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Herzgrab: Thriller (German Edition)

Herzgrab: Thriller (German Edition)

Titel: Herzgrab: Thriller (German Edition)
Autoren: Andreas Gruber
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einritzte und schließlich zertrennte. Dann formte sie ein Knäuel über der Wunde und legte einen Druckverband an. Sie löste den Gürtel unter der Leiste für einen Moment, und der Druck ließ nach. Danach band sie das Bein wieder ab.
    Gerink wusste, er war in guten Händen. Immerhin hatte Elena, kurz nachdem sie sich kennengelernt hatten, bei einem gemeinsamen Fall ebenfalls eine Kugel in den Oberschenkel bekommen.
    Nachdem er sich nun eine Kugel eingefangen hatte, müsste als Nächstes Scatozza eine kassieren, dachte er. Das wäre nur fair! Plötzlich glaubte er, den typischen Mief der Notaufnahme zu riechen. Er fantasierte schon.
    Bevor Gerink das Bewusstsein verlor, sah er, wie ein Hund gleichsam in Zeitlupe durch den Regen auf Elena zulief und die Schnauze an ihrem Bein rieb … Und er wusste, dass dieser Hund von nun an zur Familie gehören würde.

EPILOG

Wien, einen Monat später
    » Dort oben. « Elena stand vor dem Hotel Caruso und zeigte zur Balkonbrüstung über der schmuddeligen Neonreklame.
    » Da hast du dich hinübergeschwungen? « Gerink musterte sie mit zusammengekniffenen Augenbrauen. » Und du regst dich auf, weil ich vom Balkon des Museums in den Glockenturm gesprungen bin? Du hättest selbst abstürzen können! «
    » Gerhard Hödel hat mich gesichert. «
    » Ja klar « , sagte er. » Mit dem Kabel meiner Videokamera. Du hast das Notebook übrigens immer noch. «
    » Ist noch in Tonis Wohnung. Bei meinem nächsten Besuch nehme ich den Computer mit. «
    Elena hakte sich bei ihm unter. Sie schlenderten am Hotel vorbei zur Fußgängerzone in der Wiener Innenstadt. Gerink humpelte immer noch, und das würde auch für immer so bleiben.
    Vor ihnen lief Wallace und zog eifrig an der Leine. Gerink hatte den Dobermann bis jetzt kein einziges Mal kläffen oder knurren hören. Wahrscheinlich konnte der Hund gar nicht bellen. Außerdem hatte die erste Betrachtung des Tiers ergeben, dass Wallace kein Rüde war, sondern ein Mädchen. Vielleicht war sie deshalb so in Elena verschossen. Wer konnte eine wahre Frauenfreundschaft schon durchschauen? Gerink nicht. Jedenfalls durfte Wallace das Halsband mit ihrem Namen behalten.
    Nach wenigen Metern erreichten sie die Fußgängerzone und bald darauf eine großflächige Künstlergalerie am Graben. Im Schaufenster hingen drei Ölgemälde von Isabella Del Vecchio. Wallace zog zur Tür, als wüsste sie genau, dass in der Galerie ein Wassernapf für sie bereitstand. Als sie den klimatisierten Raum betraten, stellte sich ihnen ein Türsteher im dunkelblauen Anzug in den Weg.
    » Der Hund darf nicht rein. «
    » Wir wurden eingeladen, außerdem tut sie keiner Menschenseele etwas « , protestierte Elena.
    » Nur wenn du in ihrer Nähe bleibst « , gab Gerink seinen Senf dazu. Sonst beißt sie Dobermannrüden tot, fügte er in Gedanken hinzu. » Ich warte draußen mit ihr « , sagte er schließlich.
    Da drängte sich Scatozza zwischen den Leuten zu ihnen durch. » Ist nicht notwendig. « Er hielt dem Portier seinen Dienstausweis unter die Nase. » Ist schon okay, der Hund darf rein. «
    Der Wachmann trat zur Seite. » Von mir aus. «
    Scatozza schüttelte Gerink die Hand und gab Elena einen Kuss auf die Wange. Der Anblick weckte zwar immer noch ein mulmiges Gefühl in Gerink, aber Elena und er hatten sich gründlich ausgesprochen.
    Scatozza lachte. » Ich hätte mir nie träumen lassen, jemals freiwillig so eine Galerie zu betreten. «
    Elena schmunzelte. » Tja, wo die Liebe hinfällt. «
    … bleibt sie nicht lange liegen, dachte Gerink. Zumindest bahnte sich bei Scatozza, dem ewigen Charmeur und Herzensbrecher, im Moment eine Beziehung an, die ihn ziemlich fordern würde.
    Scatozza boxte Gerink in die Seite. » He, amico, warum so grüblerisch? «
    » Alles okay, Dino, Held der Toskana. «
    » Yepp, das bin ich. « Scatozza grinste. » Eifersüchtig? «
    » Worauf denn? «
    » Na ja « , murmelte Elena und ließ es wie nebensächlich klingen. » Immerhin hat er Nicola, Teresa und dem Maresciallo das Leben gerettet. «
    Scatozza gab sich selbst einen angedeuteten Kinnhaken. » Ja, ich bin der Größte! «
    Typisch! Scatozza war wieder ganz der Alte.
    Elena kraulte Wallace hinter dem Ohr. » Siehst du, dein Großvater ist nicht der Einzige in deiner Familie, der was taugt. «
    » Jetzt hör aber auf! « , nörgelte Gerink. » Er hat ohnehin schon ein so großes Ego. Sonst wird er noch unausstehlicher, und einen eingebildeten Partner kann ich nicht brauchen. « Er wandte
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