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Heute Nacht brauche ich Liebe

Heute Nacht brauche ich Liebe

Titel: Heute Nacht brauche ich Liebe
Autoren: Donna Carlisle
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getrocknet und kleingeschnitten. Möchten sie ein Stück oder nicht?”
    Joan bemühte sich, vor Abscheu nicht das Gesicht zu verziehen. „Klingt verlockend, aber trotzdem nein. Danke.”
    „Was sagt der letzte Wetterbericht?” erkundigte sich Red zwischen zwei Bissen.
    „Der Sturm scheint stärker zu werden als erwartet”, antwortete Joan.
    „Little Falls meldet bereits starke Sturmböen und der Highway Nummer zwölf wurde gesperrt. Während der letzten Stunde sind dort vierzig Zentimeter Schnee gefallen.” Sie wandte sich wieder Maudie zu. „Wie sieht es mit ihren Vorräten aus?” „Red hat heute morgen eine neue Lieferung mitgebracht. Es ist genügend vorhanden.”
    „Das werden wir wahrscheinlich brauchen können.”
    „Irgendwie muss ich ja auch auf meine Kosten kommen”, entgegnete Maudie. „Wenn Sie dafür bezahlen, bekommen Sie, was Sie wollen.”
    „Zu Wucherpreisen", murmelte Joan vor sich hin.
    Doch Maudies hellhörigen Ohren entging diese Bemerkung nicht. „Wenn Ihnen das nicht passt, müssen Sie nichts kaufen”, entgegnete sie kategorisch.
    Zur Entschuldigung rang Joan sich ein Lächeln ab. „Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich im Vorratsraum einmal umsehe?” Argwöhnisch blickte die Inhaberin sie an. „Wozu?”
    „Um zu sehen, was Sie haben. Woher soll ich sonst wissen, was ich kaufen kann?”
    Maudie blieb skeptisch: „Red wird Ihnen alles zeigen”, entschied sie schließlich widerwillig. „Er weiß, wo alles lagert.”
    „Glauben Sie, ich will Ihnen etwas stehlen?”
    „Red wird mitgehen”, wiederholte sie hartnäckig und drehte ihr den Rücken zu.
    „Ach zum Teufel!” brummte Joan und zog einige Geldscheine aus ihrer Hosentasche, um ihr Mittagessen zu bezahlen. „Ich kenne keine Frau, die unsympathischer ist.”
    „Ich schon", konterte Red und trank sein Glas leer. „Steck dein Geld wieder ein. Das geht auf meine Rechnung, Darling. Komm, lass uns jetzt die Vorratskammer inspizieren.”

4. KAPITEL
    Red legte wie selbstverständlich den Arm um Joans Schultern, als sie in die Küche gingen. Auch wenn sie sich sicher war, dass er das nur tat, um sie zu reizen, fühlte sie bei seiner Berührung eine wohlige Wärme in sich aufsteigen und ein angenehmes Prickeln in der Magengegend. Deshalb zögerte sie den Augenblick etwas hinaus, in dem sie sich aus seinem Arm befreite.
    „Was möchtest du sehen?” erkundigte sich Red und deutete auf die ­ zwei Türen, die von der Küche in die Vorratsräume führten. „Trockene Lebensmittel oder gekühlte?” Joan ging auf eine der Türen zu und stieß sie auf. „Woher weißt du eigentlich, wo welche Vorräte lagern?”.
    „Weil ich das meiste selbst hergebracht und eingeräumt habe.”
    „Zu Hause hast du das nie getan”, stellte sie vorwurfsvoll fest.
    „Weil du keine hilflose Frau bist", entgegnete er trocken.
    Sie betraten einen großen Raum, in dem an zwei Wänden in Regalen, die vom Boden bis zur Decke reichten. Konservendosen lagerten. In der Mitte waren Unmengen von Kartons verschiedenen Inhalts gestapelt, so dass rechts und links nur zwei schmale Gänge frei blieben.
    „Du meine Güte”, rief Joan leise aus. „Sie hat so viel gehortet, als gelte es, sich für den Dritten Weltkrieg einzurichten.”
    „Das ist typisch für Maudie", stimmte Red liebevoll zu. „Sie ist auf alles vorbereitet.”
    Joan blieb vor einem Stapel Decken aus Armeebeständen stehen. Daneben türmten sich Kartons, auf denen ,Servietten' stand, auf. Red blieb dicht hinter ihr, zu dicht. Deutlich spürte sie seinen warmen Körper hinter sich, was sie jedoch zu ignorieren versuchte.
    „Ob sie uns einige dieser Decken überlassen würde? Wenn die Männer die Nacht über hier festsitzen, brauchen sie doch etwas zum Schlafen.”
    „Wie die Lady schon sagte, wenn du bezahlst, wirst du so viele haben können, wie du willst.”
    „Ich hatte gehofft, sie würde uns welche leihen”, entgegnete Joan enttäuscht, während sie sich umdrehte. Red stand unmittelbar vor ihr.
    „Das ist sehr unwahrscheinlich.” Er lachte auf und stützte sich mit dem Arm am Regal neben ihr ab. Joan war zwischen dem Turm mit den Serviettenkartons und den Dosen mit Corned Beef gefangen. „Gemütlich hier, nicht wahr?” bemerkte er. Seine Stimme klang plötzlich verändert, irgendwie heiser.
    „Erinnerst du dich an etwas?” Joan wusste genau, worauf er anspielte. Sie waren noch nicht lange verheiratet gewesen, als sie auf einer Party spätabends in der Garderobe gelandet
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