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Herzensangelegenheiten

Herzensangelegenheiten

Titel: Herzensangelegenheiten
Autoren: Mathilda Grace
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daran dachte, wie vernarrt Amber in ihn war, denn sie versuchte schon seit einigen Wochen Devin und ihn zu überreden, einen Teil der Sommerferien in Los Angeles verbringen zu dürfen, da Shannon angeboten hatte, ihr Gitarrenunterricht zu geben.
    Devin war dafür. Vor allem, weil Adrian und David mit Isabell in dieser Zeit ohnehin einen Besuch in L.A. planten und Amber daher nie allein unterwegs sein würde. Trotzdem. Der Gedanke, seine gerade erst zwölfjährige Tochter in die Stadt der Engel zu schicken, behagte ihm gar nicht. Samuel wusste, dass er sich wie eine Glucke benahm, aber Amber war eben sein kleines Mädchen.
    „Dadada.“
    „Also eigentlich bin ich nur dein Onkel, Nate, aber danke“, sagte Dominic zu Nathans Gebrabbel und Samuel lachte leise.
    Mit seinen neun Monaten plapperte Nathan wie ein Wasserfall, auch wenn es mit dem Verständnis der Wörter noch mächtig haperte. Devin verstand ihn besser, aber irgendwie hatte er ohnehin einen Riecher dafür, was Nathan tagein tagaus so erzählte. Samuel verstand oft nur Bahnhof, das war ihm bei Amber nicht anders gegangen. Ihm sprangen dafür sofort sämtliche Probleme ins Auge. Devin nannte es inneres Radar und auch wenn Samuel darüber lachte, wusste er meist genau, wenn irgendwas im Busch war, so wie letzten Monat, als Nathan eines Abends still und leise versucht hatte, die Tischdecke vom Küchentisch zu ziehen, auf der zu dem Zeitpunkt das Geschirr vom Abendessen gestanden hatte.
    Seither hatte ihr Küchentisch keine Tischdecke mehr und sie waren dafür um jede Menge Fotos reicher, denn Nathan hatte das Ziehen an der Decke aufrecht stehend probiert. Das erste Mal, dem nur wenig später die ersten Schritte gefolgt waren. Devin und er hatten wie zwei Babys geweint, bis Amber aus ihrem Zimmer gekommen war und sie gefragt hatte, ob jemand gestorben wäre. Nach ihrer Erklärung, hatte Amber sie Kleinkinder genannt und ausgelacht, bevor sie zurück an ihr Handy gegangen war, um mit ihren Freundinnen zu reden. Zwölf Jahre und schon halb erwachsen. Wo war bloß die Zeit geblieben?
    „Ich bin dann weg.“
    Samuel sah zur Terrassentür und danach auf die Uhr. „Jetzt noch? Es ist gleich Sieben.“
    Amber verdrehte seufzend die Augen. „Dad. Ich bin verabredet. Mit Chrissy und den Jungs. Im Kino. Hab' ich euch doch erzählt.“
    Samuel erinnerte sich wage daran. Vor allem, weil Amber in seinen Augen etwas zu sehr von einem der Jungs, einem Finnley, geschwärmt hatte, der in ihre Klasse ging. Samuel kannte ihn. Ein schlaksiger Bursche mit Sommersprossen und Brille auf der Nase. Eigentlich war er nett, aber seit Amber ständig mit ihm unterwegs war, hatte Samuel regelmäßig den Wunsch, Finnley zum Mond zu schießen.
    „Ruf' an, wenn was ist, ja?“, bat Devin und Amber nickte lachend, bevor sie zu ihnen kam, eine Runde Abschiedsküsse verteilte, was von Nathan mit neuem Gebrabbel kommentiert wurde, und dann winkend ins Haus verschwand. Kurz darauf fiel die Haustür lautstark hinter Amber ins Schloss und Samuel seufzte, was Devin grinsen ließ.
    „Ja, ich weiß“, kam Samuel ihm zuvor, weil Devins Blick eindeutig war. Er stand kurz davor für seine Überfürsorge wieder ausgelacht zu werden. „Sie ist alt genug für Kino, geht nicht mit Fremden mit und hat ein Handy dabei, um anzurufen.“
    Dominic lachte leise. „Gluckst du etwa?“
    „Nein“, antwortete Samuel trotzig und wurde natürlich dafür sofort ausgelacht. Allerdings konnte er den Brüdern nicht einmal böse sein, denn Nathan nahm sich beide zum Vorbild und lachte mit, was Samuel ungewollt auch lachen ließ.
    „Habt ihr euch eigentlich schon überlegt, wer von euch das Thema Aufklärung übernimmt?“, fragte Dominic kurz darauf amüsiert.
    „Er!“, antworteten Devin und Samuel gleichzeitig, mit Fingerzeig auf den jeweils anderen, was Dominic erneut lachen ließ.
    „Ich sehe schon, Amber ist bei euch in guten Händen“, gluckste er danach und gab Nathan an Devin weiter, um sein Handy aus der Hosentasche zu ziehen. Es vibrierte und nach einem Blick auf das Display lächelte Dominic. „Hi... Perfekt. Sollen wir dich abholen? ...Ja, wir haben Spaß... Wir klären im Augenblick die Frage, wer Amber über Sex aufklären soll...“ Dominic lachte und nickte. „Das habe ich auch gesagt... Bis gleich... Ich liebe dich auch.“
    „Ist Cam gelandet?“, fragte Devin, als Dominic aufgelegt hatte.
    „Vor einer halben Stunde. Er nimmt sich ein Taxi und hat gefragt, ob was zu essen da ist. Bei der
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