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Heute Nacht brauche ich Liebe

Heute Nacht brauche ich Liebe

Titel: Heute Nacht brauche ich Liebe
Autoren: Donna Carlisle
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Drachen? Das ist eine erquickliche Rolle.”
    „Das hast du dir selbst zuzuschreiben", bemerkte Red nicht ohne eine gewisse Befriedigung.
    Maudie kam mit zwei Tellern voll Hamburgern und fettigen Pommes Frites, garniert mit Salaten, aus der Küche. Wortlos schob Joan ihr leeres Glas über die Theke, worauf Maudie es sofort wieder füllte.
    „Verdünn es mit Wasser”, rief Red ihr hinterher, „Der Whiskey scheint die Lady zu reizen.”
    „Du hast mich noch nicht gereizt erlebt”, warnte Joan ihn.
    Lachend griff er nach seinem Glas. „Das soll wohl ein Scherz sein. Über dieses Thema könnte ich ein Buch schreiben."
    Lustlos stocherte Joan mit der Gabel auf ihrem Teller herum. Natürlich bestanden die Hamburger hier nicht aus Rindfleisch, sondern es waren flache Frikadellen aus Karibufleisch. Aber die Leute nannten sie nun einmal so, weil sie wie ein Hamburger aussahen. Nur ganz selten aß sie einen, sie schmeckten ihr einfach nicht. Aber in diesem Fall war es wohl besser, etwas zu sich zu nehmen. Red hatte :recht. Es konnte eine Weile dauern, bis sie wieder eine warme Mahlzeit bekam. Mit einem oder zwei Whiskey konnte sie ja den Geschmack herunterspülen.
    „Wenn ich wieder zu Hause in Washington bin, werde ich mir als erstes im Georgetown Hotel ein Zimmer nehmen und mir das größte und saftigste Steak, das auf der Speisekarte zu finden ist, bestellen", bemerkte sie nach einer Weile.
    „Bestell eines für mich mit, Baby”, entgegnete Red beiläufig, während er erneut in seinen Hamburger biss.
    Auch wenn seine Bemerkung belanglos war, versetzte sie ihr einen Stich. Wie oft hatte sie in den letzten zwei Jahren immer wieder dieses Bild vor Augen gehabt: ein elegantes, modernes Hotelzimmer, ein großes Bett mit weichen Kissen, ein volles Tablett, das der Zimmerkellner gerade gebracht hatte - und Red. In den letzten Tagen, als ihre Abreise immer näher rückte, hatte sie häufiger davon geträumt. Nur Red war nicht dabei leider.
    „In Washington wird es jetzt Frühling sein”, riss er sie aus ihren Gedanken. „Die Kirschbäume werden blühen.”
    Joan unterdrückte die Gefühle, die sie zu überwältigen drohten. Es war töricht, einen Mann zu vermissen, noch ehe er fort war. „Erst in einem Monat. Im März kann es manchmal noch ziemlich kalt sein.”
    „Wahrscheinlich. Es ist lange her, seit ich das letzte Mal so weit im Süden war. Ich habe es vergessen. Willst du immer noch nach Hawaii fliegen?«
    Das war noch einer ihrer Wunschträume während der letzten zwei Jahre in Alaska gewesen: Strahlender Sonnenschein, lange, weiße Sandstrände, der Geruch von Kokosöl, Reds nackte Beine neben ihren auf dem Strandlaken... Das hätten ihre Flitterwochen werden sollen.
    „Ja”, antwortete sie und griff entschlossen nach ihrem Hamburger. „Ich habe noch einige Wochen Urlaub. Sobald ich mich in der Zentrale zurückgemeldet habe und mit der Auswertung der Testergebnisse fertig bin, geht es ab in den Pazifik.”
    Joan spürte seinen Blick auf sich. Ob er dasselbe denkt wie ich, fragte sie sich. Da sie nicht wusste, wie sie reagieren würde, wenn sich in seinen Augen die gleichen traurigen Erinnerungen widerspiegelten, oder schlimmer noch, wenn sie überhaupt keine Gefühlsregung sah, hielt sie den Blick gesenkt.
    „Dabei fällt mir ein, dass du dir eine völlig neue Garderobe wirst kaufen müssen”, fuhr Red nach einer Weile fort.
    Joan wusste genau, dass er das nicht gedacht hatte, doch in gewisser Weise war sie ihm für diese Lüge dankbar. Sie schob ihren Teller von sich.
    „Wenn ich das noch einen Augenblick länger riechen muss, wird mir übel. Maudie, haben sie ein Stück Kuchen?”
    „Heute leider nicht. Ich habe auch nur zwei Hände.” Sie trat an die Theke, um Joans Teller abzuräumen, von dem Red noch schnell die übriggebliebenen Pommes Frites aß. „Wenn Sie Kuchen wünschen, dann schicken Sie mir dieses nichtsnutzige Mädchen vorbei, damit es mir beim Backen hilft.”
    „Della?"
    „Sie ist spät dran.”
    „Ich bezweifle, dass sie heute überhaupt kommt. Wir haben Sturmwarnung erhalten.”
    „Glauben Sie, das wüsste ich nicht?” Maudie schnaubte verächtlich. „Bestimmt treibt sie sich wieder mit irgendeinem Kerl herum, anstatt sich hier ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Es ist noch etwas Bananenbrot von gestern übrig. Etwas anderes habe ich nicht.”
    „Bananen? Woher haben sie Bananen?”
    Maudie sah Joan an, als sei sie geistesgestört. „Aus einer Backmischung natürlich,
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