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Herzgrab: Thriller (German Edition)

Herzgrab: Thriller (German Edition)

Titel: Herzgrab: Thriller (German Edition)
Autoren: Andreas Gruber
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sich an Dino. » Hast du deine Holzpuppen endlich vollständig? «
    » Es sind keine Puppen! « Scatozza wollte ebenfalls die Hündin streicheln, doch die zog die Lefzen nach hinten und versuchte, die großen Ohren anzulegen. » Ich habe die letzten Versteigerungen verpasst, zwei Figuren fehlen mir noch. «
    » Na, ich freue mich schon auf unsere nächste Dienstreise « , ätzte Gerink. Sein Partner wusste ohnehin, dass sein Groll nur gespielt war.
    Scatozza hatte nach seinem Kampf mit König die Waffe nicht abgefeuert, sondern König so lange auf dem Boden in Schach gehalten, bis die Carabinieri ihn festnehmen konnten. König schmorte bereits seit einem Monat in einem italienischen Gefängnis, wo er pausenlos verhört wurde, bis er endlich preisgeben würde, wie er im Keller der Gerichtsmedizin mit gestohlenen Kleidern entkommen konnte. Durch seinen langjährigen Hass auf die Italiener war er zum perfekten Handlanger für Dunek geworden. König hatte Dunek nach seiner Flucht sogleich informiert, und Dunek war augenblicklich nach Italien gekommen, um ihn zu treffen. Sie waren zu den Del Vecchios gefahren, wo König seinen Auftrag beenden sollte.
    Nachdem die Del-Vecchio-Familie gewaltsam auseinandergerissen worden war, wohnte Nicola wieder bei ihrer Mutter in Florenz. Zenobias Verhältnis mit Staatsanwalt Fochetti war herausgekommen. Im Moment musste sie sich wegen Totschlags an Isabella und Körperverletzung mit Todesfolge an Cristina verantworten – und Fochetti wegen Amtsmissbrauchs.
    Kurz vor seiner Abreise hatte Gerink den Maresciallo und Vito im Krankenhaus in Florenz besucht. Im Prinzip waren sie keine üblen Kerle.
    Wallace rieb ihre Schnauze an Gerinks Bein, und er streichelte die Hündin. Plötzlich spitzte sie die Ohren.
    » Ah, da kommt Monica « , rief Scatozza.
    Die rassige Schönheit in enger Jeans und hochhackigen Schuhen trat an Scatozzas Seite. Er legte seinen Arm um ihre Taille. » Wie gefallen euch die Werke meiner Mutter? «
    » Wir sind noch nicht viel rumgekommen « , sagte Elena.
    » Okay, kommt mit, ich zeige euch alles. «
    Monica führte die anderen herum, und Gerink suchte mit Wallace den Wassernapf. Während sie in einer Nische schlabberte, beobachtete er die Besucher.
    Nachdem Monicas letzte Abschlussprüfung an der Wiener Kunstakademie bestanden war, hatte sie – soweit er wusste – die Isabella-Del-Vecchio-Galerie gegründet. Einen Anfang stellte diese Ausstellung in Wien dar. Hier standen die Gemälde ihrer Mutter an insgesamt sieben Wänden zur Schau.
    Sofort nach ihrer Heimkehr nach Wien hatte Monica einen Vaterschaftstest beantragt. Dunek war tatsächlich ihr Vater gewesen, und da kein Testament auffindbar war, hätte sie als sein einziges Kind den gesamten Besitz geerbt. Doch Monica hatte zugunsten der Hinterbliebenen von Duneks Opfern darauf verzichtet – mit Ausnahme des Gemäldes ihrer Mutter. Sie besaß ohnehin die siebzehn Millionen von der Versteigerung des letzten Gemäldes. Aber so wie Gerink sie einschätzte, war ihr Geld nicht allzu wichtig. Vielmehr musste sie die Galerie betreiben, weil es für sie der einzige Weg war, nicht wahnsinnig zu werden.
    Gerink dachte an Teresa Del Vecchio. Sie hatte noch während des Gewitters an jenem Abend auf dem Hausdach ihre Erinnerung wiedererlangt. Er und Scatozza hatten sie anschließend nach Wien gebracht. Seitdem wurde sie medizinisch und psychologisch betreut. Teresa war eine tapfere Frau, und Gerink war stolz auf sie. Immerhin war sie eines der wenigen Entführungsopfer, das er während seiner Laufbahn beim BKA nicht nur gefunden hatte, sondern auch lebend hatte heimbringen können.
    Wallace hörte auf zu trinken. Gerink sah in die Runde. Erst jetzt bemerkte er, dass an der gegenüberliegenden Wand Salvatores letztes Werk hing, das nicht länger Thomas Duneks Villa zierte. Das zwei mal drei Meter große Ölgemälde zeigte eine wunderschöne schwarzhaarige Frau, der Monica zum Verwechseln ähnlich sah – die langen Wimpern, die perfekt geschwungenen Lippen und die großen katzenförmigen Augen. Er betrachtete den dunklen Teint, das schulterfreie Kleid und den geheimnisvollen Blick. Kein Wunder, dass die Männer in ihrer Gegenwart verrückt wurden.
    » Na? Verliebt? «
    Gerink sah zur Seite. Elena stand neben ihm. » Nur in dich « , antwortete er.
    » Lügner! « Sie boxte ihn gegen die Schulter, gab ihm jedoch sogleich einen Kuss und lehnte sich an ihn. » Wenn ich daran denke, wo dieses Gemälde entstanden ist « ,
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