen-Horror

Titel: Hexen-Horror
Autoren: Jason Dark
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Händen fest, und sie waren hineingeglitten in eine schon wilde Trance.
    So durchtrainiert Dennis auch war, es gab einen Punkt, an dem er nicht mehr konnte. Er war nicht mehr in der Lage, die Umgebung normal in sich aufzunehmen. Er wirbelte während des Laufs von einer Seite zur anderen und wunderte sich nur darüber, dass er trotz allem noch auf den Beinen blieb.
    »Ja, ja, ja«, hörte er die kreischenden Stimmen. »Du musst laufen, Söhnchen. So ist es richtig. Versuche es mit einer Flucht, aber du wirst es nicht schaffen...«
    Dennis hörte ihr Klatschen. Immer wieder prallten die Hände aufeinander. Sie versuchten, sich dem Rhythmus anzugleichen, und sie wollten, dass er noch mehr lief, noch kräftiger, noch schneller, ohne einen Meter voranzukommen.
    Sie klatschten, sie tanzten, sie hetzten ihn weiter. Dennis merkte, dass das Ende seiner Kräfte bald erreicht war. Er wollte aufhören, stoppen, und er hatte es sich fest vorgenommen. Sein Geist schrie danach, endlich Schluss zu machen, aber es war ihm nicht möglich. Er musste einfach weiterlaufen. Er schleuderte die Beine hoch, er bewegte hastig und heftig die Arme, er trampelte auf der Stelle. Er keuchte, er sah die Hexen nicht mehr, denn die Erschöpfung hatte für eine Beeinträchtigung seiner Sichtweise gesorgt.
    Und dann kam der Punkt, an dem alles vorbei war. Er hörte einen Schrei, ein Wort, bewegte danach noch mal seine Beine, bis sie von einem Augenblick zum anderen stillstanden.
    Da war nichts mehr.
    Vorbei und aus!
    Dennis blieb nicht stehen. Die Spanne war kaum messbar, in der er sich nicht mehr bewegte, aber er musste auch die Folgen tragen, denn plötzlich war die Kraft da, die an seinen Beinen zerrte.
    Der Junge schaffte es nicht mehr, sich auf den Füßen zu halten. Der Schlag erwischte ihn in Höhe der Kniekehlen. Er sank zusammen und wäre normalerweise hart auf den kalten Boden gefallen.
    Doch für einen Moment hatte er das Gefühl, fliegen zu können. Ihm wurde so leicht. Er trieb weg, und starke Hände schienen ihn in die Welt zu schleudern.
    Als er wieder klar denken konnte, lag er rücklings auf dem Boden und hatte sich nicht verletzt. Er hielt die Augen offen. Er schaute in die Höhe. Er hätte den blanken Sternenhimmel über München sehen müssen, aber etwas schob sich zwischen ihn und den Himmel.
    Es waren Gesichter. Fratzen. Aufgedunsene Haut. Schmale Lippen, funkelnde Augen. Wilde Blicke, und die Stimmen der alten Weiber. Jede sprach, aber er hörte sie nur mit einer Stimme sprechen, weil sie immer wieder den gleichen Satz wiederholten.
    »Jetzt gehörst du uns, Söhnchen. Jetzt gehörst du uns...«
    Normalerweise hätte ich keinen Parkplatz gefunden und in der Vorweihnachtszeit schon gar nicht, aber zum Glück hatte mich der Anruf eines Kollegen der Metropolitan Police erreicht, und so konnte ich meinen Wagen auf dem Hof des Reviers parken.
    Ich war nicht allein gefahren, sondern hatte Suko mitgenommen. Eigentlich hatten wir Feierabend machen wollen. Wir waren auch schon auf dem Weg zur Tür gewesen, da hatte Glenda Perkins den Anruf entgegengenommen und mir mit einem mokanten Lächeln den Hörer gereicht, da ich einen Schritt vor Suko ging. Man sollte es eben nicht zu eilig haben, aus dem Büro zu kommen.
    Der Kollege war ziemlich aufgeregt. Er sprach von einer Frau, die vor dem Durchdrehen stand und auch durchgedreht hatte. Sie schrie immer wieder davon, dass sie eine Hexe wäre, und wollte sich partout nicht anfassen lassen.
    Die Kollegen hatte es trotzdem geschafft und sie aus der Abteilung eines Kaufhauses entfernt, in der sie durchgedreht war. Zwei Weihnachtsbäume waren umgefallen, einen Tisch hatte sie fast leer geräumt und sich dann auf der Toilette eingeschlossen, wo ihre Schreie das Personal in Angst und Schrecken versetzt hatten.
    Die Kollegen hatte ja im Laufe der Zeit gelernt, an wen sie sich wenden mussten oder konnten, wenn sie mit ihrem Latein am Ende waren. Da die Person immer wieder von einer Hexenmacht geschrien hatte, waren wir alarmiert worden.
    Uns sehr zu beeilen, hatten wir nicht nötig gehabt. Die Frau war unter Kontrolle gebracht worden, was immer man darunter auch zu verstehen hatte.
    Es war ein klarer, kalter Dezembertag, als wir den Hof überquerten, auf dem einige Streifenwagen standen und darauf warteten, in Bewegung gesetzt zu werden. Momentan war es ruhig, aber das konnte sich in einer Stadt wie London schnell ändern.
    Um das Revier herum brandete der Verkehr, doch an der Rückseite herrschte
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