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Hexen-Horror

Hexen-Horror

Titel: Hexen-Horror
Autoren: Jason Dark
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worden waren, um sie zu verbrennen. Das hatte er mal gelesen, und jetzt war es umgekehrt. Jetzt sollte wahrscheinlich er verbrennen.
    Der Junge wusste nicht, was er tun sollte. Wie ein Fremder schlich er durch den Wagen. Er lauschte dem Klopfen des eigenen Herzens. Es schlug so laut wie nie. Der Druck an der Stirn nahm auch zu, und natürlich kam ihm der Gedanke an Flucht.
    Wenn es noch eine Chance für ihn gab, dann musste er sie jetzt nutzen. Ansonsten war es zu spät für ihn, und so schlich er auf leisen Sohlen zur Tür hin, obwohl ihn niemand hören konnte.
    Die Fenster waren noch immer von außen abgedichtet. Durch die schmalen Spalte konnte er nicht viel sehen. Wenn er etwas erkennen wollte, dann musste er die Tür öffnen.
    Was normalerweise kein Problem für ihn war, das brachte jetzt Probleme mit. Hielten sie den Wagen und die Tür unter Beobachtung? Es war möglich. Aber vielleicht auch nicht.
    Er zog die Tür vorsichtig auf. Die Befürchtung, dass Barbara von außen abgeschlossen haben könnte, bewahrheitete sich nicht. Er konnte sie öffnen.
    Nur spaltbreit, nicht weiter öffnete der Junge die Tür. Er konnte einen Blick nach draußen werfen und stellte fest, dass die Dunkelheit das Tageslicht vertrieben hatte. Es war aber nicht stockfinster. Noch gelang es ihm, einen Blick über den Platz zwischen den aufgestellten Wohnwagen zu werfen, und dort sah er, dass sich die Frauen bewegten. Keine von ihnen war geflohen. Sie alle waren noch vorhanden, und sie huschten hin und her wie dunkle Gespenster.
    Er blieb stehen. Jetzt schon rauszugehen, das brachte nichts. Er musste sich erst mit der Umgebung besser vertraut machen, und er suchte auch nach einem Fluchtweg.
    Wichtig war der Wald. Im Sommer dichter, aber auch jetzt im Winter würde er ihm Schutz geben. Hinzu kam noch die Dunkelheit, die sich wie ein Vorhang zugezogen hatte, und da konnte er schon etwas machen. Nur auf die alten Weiber musste er Acht geben. Vielleicht hatten sie Katzenaugen, die im Dunkeln sahen.
    Den viereckigen Scheiterhaufen sah er ebenfalls, und über seinen Rücken rann ein kalter Schauer. Er wollte sich nicht vorstellen, was passierte, wenn jemand das Holz anzündete und ein Körper darauf lag, wie sein Körper, zum Beispiel.
    Dennis wollte in den Wald. Auf keinen Fall durfte er den Platz überqueren. Er musste in Deckung des Wagens bleiben und um ihn herumgehen.
    Dennis schob sich nach draußen. Es klappte. Niemand nahm von dem Fahrzeug Notiz. Die alten Weiber fühlten sich sicher, sie waren beschäftigt, sie steckten sicherlich voller Vorfreude, aber die wollte ihnen Dennis nehmen.
    Er ließ auch die drei Stufen der kleinen Treppe hinter sich und duckte sich dann vor dem Wagen zusammen. So bot er so gut wie kein Ziel. Die Schmerzen in seinem Gesicht hatte er vergessen, denn das, was vor ihm lag, war wichtiger.
    Dennis legte sich flach auf den Bauch. Er spürte sofort die kalte Erde und drehte den Kopf nach rechts. Er hatte sich schon einen Plan geschaffen, den er durchziehen würde. Unter dem Wohnwagen her auf die andere Seite kriechen und dann versuchen, weiter zu robben.
    Es war nicht so einfach, weil der Wohnwagen nicht eben so hoch stand. Dennis musste sich schon fest gegen den Boden pressen und sich dünn machen.
    Aber ein Junge wie er, der viel Sport trieb und sich bewegen konnte, hatte da die besten Chancen.
    Und so kam er weiter. Er robbte wie ein Rekrut in der Ausbildung. Es ging nicht immer so glatt vor, und er musste auch die Zähne zusammenbeißen. Aber es klappte. Er blieb nirgendwo hängen, und Verfolger gab es ebenfalls nicht.
    Ungesehen, so hoffte er, erreichte Dennis die andere Seite des Wohnwagens. Vorsichtig streckte er seinen Kopf unter der Deckung nach vom und warf einen ersten Blick in die Runde, soweit dies möglich war.
    Wenn man so wollte, befand er sich jetzt außerhalb des Kreises. Der Blick glitt nach vom und erwischte diesmal nicht einen Scheiterhaufen oder die alten Frauen, die umherliefen, sondern den Waldrand. Er hob sich wie eine noch dunklere Grenze von der übrigen Umgebung ab. Der Wagen hatte einen für seine Flucht perfekten Standort.
    Zum ersten Mal seit langem huschte ein Lächeln über sein Gesicht hinweg. Die Augen glänzten, er sah wieder Land und schob sich auch mit dem Rest des Körpers unter dem Wagen hervor.
    Aufstehen, wegrennen!
    An etwas anderes dachte er nicht. Er war auch nicht mehr so vorsichtig. Der nahe Waldrand zog ihm magnetisch an. Mit der schnellen Bewegung kam er wieder auf
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