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Herztod: Thriller (German Edition)

Herztod: Thriller (German Edition)

Titel: Herztod: Thriller (German Edition)
Autoren: Katharina Peters
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froh sein, den Täter dingfest machen zu können«, erwiderte sie. »Das ist gar keine Frage. Andererseits …«
    »Es gibt kein andererseits«, unterbrach Biltner sie unwirsch. »Ich erzähle Ihnen keinen Mist, und es war niemand von meinen Leuten. Das werden Sie schnell überprüft haben. Damit können Sie Ihren Fall abschließen.«
    Hannah ließ ihn nicht aus den Augen. Die überraschende Wendung hatte sie hellwach gemacht. »Ich bin ganz Ohr«, sagte sie.
    Er nickte. »Das kann ich mir denken, aber ich will einen Deal mit dem Staatsanwalt und nicht mit Ihnen.«
    »Ach so, nun gut, wie Sie meinen. Ich werde Ihre Aussage weiterleiten, und dann entscheidet der Staatsanwalt über die Möglichkeit eines Deals.«
    »So läuft das nicht, Frau Kommissarin.«
    Hannah lächelte. »Nur so läuft es, Herr Biltner. Wenn Sie ohne Mordanklage und dementsprechende Ermittlungen davonkommen wollen, müssen Sie zunächst mit mir vorliebnehmen und jetzt eine Aussage machen, auf deren Grundlage wir dann abschätzen können, wie es weitergeht.«
    »Und wenn ich das nicht tue?«
    Sie zog die Schultern hoch. »Befragen wir weiter – Sie und Folk, Mitarbeiter und Geschäftspartner Ihrer Firma, wieder Sie und so weiter und so fort. Und irgendwann decken wir die ganze Wahrheit auf. Sie haben die Wahl.«
    Wenn Blicke töten könnten … Hannah lehnte sich zurück und schlug ein Bein über das andere.
    »Ich habe sie nicht ermordet«, sagte Biltner schließlich leise. »Und auch niemand von meinen Leuten. Wir haben nichts mit ihrem Tod zu tun. Sie war eine Geschäftspartnerin, und es wäre dumm gewesen, sie zu töten …«
    »Welchen Geschäftszweig meinen Sie?«
    »Genau darüber werde ich nicht sprechen.«
    »Liefern Sie wenigstens ein Stichwort«, beharrte Hannah. »Darauf wird jeder Staatsanwalt bestehen, auch wenn Sie noch so viel zur Aufklärung des Falles beitragen sollten.«
    Biltner atmete tief ein. »Ich bin stets daran interessiert, Gesellschaftsanteile vielversprechender Firmen zu erwerben, Neugründungen in lukrativen Geschäftszweigen zu unterstützen und Kooperationen in vielfältigster Weise einzugehen.«
    Getarnte Darlehen, Geld aus unbekannten Kanälen floss hin und her, kurzum: hübsche Umschreibung für Geldwäsche, dachte Hannah. Vielleicht stimmte das sogar, denn das eine schloss das andere ja nicht aus. Biltner hatte sich offenbar entschlossen, ebenso allgemeine wie zögerliche Zugeständnisse in einem Bereich seiner kriminellen Machenschaften anzubieten, um von den Transplantationen abzulenken, und legte gleichzeitig einen Köder aus – in der irrigen Annahme, der Fokus der Polizei sei ausschließlich auf den Mord gerichtet –, fasste Hannah die offensive Kehrtwendung zusammen. Wenn er den wahren Mörder tatsächlich kannte und in diesem Punkt die Wahrheit sagte, war die Situation allerdings tatsächlich vielversprechend – für die Ermittler. »Welche Aufgabe hatte Caroline?«
    »Kontaktpflege.«
    »Allgemeiner geht es nicht?«
    »Kontaktpflege und Recherche«, ergänzte Biltner. »Sie war gut, professionell und sehr begabt. Der Job machte ihr Spaß, und sie verdiente nicht schlecht dabei.«
    »Ihre hohe Meinung verwundert aber einigermaßen, denn falls Caroline tatsächlich so gut und erfolgreich war, wie Sie es gerade vollmundig beschreiben, warum haben Sie sie dann beschatten lassen?«
    »Weil sie bei den letzten Kontakten gepatzt und sich nicht an die Vereinbarungen gehalten hatte«, entgegnete er prompt. »Sie ist übermütig und gierig geworden, neigte seit einiger Zeit zu Arroganz und wollte sich nichts mehr sagen lassen. Wahrscheinlich ist ihr der Erfolg zu Kopf gestiegen. Ich musste mich vergewissern, ob sie noch vertrauenswürdig war und meine Anweisungen umsetzte. Außerdem war die Beziehung mit dem verheirateten Typen ein Fehler, den ich sie bat wiedergutzumachen – sprich: Sie sollte die Affäre schnellstmöglich beenden …«
    »Warum? Ist ihr Liebesleben nicht ihre persönliche Sache gewesen?«, wandte Hannah ein.
    »Weil der Typ eine hohe Stellung hat und verheiratet ist, wie Sie ja längst selbst wissen, und das bedeutet über kurz oder lang Ärger, der sich auch auf unsere Geschäfte auswirken könnte. Das wollte ich nicht riskieren, oder um es auf den Punkt zu bringen: So etwas darf ich nicht riskieren. Aus dem Grund ist sie auch zwei Wochen abgetaucht und war für niemanden erreichbar.«
    So wie er davon überzeugt ist, dass die Polizei keinerlei Kenntnis von Oliver Schade und seiner
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