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Herztod: Thriller (German Edition)

Herztod: Thriller (German Edition)

Titel: Herztod: Thriller (German Edition)
Autoren: Katharina Peters
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genau. Sie braucht ein richtig schönes Plätzchen, an dem sie bewundert werden kann, flüsterte er mir zu – auf gar keinen Fall wird sie irgendwo versteckt. Wäre doch schade um sie, findest du nicht? Ich war zwischenzeitlich felsenfest davon überzeugt, in einem irrwitzigen Alptraum gefangen zu sein.«
    »Was ist mit dem Dolch passiert?«
    Gruber schluckte. »Er hat ihn herausgezogen, damit ich die Leiche besser tragen konnte«, wisperte er entsetzt. »Das war am gruseligsten. Hau ab, meinte der Typ, als wir oben angelangt waren, schmeiß deine Klamotten in den Müll, mach den Wagen sauber und halt einfach die Fresse. Die Schlampe hat es ohnehin nicht besser verdient.«
    »Würden Sie den Mann wiedererkennen?«
    »Es war dunkel, und er trug eine Mütze, die er tief ins Gesicht gezogen hatte, aber …«
    Hannah legte ihm ein Foto von Michael Folk vor. »Könnte er das gewesen sein?«
    Gruber nickte. »Gut möglich.«
    »Kennen Sie diesen Mann auch?«
    Doch bei der Aufnahme von Biltner schüttelte Gruber sofort den Kopf.
    »Herr Gruber, es ist Ihnen klar, dass Sie hierbleiben müssen«, erklärte Schaubert nach einigen Momenten des Schweigens.
    »Natürlich.«
    »Wir sorgen dafür, dass Sie gleich morgen früh einen Anwalt zur Seite gestellt bekommen.«
    Wenige Minuten später holte ein Beamter Gruber ab.
    »Tötung im Affekt«, sagte Hannah. »Ich hoffe auf einen milde gestimmten Richter.«
    Schaubert nickte und stand auf. »Ich brauche sofort eine Zigarette.«
    »Und ich spreche noch einmal mit Biltner.« Hannah hörte, dass Schauberts Handy klingelte und seine Schritte verharrten. Plötzlich stand er wieder in der Tür – ein Lächeln auf den Lippen.
    »Der Mann hat ein umfassendes Geständnis abgelegt«, berichtete Hannah. Ihr Herz war leicht, die Müdigkeit verflogen. »Das sollten Sie auch tun.«
    Biltner reagierte nicht.
    »Dr. Schade hat nicht so funktioniert, wie Sie sich das dachten«, fuhr sie fort. »Und Caroline hatte ihn längst nicht so gut im Griff, wie Sie sich das erhofft hatten. Sie mussten schwere Geschütze auffahren, um den Arzt unter Druck zu setzen – dazu gehörten Carolines vorgetäuschte Entführung, Videos, Drohungen und so weiter. Der Auftrag in Sankt Petersburg hatte große Bedeutung für Sie und Ihre Organisation. Wo haben Sie die Leute erstmals kennengelernt? In Ihrem Sportstudio? Als Sie sich bei einem Kampf auszeichneten?«
    Biltner verzog immer noch keine Miene.
    »Caroline war ohnehin zum Problem geworden, und dass sie bei einer Auseinandersetzung getötet wurde, die lediglicham Rande mit ihren Nebengeschäften zu tun hatte, passte Ihnen daher hervorragend ins Konzept. Die unmissverständliche Inszenierung auf dem Bismarckstein, für die Folk in Ihrem Auftrag als Handlanger fungierte, sollte den Arzt bis ins Mark erschüttern und mithilfe der grausamen Botschaft zurück an den OP-Tisch bringen. Sie gingen davon aus, dass Schade nie wieder versuchen würde, aus dem Geschäft auszusteigen. Obendrein schickten Sie der Ehefrau noch ein Sexvideo, das sorgte nicht nur für Unruhe in der Ehe, sondern lieferte gleich auch noch ein Mordmotiv – für den Fall, dass die Polizei bei ihren Recherchen im Umfeld von Caroline auch auf Oliver Schade stoßen und entsprechend ermitteln würde, was ja auch eintraf. Ich gebe zu, Sie haben fast alle Möglichkeiten bedacht und perfide Vorbereitungen getroffen, und es hätte durchaus klappen können.«
    Hannah nickte. »Sie haben Spaß an Inszenierungen, nicht wahr? Aber die Polizei ist nicht so einfältig und agiert nicht so eindimensional und unreflektiert, wie Sie gehofft hatten. Hinzu kommt der glückliche Umstand, dass einige Menschen ausgesprochen mutige Entscheidungen getroffen haben und mit traumwandlerischer Sicherheit über ihren Schatten gesprungen sind, den Schatten der Angst und Einschüchterung. Manchmal wachsen Menschen unvermutet über sich hinaus. Ist das nicht wundervoll?«
    Biltner verzog den Mund. »Wie lange wollen Sie mich hier noch zulabern? Werden Sie dafür wirklich bezahlt?«
    »Apropos Mut: In genau diesem Zusammenhang erfuhren wir übrigens von dem Waisenhaus in Sankt Petersburg und den gefälschten Adoptionspapieren«, setzte Hannah ihre Erläuterungen ungerührt fort.
    »Aha.«
    »Lassen Sie uns zum Punkt kommen: Sie haben Dr. Schade gezwungen, bei einem Kind eine Herztransplantation vorzunehmen. Das Spenderherz stammte von einem Jungen aus dem Kinderheim, der eigens für diesen Zweck ermordet wordenwar – körperliche
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