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Herzensangelegenheiten

Herzensangelegenheiten

Titel: Herzensangelegenheiten
Autoren: Mathilda Grace
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Entscheidungen war. Anderseits war er mit ihm zusammengezogen und hatte sogar das Haus mitfinanziert. Vielleicht hätten sie doch lieber einen Schritt nach dem anderen manchen sollen, was ihre Beziehung anging.
    „Würde es helfen, wenn ich ihm eine runterhaue?“
    Samuel zuckte zusammen, blieb aber nicht stehen. „Lass mich in Ruhe, Dom.“
    „Ich kann dir Adrian auf den Hals schicken“, schlug Dominic vor, anstatt wieder zu verschwinden, und Samuel ballte seine Hände zu Fäusten. „Aber vielleicht auch nicht“, lenkte Dominic ein und Samuel schnaubte. „Mein kleiner Bruder ist an sich ein kluges Köpfchen. Wenn es aber nicht nach selbigem geht, stellt er sich ab und zu an wie der letzte Trottel.“
    „Falscher Zeitpunkt“, murmelte Samuel und wusste selbst nicht, ob er damit Dominics Hiersein meinte oder seinen Antrag an Devin.
    „Nein, Sam, es war genau der richtige Zeitpunkt.“ Dominic ergriff ihn am Arm und zwang ihn damit stehenzubleiben. „Und jetzt siehst du mich bitte an und hörst mir zu.“
    „Und wenn ich nicht will?“, fragte er angesäuert.
    „Dann prügeln wir uns, wie Colin und ich es getan haben. Am Ende hörst du trotzdem zu“, konterte Dominic lässig und Samuel warf ihm einen finsteren Blick zu, den Devins Bruder ignorierte. So wie Devin selbst es auch sehr gern tat, wurde Samuel bewusst, was ihn nur noch wütender machte. „Ganz egal, wann du gefragt hättest, er hätte nicht viel anders reagiert, als er es getan hat.“
    Was sollte denn das jetzt bedeuten? Samuel verstand nur Bahnhof. „Wie meinst du das?“
    Dominic schmunzelte. „Ich glaube, das weißt du sehr gut. Mein lieber Bruder mag es nämlich gar nicht, wenn man ihm das Zepter in irgendeiner Form aus der Hand nimmt. Was glaubst du wohl, war dein Antrag?“
    „Aber...“
    Dominic schüttelte den Kopf und Samuel verstummte. „Komm zurück auf die Party, lass ihn ein paar Stunden schmoren und danach frag' ihn nochmal. Und lass ja nicht locker, Sam. Wenn du ihm das Zepter aus der Hand nimmst, dann mach' es richtig und hör' nicht auf, bis du hast, was du willst.“
    „Hast du es damals auch so gemacht? Nach dem Unfall?“
    Dominic verzog das Gesicht, bevor er nickte. „Ja, und glaub' mir, ich bin darauf nicht stolz. Aber hier geht es um mehr. Lass' dir nicht eure Zukunft ruinieren, nur weil Devin ein Feigling ist.“ Dominic wandte sich ab, um zurück zum Haus zu gehen. „Oh, und wenn du schon dabei bist, treib' ihm bitte endlich diesen Mist aus, von wegen, er wäre ein Krüppel.“
    Samuel runzelte die Stirn. „Hat er das gesagt?“
    Dominic sah über die Schulter zu ihm und nickte. „Bevor ich dir nachkam, als ich ihn fragte, warum er dich so feige hat abblitzen lassen.“
    „Dieser miese, kleine...“
    „Du sagst es“, fuhr Dominic ihm amüsiert über den Mund. „Und weil wir uns in der Hinsicht recht ähnlich sind, überlasse ich dich deinen Grübeleien, die du dir gleich gönnen wirst, und sorge dafür, dass du dabei von niemandem gestört wirst.“
    Dominic war wirklich große Klasse. Samuel musste einfach grinsen. „Dom? Ich mag dich.“
    „Ich dich auch, Schwager. Ich dich auch.“

    Samuel ließ sich viel Zeit mit seinen Grübeleien. Mehrere Stunden sogar, denn als er schließlich wieder nach Hause zurückkam, war es längst Bettzeit für Amber. Er nahm sie seiner Mutter ab, die eben mit Amber auf dem Arm hochgehen wollte, und nickte nur, denn ihr fragender Blick sprach ganze Bände. Aber es ging ihm im Großen und Ganzen gut, und er war bereit mit Devin zu reden, sobald Amber im Bett lag. Mittlerweile wussten vermutlich eh alle Bescheid, was passiert war, was ihm zwar nicht gefiel, aber das ließ sich nicht ändern.
    „Daddy?“, fragte Amber, als er sie kurz darauf zudeckte.
    „Ja, Maus?“ Samuel setzte sich zu ihr ans Bett und strich ihr die Haare aus der Stirn, während Amber auf ihrer Unterlippe herumkaute und überlegte, bis sie ihn schließlich verlegen ansah.
    „Ich war böse, glaube ich.“
    „Glaubst du?“ Samuel musste ein Grinsen unterdrücken. Sie war so niedlich, wenn sie verlegen war. Das hatte sie von Chelsea.
    „Ich habe gelauscht.“
    Wenn es weiter nichts war. Deswegen würde er ihr keine Standpauke halten. „Und wo?“
    Amber sah auf ihre Bettdecke. „Bei Devin, Dom und Colin. In der Küche. Ich wollte gar nicht, aber Oma hat gesagt, ich darf mir ein Eis holen.“ Sie schaute ihn wieder an. „Sie waren böse auf Devin und er war traurig.“
    Samuel ahnte, worum es in
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