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Hexen-Horror

Hexen-Horror

Titel: Hexen-Horror
Autoren: Jason Dark
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trugen ihre dunklen Mäntel oder Kutten. Sie standen wie böse Gestalten, die aus der Erde gewachsen waren, um die Welt der Menschen unter Kontrolle zu bekommen. Obwohl sie sich außerhalb des Streulichts der Laterne aufhielten, sahen ihre Gesichter wie dicke blasse Flecken aus. Die Arme hatten sie an ihre Körper gedrückt und die Hände in die Taschen der Kutten geschoben. Lippen waren innerhalb der bleichen Haut kaum zu sehen. Sie wirkten wie verkniffene Striche in den Gesichtern. Unterschiedlich helle Schatten malten sich auf den Gesichtern ab, aber eines hatten sie gemein. Es war das eisige Funkeln der Augen, dem Dennis nicht entwischen konnte.
    Der erste Schock war vorbei. Das Gefühl, in eine Falle gelaufen zu sein, machte ihn nicht mehr fertig. Er stand auf dem Fleck und schaute sie an.
    Die sieben alten Weiber blieben stumm. Aber ihre Gesichter sagten ihm genug. Das Lächeln auf den krummen Lippen machte ihm klar, dass sie ihr Ziel erreicht hatten, wie auch die Alte hinter ihm.
    Er hörte ihre Stimme, die er nie mehr in seinem Leben vergessen würde. Weil sie so hoch, so schrill, trotzdem irgendwie alt klang und auch so hämisch.
    »Wir haben ihn, meine Lieben. Wir haben ihn gefunden. Ich weiß genau, dass er der Richtige ist. Er gehört uns. Die Suche hat ein Ende. Jetzt können wir ihn unser Zeichen aufbrennen. Er wird uns nicht entwischen. Das Kind ist da, meine Lieben!«
    Zum ersten Mal bewegten sich die alten Weiber. Die Körper unter den Kutten zuckten. Die Köpfe bewegten sich. Die Frauen schauten sich gegenseitig an. Der Triumph war in ihren Augen abzulesen, und plötzlich streckten sie sich gegenseitig die Arme entgegen, um sich einzuhaken. Im nächsten Moment fingen sie an zu tanzen. Zuerst langsam und verhalten, aber Sekunden später schon wurde es ein wilder Tanz, den Dennis als einen Hexentanz ansah. Zwei Frauen tanzten immer zusammen. Sie hüpften mit grotesk anmutenden Bewegungen auf und nieder, schaukelten dabei, lachten leise, kicherten und bewegten ihre Köpfe im Rhythmus der Schritte.
    Dennis verstand die Welt nicht mehr. Er sah in der Kälte und auf dem leeren Platz einem Hexentanz zu, und irgendwo wusste er auch, dass dieser Tanz ihm galt.
    Ja, sie tanzten seinetwegen. Sie freuten sich darüber, dass sie ihn endlich hatten.
    Genau der Gedanke setzte in seinem Kopf etwas in Bewegung, auf das er schon lange gehofft hatte. Dennis hatte sich bisher immer in der Defensive befunden. Die Furcht hatte all seine Gedanken überschattet, aber davon wollte er weg.
    Die Lösung hieß Flucht!
    Keine Sekunde länger wollte er bei diesen wilden Weibern bleiben. Sie hielten ihn nicht gefangen, keine Hände packten ihn mehr an, aber er wollte weg.
    Dennis warf sich zur Seite. Er war Sportler, er war gut durchtrainiert. Bei diesen Voraussetzungen musste es ihm einfach gelingen, den alten Weibern zu entkommen.
    Er rannte los!
    Zugleich hörte er in seiner Nähe das scharfe Lachen. Die erste Hexe hatte es aufgestoßen. In das Lachen hinein vernahm er auch die schrille Stimme, die etwas schrie, was er nicht verstand. Fremde Begriffe erreichten seine Ohren. Sie gellten hinein, sie waren wie ein böser Zauber oder Fluch, der ihn erreichte.
    Dennis rannte!
    Aber Dennis kam nicht von der Stelle!
    Es war der reine Wahnsinn. Es war ihm unbegreiflich. Er kam einfach nicht weg. Er trat auf der Stelle, so sehr er sich auch bemühte. Er schlug mit den Armen um sich. Er schleuderte die Beine vor und zurück und wunderte sich darüber, dass er noch nicht zu Boden gefallen war.
    Für ihn war es der reine Horror. Das Grauen hatte brutal zugeschlagen, und er steckte in einer verdammten Falle. Es gab kein Entrinnen mehr aus dieser Lage. Er lief auf der Stelle, als wäre der Boden zu einem Laufband geworden.
    Und während seine Füße immer in einer bestimmten Zeitspanne und mit den typischen harten Geräuschen auf den Steinboden schlugen, hörte er das Lachen der Weiber.
    Es war ein widerliches Kichern, ein schrilles Lachen, und es machte ihnen einen wahnsinnigen Spaß, ihn bei seinen verzweifelten Bemühungen zuzuschauen.
    Der Stoß bei jedem Auftreten erreichte wie ein Echo sein Gehirn. Er fluchte innerlich. Er bemühte sich, die schnellen Bewegungen zu stoppen, doch er konnte seinen Körper nicht mehr kontrollieren. Die anderen hatten die Macht über ihn bekommen, und so würde er auf der Stelle weiterlaufen bis zur endgültigen Erschöpfung.
    Die alten Hexen hatten ihren Spaß. Sie umtanzten ihn. Sie hielten sich an den
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