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Hexen-Horror

Hexen-Horror

Titel: Hexen-Horror
Autoren: Jason Dark
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dunkles Blei. »Packen wir’s, meine Herren...«
    Ich setzte mich wieder auf die Rückbank. Ich dachte an die Alte auf dem Weihnachtsmarkt und erinnerte mich wieder daran, welcher Hass mir entgegengeströmt war. Das wieder brachte mich gedanklich zu dem verschwundenen Jungen. Ich wusste nicht, was diese Frauen oder Hexen mit ihm vorhatten, ich hoffte nur, dass sie ihm noch nichts angetan hatten und er noch am Leben war.
    ***
    Dennis Hirmer war wieder allein. Und er hatte Angst. Eine tief in ihm festsitzende Furcht, der er nicht mehr Herr werden konnte. Der letzte Besuch dieser Barbara hatte ihn völlig verstört, denn endlich hatte die Frau ihr wahres Gesicht gezeigt. Er wusste jetzt, dass er kein Spielball der alten Frauen mehr war, sondern ein Opfer. Sie hatten sich ihn bewusst ausgesucht, um durch ihn der Hölle oder dem Teufel näher zu kommen. Der Gedanke verursachte bei ihm eine Gänsehaut, die einfach nicht von seinem Rücken weichen wollte.
    Barbara hatte ihr wahres Gesicht gezeigt. Sie war noch menschlich vom Aussehen her geblieben, aber im Innern musste etwas passiert sein. Er brauchte nur an seine linke Wange zu denken, die noch immer schmerzte. Bisher hatte er sich nicht getraut, in den Spiegel zu schauen, das aber wollte er jetzt nachholen, und er machte sich dabei auf einiges gefasst. Er schlich dem kleinen Bad entgegen, öffnete die Tür und schaltete das Licht ein. Dennis konnte sich einfach nicht übersehen. Sobald er die Tür öffnete, musste er auf den Spiegel schauen. Er sah sein Gesicht – und hatte Mühe, einen Schrei zu unterdrücken.
    Sein Gesicht sah schlimm aus! Entstellt durch eine rosig schimmernde Wunde, die der Schlag der Alten bei ihm hinterlassen hatte. Er war in den folgenden Sekunden nicht fähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Er sah sich im Spiegel und zitterte wie Laub, das vom Wind erfasst wurde. Seine Augen brannten, und als er langsam die Hand hob, um die Wunde zu berühren, da zitterten die Finger ebenfalls. Kalt und heiß rannen die Schauer über seinen Rücken hinweg. Es dauerte wirklich lange, bis er wieder in der Lage war, einen klaren Gedanken zu fassen und fast schon normal in den Spiegel zu schauen.
    Der Schlag hatte die Haut eingerissen. Eine Berührung mit der Hand nur, und dann dies.
    Dennis hatte seine Probleme, damit zurechtzukommen. Er dachte über viele Dinge nach. Sie wischten durch seinen Kopf, doch er bekam sie nicht in die Reihe.
    Immer dann, wenn er mit dem Finger gegen die Wunde fasste, zuckte er zusammen. Seine Kehle verengte sich. Er hatte Mühe, Luft zu holen. Er spürte die Stiche im Kopf, und er merkte auch, dass sich eine Frage aufbaute, die alles andere immer mehr verdrängte.
    Warum? Warum, zum Teufel, war gerade ihm das passiert? Warum hatten die alten Weiber ihn geholt? Sie schienen sogar auf ihn gewartet zu haben. Sie hätten sich auch jeden anderen Jungen in seinem Alter holen können, aber nein, es musste er sein.
    Dennis verstand die Welt nicht mehr. Er hatte seine Gefangenschaft nie für einen Gag oder Spaß gehalten, sonst hätten sie ihn nicht geholt. Nun aber hatte er noch einen weiteren Schuss bekommen, und er konnte sich vorstellen, dass er bald sein Leben aushauchen würde. Das waren keine leeren Drohungen, das stimmte, das entsprach alles den Tatsachen. Er war derjenige, um den es ging.
    Und warum war seine Haut aufgerissen, als die Alte nur einmal zugeschlagen hatte? Das war für ihn ein Rätsel. So etwas wollte ihm nicht in den Kopf. Plötzlich war die Haut aufgerissen worden. Nur durch die Berührung mit der Hand.
    Bei einem normalen Menschen wäre so etwas nicht möglich gewesen, und es blieb für Dennis nur die Schlussfolgerung, dass die Person nicht mehr normal war und sich verändert hatte. Sie war zu einer Gestalt des Grauens geworden. Ihre Berührungen konnten einen Menschen verletzen oder sogar töten.
    Grauenvoll...
    Dennis zog sich wieder zurück. Den Kopf gefüllt mit Problemen, denn eine Lösung hatte er noch nicht gefunden. Das war alles so schrecklich. Er allein war es und kein anderer Junge. Ausgerechnet ihn hatten sie gesucht und letztendlich auch gefunden, und sie würden ihn nicht mehr aus den Klauen lassen, bis zum bitteren und grausamen Ende.
    Was sie draußen trieben, wusste er nicht. Sicherlich bereiteten sie einiges vor, um zu einem großen Finale zu gelangen. Sie hatten so etwas wie einen Scheiterhaufen errichtet, und Dennis dachte daran, dass in früheren Zeiten Hexen auf den Scheiterhaufen gestellt
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