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Heute Und in Ewigkeit

Titel: Heute Und in Ewigkeit
Autoren: Randy Susan Meyers
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hatte diese verkrampfte Nervosität abgelegt.
    »Gut, dann macht er sich wenigstens nützlich«, entgegnete ich gelassen. Ich hatte Merry nie von den fünfzehntausend Dollar erzählt. Sie hatte mir gesagt, dass er ihre Ausbildung finanzierte und Möbel für sie machte, aber nichts davon bewegte mich dazu, ihn treffen zu wollen, kein bisschen. Der einzige Unterschied zu früher war der, dass es mir endlich egal war, wenn Merry ihn gern treffen wollte. »Mal sehen, was wir hier haben.«
    Ich setzte mich neben die Kisten auf den Boden und suchte nach der Schachtel, die Onkel Hal auf meine Bitte hin eigens für mich beschriftet hatte. »Hier. Das ist für dich. Alles Gute zum Geburtstag.«
    Ich sah zu, wie Merry das Klebeband aufschlitzte, das Onkel Hal so sorgsam angebracht hatte. Sie nahm eine Schicht zerknülltes Zeitungspapier aus der Schachtel und brachte dann ein schwarzes Onyxkästchen mit Perlmuttintarsien zum Vorschein. Sie blickte auf, das Kästchen in der Hand, und Tränen traten ihr in die Augen.
    »Fang noch nicht an zu weinen«, sagte ich. »Du musst noch mehr auspacken.«
    »Hilf mir.«
    Ich rutschte hinüber, griff in die Kiste, holte ein weiteres in Zeitungspapier gewickeltes Objekt heraus und war überrascht von dem Gewicht, das ich ganz vergessen hatte. Ich streichelte den Stein unter dem Papier, so glatt und kalt wie eh und je. »Ich habe das Kästchen, das du mir geschenkt hast, auf meiner Kommode stehen«, sagte ich. »Ich dachte, die übrigen teilen wir uns.«
    »Weißt du noch, wie wir immer damit gespielt haben?« Merry packte das nächste Kästchen aus und drückte es an ihre Wange. Dieses hatte eine kreisförmige, feine Silberverzierung.
    »Mama hat das Spielen genannt. In Wahrheit haben wir die Kästchen für sie geputzt.«
    »Trotzdem war es schön.« Merry blickte verträumt drein und erinnerte sich an Dinge, die ich nicht für möglich hielt. »Vor allem im Sommer haben sie sich gut angefühlt. Weißt du noch, wie wir damit über unsere Arme gerieben und sie als unsere Kühlsteine bezeichnet haben?«
    »Hinterher waren wir immer furchtbar schmutzig. Von dem ganzen Staub.« Lauter kleine Schmutzkügelchen hatten unsere Körper bedeckt, sogar zwischen den Zehen.
    »Mama hat uns direkt danach in die Badewanne gesteckt.« Merry streckte die Beine aus und ließ eine Hand auf einer Kiste ruhen.
    »Dann hat sie uns die Arme und die Brust mit Alkohol eingerieben.«
    »Nein, das hat sie gemacht, ehe wir ins Bett gegangen sind«, sagte Merry.
    »Nein, nach dem Baden, wenn wir vom Wasser ganz heiß waren.«
    »Danach hat sie uns mit Puder eingestaubt.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Du liegst völlig falsch.«
    Merry kniete sich hin und klopfte sich den Staub von den Händen. »Weißt du, ich könnte auch recht haben.«
    »Das könntest du«, sagte ich. »Aber das glaube ich nicht.«
    Merry lachte und griff nach dem nächsten Karton. »Weißt du, was da drin ist?«
    »Der Rest ist eine einzige große Überraschung«, antwortete ich. »Ich habe Tante Cilla gesagt, dass wir alles von Mama haben wollen. Dass ich ihre Sachen mit nach Hause nehmen würde. Für dich und für mich. Ich glaube, wir sind jetzt bereit dafür, und es ist an der Zeit.«

Danksagun g
    Ehe ich jenen danke, die mir bei diesem Buch geholfen haben, möchte ich sagen: Ich wünschte, diese Geschichte wäre Science Fiction und nicht an die Wirklichkeit angelehnt. Zehn Jahre lang habe ich mit Männern gearbeitet, die wie Merrys und Lulus Vater ihre Familien zerstört haben – Männer, die keine Ungeheuer waren, aber Ungeheuerliches getan haben. Dieses Buch ist für ihre Kinder, die oft unbemerkt leiden, und für all die großartigen Männer und Frauen, die ihr Leben der Aufgabe widmen, diesen Kindern zu helfen. Ihr könnt nie wissen, wem ihr das Leben gerettet habt. Ich danke der Federation of Jewish Philantropies, Doris Bedell und Camp Mikan für das Geschenk der Kindheit.
    Ich danke Stéphanie Abou, meiner meisterhaften Agentin, die mir alles gegeben hat, was ich brauchte, inklusive Freude, Weisheit und Freundschaft, und ich danke Foundry Literary + Media, die mir das Gefühl gegeben haben, als etwas Besonderes umsorgt zu werden. Ich danke allen bei St. Martin's Press für ihre Unterstützung und Freundlichkeit, und für ein Geschenk namens Hilary Rubin Teeman, die außerordentlich einfühlsame Lektorin, die so klug ist wie eine ganze Uni und deren Urteil ich sehr schätze. Dem Team, das für Gestaltung und Herstellung zuständig ist,
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