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Hexen-Horror

Hexen-Horror

Titel: Hexen-Horror
Autoren: Jason Dark
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Ruhe. Aus den Seitenfenstern der Station drang das weiche Licht bis auf den Boden. Hinter einem Fenster sahen wir den Umriss eines kleinen künstlichen Tannenbaums, der mit bunten elektrischen Kerzen geschmückt war. Für mich war es immer wieder ein kitschiges Bild, wenn ich das sah. Aber wem es Spaß machte, der sollte sich ruhig so ein Ding in das Fenster stellen. Es fraß ja kein Brot.
    Es gab auch einen Eingang an der Seite. Als wir ihn ausprobierten, stellten wir fest, dass er verschlossen war. So mussten wir um den Bau herum und auf die Straße gehen, wo sich der Haupteingang befand und die Fenster auch breiter waren.
    Vor der alten ausgetretenen Steintreppe stand ein uniformierter Kollege und diskutierte mit zwei wild aussehenden Punkern, die den Kollegen beschimpften.
    Es waren ziemlich wüste Wortschöpfungen dabei, aber der Bobby sagte keinen Ton. Er stand wie eine Eins, die Hände auf dem Rücken, und gab sich lässig.
    Wahrscheinlich hätte er die beiden Typen festgenommen, wenn sie nicht so betrunken gewesen wären, denn sie schafften es kaum, sich auf den Beinen zu halten. Gegenseitig mussten sie sich abstützen. Ein Tick mit dem ausgestreckten Zeigefinger hätte gereicht, um sie flachzulegen.
    Als wir in ihr Blickfeld gerieten, wollten sie ebenfalls mit uns anfangen, obwohl wir keine Uniform trugen. Wir hatten noch nicht reagiert, als der Kollege eingriff.
    »Gehen Sie bitte weiter und lassen Sie sich nicht provozieren.«
    Suko zeigte ihm seinen Ausweis. »Wir sind verabredet«, erklärte er.
    »Pardon, Sir! Sie kennen den Weg?«
    »Wir werden ihn finden.«
    »Gut.«
    Die beiden Punker hatten keine Lust mehr, weiterhin zu toben. Ineinander gehakt zogen sie davon und boten eigentlich ein lustiges Bild. Denn der eine hatte grüne, und der andere Typ hatte rote Haare. Bekleidet waren sie wie im Sommer. Aber das war nicht meine Sache, wenn sie sich den Hintern abfroren.
    Hinter der alten Schwingtür des Eingangs drang uns eine bullige Wärme entgegen. Sie schlug uns wie eine dicke Matte entgegen. Da hatte ich doch lieber die wunderschöne Kälte draußen als dieses ungesunde, warme und muffige Gemisch...
    »Und, John? Was hältst du von der Sache? Jetzt, nachdem eine Stunde nach dem Anruf vergangen ist?«
    Ich zuckte die Achseln und schaute auf die viereckigen Deckenleuchten, die Gitter als Schutz bekommen hatten. Manche Typen randalierten eben, und da konnten die Wände auch etwas erzählen. Sie waren nicht nur verschmiert, sondern zeigten an einigen Stellen auch tiefe Macken.
    »Das kann ich dir nicht sagen. Ich kann mir auch vorstellen, dass es nur heiße Luft ist.«
    »Eben.«
    Ich grinste meinen Freund von der Seite her an. »Käme dir ganz gelegen, wie?«
    »Wenn ich ehrlich sein soll, ja.«
    »Dann drück uns die Daumen. Ich hatte nämlich vor, mir ein Bierchen zu trinken.«
    »Säufer.«
    »Das bleibt in deiner Gegenwart nicht aus.«
    Wir stoppten unsere Frotzelei, weil wir den tristen Revierflur hinter uns gelassen hatten und vor der offenen Tür standen, hinter der das Herz des Reviers lag.
    Computer, Schreibtische, Telefone, eine Verhörecke. Kollegen, die telefonierten, der übliche Alltag, angefüllt mit Arbeit. Es gab auch eine Holztheke, an der die Menschen sich anmeldeten, wenn sie das Revier betreten hatten, und wir konnten durch recht große Fenster gegenüber auf die andere Seite der Straße schauen, wo der Verkehr ablief, aber auf Grund der schalldämpfenden Scheiben nichts zu hören war, so dass die Szene aussah wie ein Stummfilm.
    Man hatte uns bereits gesehen. Nur ein Mann nahm direkt von uns Kenntnis. Er war groß, kräftig, und sein Haar war so schwarz wie das Gefieder eines Raben. Das musste Kollege Roselli sein, der uns angerufen hatte.
    Je näher er kam, um so breiter wurde sein Lächeln. Schließlich blieb er stehen und schüttelte uns abwechselnd die Hand. »Ich bin Gino Roselli. Toll, dass Sie so schnell gekommen sind.«
    Auch wir stellten uns vor, und Suko meinte lächelnd: »Man hilft sich ja gern aus.«
    »Das meine ich doch.« Er zuckte mit den Schultern. »Manchmal haben wir wirklich Probleme, die wir allein nicht lösen können. Oder auch nicht wollen«, fügte er noch hinzu. »In dieser Zeit sind wir mit Kleinkram überlastet. London ist voll von Menschen, da gibt es immer wieder Ärger, der geschlichtet werden muss. Aber das ist ja nicht Ihr Problem. Sie sind wegen der Frau gekommen.«
    »Wie heißt sie denn?«, erkundigte ich mich.
    »Mona.«
    »Und
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